End-In-Sight
es geht net darum, dass de antworten of fragen, die dir gestellt werdn, lieferst. zumal antworten, von denen de denkst, dass der andre se hörn möcht. das würd das ganze hier ad absurdum führen.
beiträge sind erst mal nix als gedankliche anregungen.
naja, wenn die dinge weg wärn, sobald de se hier ofgeschrieben hast, würdste ja net immer wieder die gleichen aussagen, zumal in nem sehr ähnlichen wortlaut ofschreiben. de kannst se eben net loswerden, und es wär och ungewöhnlich, wenn das klappen würd. so funzt trauma, so funzen traumatische affekte net.
durchs schreiben kann man sich zwar für nen moment auskotzen, aber der scheiß wird ja ständig nachgeliefert.
Zitat
Aber darf man nicht auch mal etwas außerhalb seines Tagebuches schreiben, mit dem Wunsch - es
so stehen zu lassen? Weil es einfacher ist. Sich dem nicht stellen zu müssen und die Angst so groß ist?!
Es ist für mich persönlich einfacher es hier in: wie fühlst du dich grad zu formulieren, als im Tagebuch.
Weil es einfach, auch schneller geht.
es geht net um "dürfen" und "net dürfen", och net um rechtfertigung. na safe darf man das. nur muss man dann halt och mit rückmeldungen rechnen. de kannst net erwarten, dass man of deine emotionsgeladenen beiträge null reagiert, zumals nen anteil in dir gibt, der will, dass man drauf reagiert, sonst würdste nur für dich schreiben. ansonsten musste nen tagebuch ofmachen, da biste vor rückmeldungen geschützt.
bei dem zitierten hab ich das feeling, dass de dir net wirklich eingestehn möchst, dass de wahrgenommen werden willst, obwohl der erste teil deines beitrags anders klang. hier setzt für mich wieder deine übliche "ich kann net, hab keine handhabe"-denke ein.
dabei is der wunsch, wahrgenommen zu werden, was normales, am ende will das jeder. die frage is nur, von wem er wie wahrgenommen werdn will, ob und wie er seinen wunsch ausdrücken und ihm nachkommen kann.
und warum sollt es einfacher sein und schneller gehn, hier zu formuliern, als im tagebuch? das check ich net. die angst vor etwaigen rückmeldungen muss hier doch krasser sein als in nem tagebuch.
Zitat
ch bin verzweifelt und weiß eben nicht mehr, was ich tun soll? Und ich bin misstrauisch, weil mir
in den letzten Jahren, immer alles im Mund umgedreht wurde. Mir vermittelt wurde: falsch zu sein,
so wie ich bin. Ich fange ja im Grunde bei null wieder an, nach einer sehr miesen Erfahrung mehr.
Da noch zu vertrauen, in mich selbst, in andere? Sehr schwer.
naja, du blockierst dich och erfolgreich selbst.
de drehst dich im kreis, verbrauchst mit deinem selbstbeschuldigungen viel energy, die woanders besser ofgehoben wär. am ende sind deine selbstbezichtungen bekanntes terrain, das de anscheinend net ohne weitres verlassen willst. (und es is ja net so, dass andre komplextraumatisierte diesen innren richter net hättn).
ich hab weiterhin net kapiert (bin da ehrlich), warums dir net möglich is, ne beratungsstelle für solche missbrauchsfälle zu kontaktieren - anonym, per internet, ohne verpflichtungen. de hast doch angedeutet, de hast ner bekannten was vom missbrauch erzählt, und se hat dir net geglaubt. stell dir mal ehrlich die frage: wo isses wahrscheinlicher, kein offenes ohr zu finden, of die einstellung "kann net sein" zu treffen? bei ner bekannten oder wennste dich an ne of diese missbrauchsart spezialisierte beratungsstelle wendest? ich glaub, ich muss das net weiter ausführn. anschließend kannste dich fragen, ob de dich an die bekannte gewendet hast, um dir (unbewusst) deine erwartungshaltung zu bestätigen und ne art absolution zu erteilen.
dein einstand im forum war, vom fortdauernden missbrauch emotional zu berichten. das is gar net derart verschlossen und kontaktgestört, wie de dich anscheinend empfindest. und versteh mich net falsch: klar kann man hier über fortdauernden missbrauch berichten. es geht mir nur um die widersprüchlichkeit und deine hier verzerrte selbstwahrnehmung (... und mit kontaktstörungen kennen wir uns aus, ham selbst eine).
(und bevor de das zur selbstbezichtigung, mit der de letztlich alle argumente abprallen lassn kannst, verwendst: ne in mancher hinsicht verzerrte selbstwahrnehmung is bei komplextraumatisierten normal, das bedeutet net, dass man falsch wär oder alles falsch sieht. man muss sich da kritisch hinterfragen, ohne ins selbstmitleid oder in ne selbstbeschuldigungsorgie zu verfallen.)
sich an ne entsprechende stelle zu wenden, wär nen erster schritt, um hilfe zu bekommen (... wobei de dann immer noch entscheiden könntst, ob de die nu willst oder net, es wär nur nen erster schritt). dann sagste wieder, de willst keine hilfe. okay, aber dann schreibste beiträge, die nen hilferuf sind. das "ich will mir das nur von der seele schreiben" funzt net, sobald man mitleser hat. da is nen wunsch, ne aufforderung an die potenziellen leser mit dabei. ob einem das nu bewusst oder net.
btw is das risiko, in nem forum ne entsprechende rückmeldung zu bekommen, mit der de net gut umgehn kannst, safe geringer als bei ner spezialisierten beratungsstelle, wo professionelle helfer arbeiten, die sich mit dieser art missbrauch auskennen.
ständig emotionale botschaften und damit hilferufe zu versendn, allerdings keine hilfe annehmen zu wolln, kann och ne form von unterdrückter aggression sein. entsprechend genervt oder ablehnend können dann och manche menschen reagiern. das nur als erklärung, ohne dass ich wüsst, wie de dich sonst verhältst.
wut is btw was tendenziell lebensbejahendes, weils halt nen "kampf-feeling" is. selbst hilflose wut is immer noch mehr "auflehnung" als resignation und apathie. de wirkst och öfters wütend. warum nimmste diese wut net, um se für dich einzusetzen, anstatt se gegen dich und (die ja doch anteilig gewünschte) hilfe zu richten?
und nee, of mich wirkste überhaupt net wie jemand, der schnell vergisst, was geschrieben wurd oder krasse konzentrationsstörungen hätt. eher wie jemand, der sehr in seinem denken festgefahrn is und krass schnell alle wände hochzieht (ohne in den absoluten rückzug zu gehn), wenn seine denke herausgefordert wird. obwohl er gleichzeitig will, dass man ihn wahrnimmt und sich mit seinen texten beschäftigt.
Zitat
Ich habe große Angst jetzt.. Weil ich so funktioniere, mich selbst direkt abzuwerten. Ich bewerte falsch und
auch viel zu viel, meine eigenen Gedanken Gefühle.
Und somit, darf ich das eigentlich auch nicht schreiben. Ich fühle mich nicht gut damit. Angst.
Ich empfinde es jetzt gerade, auch extrem kompliziert und blicke selbst nicht mehr durch.
naja, mit der bewertung von gedanken und feelings biste ja net allein, das geht vielen komplextraumatisierten so.
aber fact is doch, dass de hier schreibst. es mag dich überwindung kosten, aber fact is, de machst es. und de bist och net nen buch mit hieroglyphen, de schreibst in deinen äußerungen klar (och wenn se tlw widersprüchlich sind) und emotional. was dir sagen sollt: es geht doch. och mit angst. de angst is gar net so derbe krass, dass de se net überwinden könntst. och wenns schwierig is. wennste das net sieht, gibste der angst zusätzliche macht über dich. am ende is angst erst mal nur nen feeling. eins, was manchmal derbe berechtigung hat, manchmal isses komplett irrational, manchmal isses nen mix aus rational und irrational. ne angst vor der angst dagegen hat oft ne schutz- und enlastungsfunktion, weil man die verantwortung scheinbar abgeben kann. aber of dauer schadet man sich nur selbst.