Gedankenlautwerden

  • Hi!

    Dachte ich mach das mal zum Thema, habe das hier nirgendwo gefunden. Der Begriff 'Gedankenlautwerden' ist mir erst seit Kurzem, dank meiner Therapeutin bekannt. Wusste nicht was das ist und vor allem, dass ich das wohl eine Zeit lang hatte. Bei mir war es immer so, dass ich meine Gedanken als sehr 'laut' wahrgenommen habe. Geräusche aus meinem Umfeld habe ich nicht mehr oder nur sehr leise gehört, wenn ich sowas mal wieder hatte. Habe die ganze Zeit Konversationen oder Streit in meinem Kopf geführt, oder andere Menschen 'gedanklich' angeschrien, was sich dann immer wie realer Streit oder Konversationen oder Geschrei angefühlt hat. Mit meinem Medikament ist es viel viel besser geworden.

    Kennt das jemand von euch? Wenn ja, wie geht ihr damit um?

    Freue mich über jede Antwort:)

    Liebe Grüße

    Fading

  • Fading ich kenne das auch. Unter Neuroleptika wird das bei mir etwas besser, aber ganz weg geht es nicht. Es führt zumindest dazu, dass ich die Gedanken nicht mehr so laut höre, dass sie die ganze äußere Geräuschkulisse übertönen. Und die Diskussionen (mit Stimmen) führe ich nur noch innerlich und nicht mehr laut vor mich her. Weiß nicht, ob du auch zusätzlich noch Stimmen hörst, du schreibst ja von Konversationen.


    Ich kenne das schon so lang, dass ich das ganz gut nach hinten schieben kann, wenn ich jetzt mit anderen Menschen zusammen bin, aber ich bin auch generell jemand, der sehr wohl dosiert sozialem Kontakt nachgeht. Mir ist das schnell zu viel durch solche Aspekte.


    Ansonsten gehe ich dem halt schon nach und führe die Diskussionen.

    Ich arbeite gerade sehr konkret an dem Thema Stimmen in meiner Therapie und da gehts dann auch darum zu fragen, was sie eigentlich wollen.

    Und mir sagte letztens eine zum Beispiel, die mit mir viel diskutiert, dass sie mir helfen möchte, meine Probleme/inneren Konflikte zu lösen.


    Aber ich hab auch sehr unschöne Stimmen^^

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Moon tut mir leid zu hören, dass du auch damit zu kämpfen hast, das ist einfach kein schöner Zustand.

    Aber voll gut, wenn du das nach hinten schieben kannst.

    Stimmen hören tu ich nicht, dass sind einfach Diskussionen, die ich mit mir selber in meinem Kopf führe. Auch, wenn es Diskussionen mit anderen Menschen sind, ist es trotzdem immer nur meine eigene Stimme. Die Diskussionen laut ausgetragen habe ich eine Zeit lang auch, das war ganz komisch. Oft habe ich vor mich hingeflüstert und einzelne Gedanken laut ausgesprochen. Wenn so aggressive Gedanken kamen oder stark unangenehme habe ich auch manchmal Wörter gesagt, die gar keinen Sinn ergeben haben. Kennst du das auch?

    Finde ich sehr gut, wenn du lernst mit den Stimmen umzugehen und auf sie ein zu gehen und wenn das auch, ich sage mal, 'freundlichere' Stimmen sein können. Die unschönen Stimmen sind sehr belastend, kann ich mir vorstellen.

    Darf ich fragen durch welche Erkrankung du diese Symptome hast? Bei mir ist es die Borderline Akzentuierung.

  • Fading ich kenne das schon auch, dass ich nur mit mir selbst diskutiere. Aber ich kenne es auch mit Stimmen. Sind die Stimmen weniger, diskutiere ich auch durchaus mit mir selbst, dann aber im Kopf, quasi.

    Ich sage manchmal komische Sachen, um die Stimmen still zu kriegen. Also vermeintlich still zu kriegen, weil in dem Moment, in dem ich das sage bin ich dann darauf fokussiert und nicht auf die Stimme. Oder auch wenn die Gedanken sehr extrem laut sind, dann kann es auch passieren.

    Ich glaube Menschen nutzen da teils ganz ähnliche Strategien um Ruhe reinzukriegen. Man ist ja auch echt hilflos.


    Bei mir ist es nicht Borderline, ich hab unter anderem eine richtige psychotische Erkrankung in Kombination mit kPTBS usw. Aber Borderline ist bekannt dafür, dass es auch psychosenahe Zustände hervorrufen kann. Also eine Akzentuierung kann das sicherlich auch.

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Ich glaube Menschen nutzen da teils ganz ähnliche Strategien um Ruhe reinzukriegen. Man ist ja auch echt hilflos.

    Ich finde, laut mit sich selber zu reden, hilft, die Gedanken zu sortieren. Ist bei mir zumindest immer so.

    Bei mir ist es nicht Borderline, ich hab unter anderem eine richtige psychotische Erkrankung in Kombination mit kPTBS usw. Aber Borderline ist bekannt dafür, dass es auch psychosenahe Zustände hervorrufen kann. Also eine Akzentuierung kann das sicherlich auch.

    Das hört sich auch sehr belastend an.

    Jaa Borderline macht sowas ganz gerne mal. Aber mit Medikamenten ist das ganz gut in den Griff zu kriegen.

  • Fading ne, nicht so richtig bei mir. Also ich glaube das laute Antworten oder generell zu antworten ist ein Versuch meinerseits zu sortieren und zu ordnen. Aber da ist meist so viel Chaos und so viel Gedankenrasen und Lärm und so in mir, dass da keine Ordnung mehr reinzubringen ist. Oder ich sie selbst nicht mehr reinbekomme.


    Aber es ist schön, dass bei dir das Medikament so erfolgreich die Probleme beseitigt!

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!