Ist totale Selbstbeherrschung von jederman erlernbar?

  • @Rainman
    Ja, in aller Regel liegen die Lösungen sämtlicher Probleme die man so hat, in einem selbst. Im großen Ganzen zumindest, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen.


    Mir geht aber dennoch einiges durch den Kopf. Ich begegnete etlichen Menschen in meinem Leben. Davon waren relativ viele relativ primitiv gestrickt, geistig. Genau diese Menschen jedoch erscheinen mir bisweilen zufriedener mit ihrem Leben zu sein, als jene die viel über ihr Dasein nachsinnen, sich ausgiebiger damit beschäftigten, und die allesamt recht klug erscheinen.


    Die in Anführungszeichen primitiver Gestrickten, waren, nach ihrem Leben gefragt, im allgemeinen voll und ganz damit zufrieden. Gegen ein anderes eintauschen wollten sie es nicht. Sie meinten sie vermissen nichts. Etliche arbeiteten seit Jahren schon am Fließband, drehten täglich ein und die selben Schrauben irgendwo rein und das 8 Stunden lang, Jahr ein Jahraus, mit wenigstens "bunten" Schraubendrehern. Mehr Abwechslung gab ihr Job allerdings nicht her. Zuhause war auch nicht wirklich viel angesagt, Fußball schauen, am Auto schrauben, in Kneipen oder live zum Fußballspiel gehen und sich zuhause von der Frau/Freundin ansonsten von vorne bis hinten bedienen lassen, wie ein Pascha. Befragt wie sie ihr Privatleben empfänden, sagten nahezu alle immer spontan: "Super"! Zumindest von den Männern. Viele wollten gerne ewig leben, oder gar wiedergeboren werden.


    Diejenigen hingegen, die viel über ihr Dasein nachdachten, viel für ihre Weiterentwicklung taten und investierten, wollten beides in aller Regel nicht. Mir schien es schon immer so, als hätten es klügere, nachdenkende Leute unzählige Male schwerer, zu existieren - und sie scheinen weniger zufrieden zu sein. Mir schien, als suchten sie nach etwas, das sich nicht so einfach oder gar nicht finden lässt.


    Noch etwas fiel mir auf, zwischen nicht ganz so intelligenten und intelligenten Menschen. Es geht um frühre Zeiten. Die meisten Juden damals wurden von den eher nicht so intelligenten Menschen versteckt und gerettet. Die einfachen, sogenannten primitiveren Menschen (wieder in Anführungszeichen zu verstehen!) waren es überwiegend, die den Juden vornehmlich halfen. Zumindest las ich es häufig so. Verfilmt wurden im nachhinein natürlich Geschichten wie jene vom schlauen und erfolgreichen strebsamen Geschäftsmann Schindler. Nicht aber die von irgendwelchen verarmten, verwahrlost erscheinenden (Bauers)Leuten, die ja ebenfalls alle ihr eigenes Leben riskierten, bei ihren Aktionen.


    Entweder habe ich falsche Dinge recherchiert, oder stolperte halt zufällig immer über genau nur solche. Oder da ist wirklich etwas dran.
    Falls ja, waren die primitiveren, nicht so intelligenten, einfach gestrickteren (Bauers-)Leute, dann doch zumindest die menschlicheren Wesen, die mit mehr, oder überhaupt Empathie, Seele, Herz usw..


    Habe nie erlebt, das von besagten, letzteren Leuten, welche nach etwas "Höherem" suchten/strebten. Ich meine damit eine höhere geistig-seelische Stufe. Bedarft es diese anzustreben, zu erlangen denn überhaupt, in Anbetracht des beobachtet Geschilderten?


    Das ein Mensch unsterblich, unverletzlich werden kann und sich zudem in verschiedenen physischen Erscheinungsformen materialisieren kann, übersteigt mein Vorstellungsvermögen.


    In gewissen Trance/Rausch-Zuständen mag ja so einiges möglich sein, aber wohl wird es auch da kaum zu einem der 3 Zustände kommen. Menschen können ebenso wenig, ohne Hilfsgerätschaften, fliegen. Außer in Trance oder im Rausch ein Treppe runter. Aber das ist kein wirkliches fliegen.


    Ich schweife glaub etwas vom eigentlichen Thema wohl ab, stelle ich fest. Andererseits gehören solcherlei Überlegungen dann ja aber schon auch dazu.


    Was gilt es denn zu erlangen vorrangig, in dieser, für uns bestimmten und eingerichteten Bühnenshow des Grauens, die sich "Leben" nennt? Gelassenheit, innere Zufriedenheit, Befriedigtheit. Noch etwas?


    Ich bemesse das an Gandhi. Der wollte ich gerne sein! Ich denke ihn brauche ich NICHT erklären. Wenn einer eine absolute Mitte fand, dann er. Er war im Grunde die Gelassenheit, die Bescheidenheit, die Zufriedenheit, die Großherzigkeit, die Weisheit und auch die Befriedigtheit, in Person.


    Nur WIE kommt man dahin? Und kann man das Ruder noch kurz vorm Ende seiner Fahrt, massiv in eine vollkommen anderer Richtung, als die bisherige, herumreißen, ohne dabei zu kentern? Ich glaube nicht. Man muss wohl schon frühzeitig auf den Weg der Erkenntnisse gelangen, denke ich mal, ansonsten ist der Zug wohl abgefahren, für immer.


    Macht es überhaupt einen Sinn, etwas Höheres ansterben zu wollen?
    Es gibt zahlreiche Leute, die nahezu ihr ganzes Leben auf der Strasse verbringen, meist zwangsläufig, aber einige sogar freiwillig. Die Meisten davon nehmen ebenso lange harte Drogen. Was ist ihr Lebensinhalt?
    Welchen Unterschied macht es, ob jemand gegen Ende, irgendeine Erleuchtung fand (etwas geistig-seelisch Höheres), oder ob nicht? Ist das im Grunde nicht total egal?


    Oh man ey, ich weiß mal wieder nicht was ich denken soll... bin hin und her gerissen, genauer gesagt vlt. sogar zerrissen, innerlich - gedanklich...


    Irgendwie lohnt sich im Leben nichts, sagt mir mein Gefühl... auch dann nicht, wenn mein tiefstes Inneres, schon immer, nach dem gewissen "mehr" am suchen ist - und derzeit mehr denn je, warum auch immer...

  • Die in Anführungszeichen primitiver Gestrickten, waren, nach ihrem Leben gefragt, im allgemeinen voll und ganz damit zufrieden. Gegen ein anderes eintauschen wollten sie es nicht. Sie meinten sie vermissen nichts. Etliche arbeiteten seit Jahren schon am Fließband, drehten täglich ein und die selben Schrauben irgendwo rein und das 8 Stunden lang, Jahr ein Jahraus, mit wenigstens "bunten" Schraubendrehern. Mehr Abwechslung gab ihr Job allerdings nicht her. Zuhause war auch nicht wirklich viel angesagt, Fußball schauen, am Auto schrauben, in Kneipen oder live zum Fußballspiel gehen und sich zuhause von der Frau/Freundin ansonsten von vorne bis hinten bedienen lassen, wie ein Pascha. Befragt wie sie ihr Privatleben empfänden, sagten nahezu alle immer spontan: "Super"! Zumindest von den Männern. Viele wollten gerne ewig leben, oder gar wiedergeboren werden.

    Ja, scheinbar fällt es manchen Menschen durch ihr schlichtes Wesen, durch geringeren Intellekt, Bildung, Reife, usw. leichter, ihr Leben mehr auf die "einfachen" und unmittelbaren Dinge des Lebens zu fokussieren, weniger nachzudenken und zu reflektieren, und daher quasi unbewusst darauf zu verzichten, das Leben in Frage zu stellen, weil sie sozusagen gar nicht dazu kommen. Das schützt „natürlich“ manche dieser Menschen, weil sie weniger Zeit damit verbringen, über Dinge nachzudenken, die sie ohnehin nicht ändern können bzw. ihr Leben nach bestimmten externen Dogmen, "Weisheiten" und Werten zu orientieren (was weiter entwickelte Menschen tendenziell oder naturgemäß häufiger tun..). Eine gewisse „Zweckegozentrik“ und emotionale Starrheit von Menschen, die charakterlich und persönlichkeitsmäßig eingeschränkter sind, spielt da wohl auch eine gewisse Rolle..

    Diejenigen hingegen, die viel über ihr Dasein nachdachten, viel für ihre Weiterentwicklung taten und investierten, wollten beides in aller Regel nicht. Mir schien es schon immer so, als hätten es klügere,nachdenkende Leute unzählige Male schwerer, zu existieren - und sie scheinen weniger zufrieden zu sein. Mir schien, als suchten sie nachetwas, das sich nicht so einfach oder gar nicht finden lässt.

    Ich würde zumindest auch meinen, dass es Menschen mit einer komplexeren Persönlichkeitsstruktur, einer höheren Intelligenz, einer ausgeprägteren Empfindsamkeit, einem höheren emotionalen Entwicklungsgrad, einer höheren Bildung, usw. es teilweise schwerer im Leben haben, aber das liegt nicht nur an ihnen selbst, sondern sehr häufig auch an Faktoren in früheren Sozialisierungsphasen. Ich selbst wurde z. B. schon frühzeitig in meiner Schulzeit mehr oder weniger als Außenseiter betrachtet, wurde gemobbt und ausgegrenzt, genau aus ähnlichen Gründen. Weil ich "anders" und "komplizierter" war als viele andere. Menschen, die vordergründig irgendwie "speziell", eher verschlossen, nachdenklich, nicht unbedingt vorhersehbar und nicht ständig fröhlich oder ausgeglichen wirken, werden halt aus Gewohnheit (in unserer emotional nicht sehr weit entwickelten Gesellschaft) eher mit Argwohn betrachtet. Und diese Ausgrenzung führt dann in vielen Fällen (auch bei mir) zusätzlich dazu, dass sich solche Menschen sehr schwer im Leben tun, weil sie halt durch weniger Zugehörigkeits- und Gemeinsamkeitsgefühle, mehr Selbstkritik und -reflektion (alleine schon aufgrund ihres komplexen Wesens) mehr Einsamkeit erleben, und das erschwert die „Sinnsuche“ oft umso mehr...es ist ja wohl allgemein bekannt, wie sehr sich ein als positiv empfundenes soziales Leben auf die psychische Gesundheit auswirkt..


    Was gilt es denn zu erlangen vorrangig, in dieser, für uns bestimmten und eingerichteten Bühnenshow des Grauens, die sich "Leben" nennt? Gelassenheit, innere Zufriedenheit, Befriedigtheit. Noch etwas?

    Also ich persönlich glaube nicht an sowas wie Schicksal, vorherbestimmtes, unausweichliches Leid oder allgemeingültige Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit (hab ich in einem anderen Beitrag ja schon erwähnt..). Ich glaube sehr wohl daran, dass so gut wie alles im Leben auf subtile Weise determiniert ist und bestimmten komplexen Gesetzen folgt, aber das heißt eben (für mich) auch, dass man jeder Zeit im Leben diese Determinanten neu formen und ändern kann, wenn man sich nur bewusster damit auseinandersetzt. Der menschliche Geist ist zu wahrhaft unglaublichen Dingen fähig, das ist ja ein Teil dessen, worum es in diesem Thread eigentlich geht..


    Ich hab in den letzten Jahren für mich z. B. gelernt, dass es fürinnere Befreiung z. B. darauf ankommt, mal zu lernen, vornehmlich im gegenwärtigen Moment zu leben. Das klingt zwar zunächst mal nicht so spektakulär, ist aber alles andere als unbedeutend. Denn nur der gegenwärtige Moment kann der Ausgangspunkt für neue, kreative Gedanken, Gefühle und Visionen werden, also Veränderung erzeugen. Je mehr wir von inneren Instanzen beherrscht werden, die sich nur auf das beziehen, was wir kennen (mit all ihren Begrenzungen, negativen Aspekten und angstbesetzten Konzepten), desto mehr bleiben wir in unserem Schmerz, unserer negativen Weltsicht gefangen. Wir sollten lernen, das Leben viel mehr unmittelbar „zu spüren“ und viel weniger zu „erdenken“ bzw. sich in abstrakten Vorstellungen darüber zu verlieren, die in den meisten Fällen eh zu nichts führen bzw. nur in einem Teufelskreis enden. Das ist so ähnlich wie bei Ängsten: Die meisten Ängste, die Menschen haben, sind nichts weiter als Vorstellungen, Antizipationen, Gedanken von negativen Ereignissen oder Eventualitäten, also keine reale unmittelbare Wirklichkeit, sondern nur eine erdachte Realität, die u.U. real werden könnte, aber unmittelbar eigentlich keine Rolle für uns spielen sollte..und in vielen Fällen werden Ängste de facto auch nie real, sie bleiben lebenslang nur ein stilles Phantom, dass wir in uns herumtragen, und das uns permanent in unserer Befindlichkeit (gedanklich, emotional und oft auch somatisch) schädigt..wer z. B. lernt, seine Gedanken bewusster zu steuern (und damit langfristig auch seine Gefühle), der kann z. B. auch lernen, weniger Ängste zu empfinden und konstruktiver mit aktuellen Herausforderungen umzugehen..nur dauert das halt seine Zeit und erfordert ein gewisses Maß an Disziplin und Ausdauer..


    Mir ist auch in letzter Zeit immer mehr klar geworden, wie viele Menschen zum allergrößten Teil nicht gegenwärtig und unmittelbar leben können (quasi ein wenig so wie die von dir beschriebenen "einfachen" und "bodenständigen" Menschen..), also permanent durch Erlebnisse und Erfahrungen aus der Vergangenheit beeinflusst werden, die in das aktuelle Erleben durch Gedanken und Emotionen miteinfließen und von vielen Menschen gar nicht reflektiert oder bearbeitet werden. D.h. viele Menschen wissen überhaupt nicht, dass sie zu einem großten Teil in der Vergangenheit leben, weil sie einfach nichts anderes kennen! Und da viele Menschen diese gewohnheitsmäßigen Gedanken und Gefühle noch dazu brauchen, um sich selbst einigermaßen zu "spüren", zu definieren und nicht zu verlieren, sind sie sozusagen auch von ihren bisherigen Erfahrungen und Emotionen abhängig. Es ist ein großer Irrtum zu glauben, dass „innere Freiheit“ und gelebte Selbstverantwortung nur Freuden mit sich bringt..es ist eher so, dass man auf diese Weise lernt, anders mit Schmerz und Frustration umzugehen..und sich weniger damit identifiziert als andere weniger bewusste Menschen…ich glaube, ich hab das in einem anderen Beitrag auch mal kurz angeschnitten..
    Ich glaube, wir sollten in diesem Sinne mehr lernen, zum Teil mit einem „kindlichen“ Bewusstsein zu leben, also sich mehr für die aktuelle Lebenssituation, den aktuellen Moment zu engagieren, und das mit wesentlich mehr Hingabe, Leidenschaft und Freude. Und wir sollten auch lernen, die sogenannten „Selbstverständlichkeiten“ des Lebens (wie Freundschaft, Liebe, Gesundheit, existenzielle Absicherung, Freiheit im Denken und Handeln, usw.) wesentlich mehr zu schätzen und diesbezüglich mit mehr Dankbarkeit und Demut zu leben…natürlich sind das subjektive Perspektiven und keine allgemeingültigen Gesetze, aber wir haben ja nichts anders, als die Art und Weise, wie wir uns jeweils ganz persönlich die Welt „erdenken“ und „erfühlen“.

    Macht es überhaupt einen Sinn, etwas Höheres ansterben zu wollen? Welchen Unterschied macht es, ob jemand gegen Ende, irgendeine Erleuchtung fand (etwas geistig-seelisch Höheres), oder ob nicht? Ist das im Grunde nicht total egal?

    Aus meiner Sicht, unbedingt! Allein schon wegen der Tatsache, dass es "sinnvoll" ist, mit seinem Leid kontruktiv und in bewusster Weise umzugehen, um neue Perspektiven und Möglichkeiten für sich zu entdecken, also das Leid zu relativieren bzw. zu mindern. Wenn man sich selbst zu einer "höheren Spezies" zugehörig fühlt (was ich für mich definitiv so sehe..), dann sollte man sich m.M. nach auch dementsprechend verhalten. Und ein passives, resignatives und wiederholtes Hinnehmen von Schmerz- und Leidmustern gehört da nicht unbedingt dazu...

    Nur WIE kommt man dahin? Und kann man das Ruder noch kurz vorm Ende seiner Fahrt, massiv in eine vollkommen anderer Richtung, als die bisherige, herumreißen, ohne dabei zu kentern? Ich glaube nicht. Man muss wohl schon frühzeitig auf den Weg der Erkenntnisse gelangen, denke ich mal, ansonsten ist der Zug wohl abgefahren, für immer.

    Vereinfacht ausgedrückt: Durch Bewusstwerdung, durch bewusste Arbeit an Gedanken- und Emotionsschleifen, die oft nur dazu dienen, eine unverarbeitetes Trauma (im Sinne des Wiederholungszwangs) unbewusst aufrechterhalten zu wollen..


    Und natürlich durch das entsprechende Lernen von Praktiken/Tätigkeiten, die das Bewusstsein und die Selbstdisziplin schärfen, also z. B. Meditation, Yoga, Tai Chi, MBSR, usw. Ich selbst meditiere seit einigen Jahren regelmäßig und mache jeden zweiten Tag Yoga. Selbst das hingebungsvolle Ausüben irgendwelcher Hobbies, sportlicher Aktivitäten, das Schreiben von Romanen, oder was auch immer, kann da schon sehr hilfreich sein...


    Für den "Weg der Erkenntnis" ist es m.M. nach nie zu spät..warum auch? Das hat ja schließlich per se nichts mit dem Lebensalter zu tun. Und wie ich schon oben geschrieben habe: Je mehr man lernt, im Hier und Jetzt zu leben, desto weniger spielt es eine Rolle, was bisher im Leben passiert ist..ich behaupte nicht, dass das einfach ist, NEIN, keineswegs, aber es ist möglich!


    “Du selbst zu sein, in einer Welt die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.”

    Ralph Waldo Emerson


    Ganz er selbst sein darf jeder nur solange er allein ist: wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wenn man allein ist, ist man frei.


    Arthur Schopenhauer

    4 Mal editiert, zuletzt von Rainman ()

  • @Rainman
    Danke für Deine Mühen mir Deine Sichtweise der Dinge nahe zu bringen :)


    Wie ich mich auch anstrengte, in meinem bisherigen Dasein, gebracht habe ich es zu nichts. Mein Bestreben war es stets, vornehmlich und hauptsächlich eine gewisse Zufriedenheit zu erlangen, weiter nichts. Nur davon bin ich meilenweit entfernt, soweit als hätte ich diese niemals wirklich zu erlangen angestrebt.


    Ich empfinde eine Art Ohnmacht und Hilflosigkeit, gegenüber gewissen Eingriffs-/Lenkungsmöglichkeiten via meiner Person, gegenüber gewissen Lebensbedingungen bzw. Lebenssituationen.


    Vielleicht gehöre ich zu den primitiver gestrickten Menschen und das mir deswegen jegliche Versuche, einen höheren emotionalen Entwicklungsgrad zu erreichen gar nicht möglich sind - und das deshalb all meine bisherigen Bemühungen diesbezüglich kläglich scheiterten.


    Vielleicht bin ich eventuell aber auch nur zu unstrebsam, sprich nicht intensiv genug bemüht, eine gewisse Zufriedenheit zu erlangen. Hm, ich weiß einfach nicht woran mein bisheriges Scheitern an dieser Sache liegt.


    Zumindest diesen Punkt betreffend, komme ich mir vor wie jemand der einzig und alleine zum VERSAGEN geboren wurde. Der nur dafür bestimmt ist, ausnahmslos als reiner Mitläufer, halb blind, halb taub, zu existieren. Zum Verständnis was ich mit "Mitläufer" meine: so wie Massen von Tieren, nur aus einem Grund geboren werden, nämlich um unmittelbar nach ihrer Geburt bereits schon, anderen Tieren als FUTTER zu dienen! Diese Tiere haben KEIN Leben und dennoch gibt es sie, wenn auch nur "kurzfristig". Das ist aus menschlicher Sicht genaugenommen PERVERS, aus Sicht der Natur jedoch vollkommen normal und weder grausam noch sonst was im negativen Sinne, im Gegenteil es ist sogar positiv, aus Notwendigkeit. Genau SO funktioniert nun einmal dieses Kack-Leben im allgemeinen! Wird das (Lebend-)Futter nicht geboren, verhungern massig andere Tiere, die alle darauf angewiesen sind. [Zynismus ON¹] Eine einfach herrliche, tolle und glückselige Welt/Natur - vor allem für diejenigen, deren Schicksal es ist, einzig und alleine nur aus dem einem Zweck geboren worden zu sein, nämlich aus jenem, um von anderen gefressen zu werden. Hip Hip Hurra und herzlichen Glückwunsch! [Zynismus OFF]


    Ich habe da noch niemanden menschliche Maßstäbe ansetzen sehen, die dazu (zu den als Lebend-Futter geborenen) z.B. sagen "Jeder ist seines Glückes Schmied" und/oder, "Du musst einfach das Beste aus der Situation machen" oder "Der Glaube und Wille versetzen Berge" (in Bezug darauf, das ein Tier versuchen sollte nicht als Futter zu Enden). Es wird als Futter enden, so oder so. Weil dies ganz einfach seine Bestimmung ist. Und die kann es selbst nicht umleiten oder sonst wie ändern. Das ist vorbestimmtes Schicksal, mit Zufälligkeitscharakter, wen es (be)trifft und wen nicht. Beeinflussen lässt sich dieses Geschehnis, zumindest meiner Meinung nach, nicht.


    Um ein Beispiel zu nennen, anhand von Wasserschildkröten, nur eines von 1.0000 geschlüpften Schildkrötenbabys wird das fortpflanzungsfähige Alter erreichen. Der Rest wird von anderen Tieren verspeist und anschließend, nach der Verdauung, wieder ausgeschissen! [Zynismus ON²] Eine echt geniale Sache ~daumenhoch~ [Zynismus OFF]


    Und genau SO empfinde ich das, was mit mir geschieht! Ich wurde anscheinend nur geboren, um lebenslang die Arschkarte zu haben. Das wieso, warum, weshalb und wofür sei einmal dahingestellt. Vielleicht um das Ärzte & Psychologen sich an meinem Fall eine goldene Nase verdienen, sprich das diese ihr Einkommen u.a. auch durch mich gesichert haben (ich und auch andere ähnlich gelagerte Fälle dienen denen quasi als "Futter", falls Du/Ihr versteh(s)t auf was konkret ich hinaus möchte). Man wird keine andere, befriedigendere Antwort dazu finden schätze ich mal. Vielleicht das die Ärzte-Sippschaft und die Pharmazie-Mafia jemand haben, an dem sie zum einen rumexperimentieren können (wobei es egal ist, wenn derjenige beim experimentieren draufgeht, Wert ist er ja eh nichts, da er von keiner höheren Bedeutung ist - sozusagen: er gehört eh nur der untersten Kaste an, lebenslang, er ist "Futter/Versuchskarnickel" und 'DAS' wiederum ist seine alleinige Bestimmung, nur dazu alleine wurde er geboren) und den sie zum anderen/weiteren, finanziell ausnehmen können wie eine Weihnachtsgans (wiederum für ihr persönliches Heil und Wohlergehen und ihren Lebenserhalt, das "Futter" ist deren Lebens-Elixier, ihre Lebens-Versicherung sozusagen).


    Vielleicht ist dem Ganzen ja so wie meine Überlegungen und Gedanken mich das vermuten lassen, wer weiß... vielleicht ist somit dann auch der Sinn des Lebens, dass das Leben nur ausnahmslos sinnlos ist, zumindest für einen Teil der Lebewesen (im Schildkrötenbabyfall wäre das Verhältnis dann ca. 1:1000 - sprich 1 Schildkrötenbaby mit Leben und 999 Schildkrötenbabys ohne wirkliches Leben - "born to be lose" quasi).


    Ich empfinde ganz allgemein, das ich noch nie auf etwas wesentlich Wichtiges habe groß Einfluss nehmen können. Sämtliche Ereignisse geschahen einfach so.


    Ich konnte mich eigentlich nie wo rausziehen, wenn ich in dem Sumpf aus Scheiße, den manche das Leben nennen, wo reingeraten war. Das war schon immer so bei mir und gründet schon in meiner allerfrühesten Kindheit. Und daran hat sich bis heute auch nie was groß geändert. Alle Bestrebungen, mein Dasein selbst, ein Stück weit zumindest, in die Hand zu nehmen, zu meistern, ggf. etwas daran zu ändern, etwas in eine bestimmte Richtung zu lenken, scheiterten meiner Meinung nach jedes verfickte scheiß Mal kläglich. Ausnahmen gab es meiner Meinung nach keine.


    Zwar versuchte ich trotzdem immer noch weiter und immer und immer wieder aufs Neue, Macht bzw. "Selbstbeherrschung" über mich und mein Dasein zu erlangen um darüber eine gewisse Zufriedenheit zu erlangen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass mir das jemals gelingen wird. Denn sonst wäre dies schon lange geschehen. Denn so viel dümmer und/oder primitiver, als manch andere Leute, denen dieses Kunststück gelang, werde ich hoffentlich nicht sein. Oder etwa doch? Na ja, wer weiß...


    Irgendwie sagen mir all die Misserfolge über Jahrzehnte hinweg dann doch, das ich wohl trotz aller Bemühungen, irgendetwas hin zum positiven lenken/bewegen zu können, nicht privilegiert zu sein scheine.


    Im Grunde bin ich gegenwärtig wohl inzwischen am resignieren/kapitulieren, vor dem Leben. Der Kampf zwingt mich restlos in die Knie, spüre ich. Noch mehr Kräfte, um noch weiter zu kämpfen, schaffe ich einfach nicht freizusetzen. Denn die Symptome der physischen Erkrankungen an denen ich seit langem schon extrem leide, fordern ihren Tribut. Sie haben dafür gesorgt, dass ich inzwischen nahezu dauerhaft am Boden liege. Und Aufzustehen ist mir nicht mehr wirklich möglich.


    Ich führte bislang einen aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen, so eine meiner Erkenntnisse.

    Wer kämpfen will muss wissen wofür! Ich weiß es nicht. Denn es gibt rein gar nichts mehr wofür es sich für mich noch zu kämpfen lohnte. Leider nicht mal wegen eines (Haus)Tieres (hab keines und kann mir auch keines anschaffen, leider), geschweige denn wegen sonst irgendetwas. Bin seit langem schon komplett "ausgeschlossen" von restlos "ALLEM" das ein Leben überhaupt erst Lebens und lohneswert macht.


    Allein ohne jedwede menschliche Kontakte, wie Freunde, Bekannte, Nachbarn - und ohne inzw. all meine sonstigen jahrelangen Betreuer/Helfer im Alltag, ist mein Dasein absolut nicht mehr lebens-/lohnenswert (meine damaligen Helfer waren Zivis von Pflegediensten, welche mir nach Jahrzehnten weggenommen wurden, mit der Begründung, kranke Menschen würden in Deutschland, aufgrund des Pflegenotstandes zukünftig nicht mehr betreut, auch schwerst Kranke nicht und wer es alleine auf sich gestellt eben nicht schaffen würde, der werde eben sterben).


    Wer bitte will, dauerhaft ganz alleine, noch dazu schwer krank, existieren müssen? Ich zumindest nicht! Nur aus totaler Feigheit existiere ich überhaupt noch, aus keinem weiteren Grund. Aber genau "das" ist anscheinend wohl mein vorbestimmtes Schicksal, wenn es so etwas denn gibt - "existieren zu müssen", wozu und warum auch immer, vollkommen sinnlos eben (außer als Funktion von quasi "Futter", wie weiter oben bereits eingehender beschrieben).


    Und diese scheiß Einsamkeit durch diese Totalisolation, in der ich mein Dasein ausnahmslos und seit langem schon nur noch fristen muss, zerfrisst mich mittlerweile zusätzlich innerlich immer mehr noch, wie ein hochgradig aggressives und streuendes Krebsgeschwür.


    Ich betrachte meine Existenz nur noch als kranken, geistesgestörten, sehr unlustigen Scheiß-Witz über den ich NULL lachen kann - und als nichts weiter (wobei das mal ganz anders aussah, zu noch besseren gesundheitlichen Zeiten, früher einmal). Keine Ahnung wer oder was mich hervorgebracht hat (damit meine ich nicht wer mich gezeugt und geboren hat), in jedem Fall muss dieses geistesgestörte & hirnlose "ES" eine extrem perverse & sadistische Ader haben, in Anbetracht dessen, dass es mir solch eine Hölle beschert. Ich fühle mich wie ein gefangener Schwerverbrecher aus einem der bekannten Foltergefängnisse dieser Welt. Bin mir nur nicht bewusst, je irgendein Verbrechen begangen zu haben! Und schon gleich gar keines welches solch eine Strafe verdiente, wie sie mir beschert wird. Jedem Ki-Fi und sonstigem Abschaum geht es unter Garantie Millionen Mal besser, deren Bestrafungen, falls ihnen denn überhaupt welche zuteil werden sollten, sind bekanntermaßen ja eher Belohungen, als Strafen ~würg~.


    Ich kann bei nahezu allem immer nur schauen. Schauen und warten, was auf mich zu kommt. Einfluss nehmen hingegen kann ich auf so gut wie nichts. Oder wenn, dann nur in Bezug auf irgendwelche unbedeutenden Kleinigkeiten.


    Nichts ist's mit Zufriedenheit und/oder Selbstbeherrschung und was ich beides gleichermaßen nur allzu gerne erfolgreich angestrebt und erreicht hätte. Letzteres wohl alleine aber nur deshalb, um ENDLICH den Weg gehen zu können, von dem ich weiß, dass ich ich ihn gehen muss(!), es nur bislang nicht schaffte, anhand mangelnden Mutes und einer damit in Verbindung stehenden verfickten Scheiß-Angst vorm Sterbe-/Krepiervorgang. Denn gehe ich diesen Weg nicht in Kürze, dann weiß ich "Gnade mir Gott" (oder wer immer auch sonst bei Nihilisten dafür zuständig sein mag), weil was dann passieren wird, wird die jetzige Hölle vermutlich noch um ein vielfaches übersteigen.


    Wird Zeit endlich den Abgang zu machen. Ich hoffte es wenigstens via des Mittels zu schaffen, was man in Deutschland dafür jetzt ja angeblich extra bekommen sollte, lt. Gerichtsentscheid durch das Verfassungsgericht am 26. Februar diesen Jahres. Nur hat dieser Krankheits--Minister Spahn ja trotz des Beschlusses die Ausgabe des Mittels, zumindest vorläufig, untersagt. Und keiner kann einem derzeit sagen, ob es in absehbarer Zeit doch noch freigegeben wird, ich finde nirgends konkrete Infos darüber. Ich könnt kotzen...


    Ich schaffe es nicht noch länger, zwangs-existieren zu müssen.


    BTW
    Weiß zufällig jemand, ob man sich wenigsten bei einer der bekannten Verkaufsplattformen im Internet, zum bekämpfen von Einsamkeit und den damit verbundenen Suizidgedanken, zu erschwinglichen Preisen, "Freunde" kaufen kann? Zumindest einen wenigstens. Allerdings müsste dieser aber schon sehr hartgesotten sein...


  • BTW
    Weiß zufällig jemand, ob man sich wenigsten bei einer der bekannten Verkaufsplattformen im Internet, zum bekämpfen von Einsamkeit und den damit verbundenen Suizidgedanken, zu erschwinglichen Preisen, "Freunde" kaufen kann? Zumindest einen wenigstens. Allerdings müsste dieser aber schon sehr hartgesotten sein...

    Was meinst du damit? Ich verstehe das nicht ganz..inwiefern sollte man sich einen "Freund" erkaufen können? Und was verstehst du persönlich unter einem solchen Freund? Vl. kannst du mir das erläutern?


    “Du selbst zu sein, in einer Welt die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.”

    Ralph Waldo Emerson


    Ganz er selbst sein darf jeder nur solange er allein ist: wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wenn man allein ist, ist man frei.


    Arthur Schopenhauer

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