Glaubenserlebnisse

  • Ich kann ja mal erzählen, wie ich nach all den Jahren (ca. von der Firmung bis 2010) "zurückgekommen" bin.
    Gegen den Wunsch meiner Mutter bin ich damals zur Beerdigung von meinem Opa mit nach Polen gefahren.
    Mein Oma ist tief gläubig, was sie in meinen Augen nicht zu einem ausschließlich guten Menschen macht. Sie hat superviele Macken...wie jeder Mensch eben und sieht sie selber kaum...ebenso wie eigentlich alle Menschen...eben gute und schlechte Seiten haben.


    Auf jeden Fall wurde ich sehr widerstrebend in die Kirche zum Rosenkranzgebet geschleift, nachdem sich mein letzter bewusster Kirchenbesuch auf ein rebellisches "mit BlackMetal im Walkman auf Klassenfahrt im Kölner Dom" beschränkt hatte.


    Ich gebe an dieser Stelle auch reumütig zu, dass mein Opa mir relativ egal ist (immer noch), weil ich ihn kaum kannte und er meine Mutter und ihre Geschwister grün und blau geprügelt hat. Aber ich wusste, ich krieg ne Woche frei auf Arbeit :D


    Dann saß ich also bei diesem Rosenkranzgebet in einer kleinen Kirche in einem polnischen Kaff und war plötzlich woanders. Die Kirche war auf einmal in mir drin und riesengroß und wunderschön und irgendein Teil meines Herzens hat ein tiefes Geheimnis begriffen ohne dass ich das in Worte fassen könnte. Ähnlich vielleicht wie bei @BrendaSweet_ erstem Gemeindebesuch.


    Und dann...war halt doch ein bisschen was anders hinterher. Ich erbte den alten Rosenkranz meines Opas und erinnerte mich auf einmal wieder an verdrängte Kleinigkeiten, begriff einige Dinge, die ich vorher nicht verstanden hatte. Vielleicht nicht mehr verstanden hatte. Ich konnte wieder etwas besser "hören" und "sehen".


    Trotzdem habe ich seitdem immer wieder gegen besseres Wissen und Gewissen gehandelt und es manchmal auch wirklich nicht besser gewusst...


    Dann hat mir meine Oma zum Geburtstag eine Karte geschickt, mit dem folgenden Text und seitdem ist mir christliche Literatur, Musik, Religion ein weiteres Fenster in die Welt. Quasi eine Art Horizonterweiterung...


    "Ich vergesse dich nicht, ich habe dich eingezeichnet in meine Hände. (Jes. 49,15,16)


    Wer bist du, dass du sagen kannst:
    Ich vergesse dich nicht?-
    Wo ich doch so Viele und Vieles vergesse -
    Wer bist du, dass du sagen kannst:
    Ich halte dich fest in meinen Händen? -
    Wo ich oft so halt - los und kraft - los bin. -


    Wer bist du, dass du mich kennst?
    Wo ich mich selbst nicht kenne. -


    Ich - der ich oft nicht weiß
    ob ich lebe oder gelebt werde -
    Ich - der ich oft nur mit dem Strom
    der Masse schwimmt -
    Ich - der ich untertauchen möchte,
    einfach nicht da sein -
    Ich - der Angst hat vor der Hektik
    des Alltags, vor dem Heute, dem Morgen,
    und dem, was dann kommt -
    Ich - der oft anders sein möchte
    und sich selbst nur so schwer bejaht -
    Ich - der ich etwas leisten möchte und
    immer mehr die eigene Grenzen spürt -
    Ich - ein Samenkorn, das nicht weiß,
    ob es je wächst und Frucht bringt -


    Und DU sagst:
    Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände!


    Heißt dies:
    DU liebst mich,
    wo ich oft so lieb-los bin -
    Heißt dies:
    DU magst mich,
    wo ich oft so fehlerhaft und schwach bin
    Heißt dies:
    DU suchst mich,
    wenn ich auf Abwegen bin, in Sackgassen gerate,
    wenn ich dem Nächsten nicht helfe,
    den anderen nicht sehe,
    wenn ich mir mehr traue als dir -


    Sagst DU dann noch:
    Ich vergesse dich nicht?


    Hältst DU mich in deinen Händen
    ob ich lache oder weine,
    ob ich schreie oder stumm bin
    ob ich stehe oder laufe - davon - laufe -
    ob ich unter Lasten stöhne oder über Berge hüpfe,
    ob ich in der Alltagswüste keine Oase sehe
    oder vor Freude juble,
    ob ich mich unendlich verlassen fühle...


    Hältst DU mich dann in deinen Händen?
    Und hast du mich dann nicht vergessen?
    Wer bist DU, Verläßlicher, Tragfähiger, Treuer?


    Ich bin, der dich erschaffen hat
    der dir dein Leben geschenkt hat,
    für den du einmalig und wertvoll bist,
    der dich liebt und immer wieder liebt
    und nie verläßt,
    den du suchst und ersehnst,
    der deine Not kennt, dein Ausgebranntsein,
    der dein Kreuz zu seinem Kreuze machte,
    der dich glücklich sehen will. -


    Und wo finde ich dich?


    Mach deine Augen weit auf
    und schaue deinen Nachbarn,
    öffne deine Ohren und horche - lausche auf seine Not -
    reich ihm deine beiden Hände hin -offen
    zum Festhalten
    und liebe mit der Glut deines Herzens. -
    Dann erfährst du mich,
    dann spürst du mich,
    meine Hand - meinen Atem -
    mich, der keinen vergißt
    und jeden in seine Hände gezeichnet hat. -
    deinen GOTT.


    (Text: Maria Bender)




    Ich denke, es ist einfach ein guter Text um zu begreifen, dass es den Menschen innendrin eigentlich ziemlich ähnlich geht und dass Gott eine Antwort sein kann, für die die ihn suchen.
    So viel zum Thema "gute Menschen" @Crow

    ...i've got the final judgement...

  • Du hast auf eine wunderschöne Art etwas Unbegreifliches beschrieben.
    Leider ist die Religion nicht in der Lage,es zu erklären.
    Viel zu schnell haben Menschen erkannt,sie für eigene,machtgierige Zwecke zu mißbrauchen.


    Ich bin ein kirchenunabhängiger Christ,
    ich glaube nicht an prunksüchtige Möchtegernechristen,wie zB Tebarz von Elst,
    an Kinderschänder,die von der Kirche auch noch gedeckt werden.


    Ich glaube einzig an die Bergpredigt des Herrn Jesus Christus.
    In der es nicht heißt:"Du mußt,Du sollst oder Du hast gefälligst.....
    In der festgelegt ist,daß Menschen nicht immer Alles richtig machen.


    Wenn ich einmal sterbe,werde ich erfahren,ob Jesus Gottes Sohn war,
    oder ich eine wunderschöne Lebensethik hatte.
    Die mich gelehrt hat,nicht nur an mich,
    sondern auch an Andere zu denken.


    Nach meiner Wirbelsäulenoperation am vergangenen Freitag,
    bin ich der festen Überzeugung,daß Jesus Christus Gottes Sohn ist.
    Dafür haben sehr viele Kinder der Nacht gebetet.


    Glaube das,was Du glauben kannst,scheisse auf das Geschwätz dümmlicher Menschen.
    Glaube an die Liebe,frei,unabhängig von Doktrien.


    Frei,unabhängig von jedem Zwang,wirst Du erkennen,
    daß es eine höhere Macht gibt,die sich auch Dir in Liebe zuwendet.


    Dafür werde ich jetzt jeden Tag beten.


    "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
    da bin ich mitten unter ihnen"


    Die Bibel verschweigt,daß es auch Ratten sein können...... :hüpfen2:



    Ratte :kumbaya:

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • Guten Morgen Lieber @Ratte
    Vielen Dank für deine Liebe Antwort. Die E-Mail dazu, dass du geschrieben hast weckte mich Heute gegen 3:00 auf, und ich war zu müde. Darum antworte ich erst jetzt. (tschuldige D:)


    Die Bibel verschweigt manchmal Dinge. Aber jeder auch Ratten oder wer auch immer hat ein Recht an etwas zu glauben.. oder auch nicht an etwas zu glauben das bleibt einem ja immer ganz selber Überlassen.
    Leider gibt es zu oft Kriege, Unterwerfungen, oder auch einfach nur Streit wegen Religion.
    Meine Familie möchte nicht das ich Neuapostolisch werde oder wenn dann erst mit 18+
    Tja, gestern wurde ich wieder dran erinnert das ich bald zu Bezirkshauptmannschaft möchte wegen meinem Kirchenaustritt.
    Wieso sollte ich mir meinen Glauben und meine Zugehörigkeit dazu nehmen lassen, von Leuten die sowieso immer nur etwas suchen um an mir rum zu meckern?
    Ich möchte das Glauben, glaube an das, und werde dafür kämpfen.


    Hoffe du hast noch einen schönen Freitag :3
    Brenda

    "And if I crossed a million Rivers
    And I drove a million miles
    Then I'd still be where I started"...
    -F. Mercury

  • Kämpfe um Deinen Glauben,neuapostolisch heißt Christ sein.
    Auf eine der vielfälltigen Arten des Christseins.


    Es ist keine Sekte,vor denen Jesus Christus warnte.
    Keine Angst zu haben,vor denen,die nach unserem Leben trachten,
    sondern vor den falschen Propheten,die Seelen vergiften.


    Ich bin Charismatiker,vollkommen unabhängig.
    Außer von Jesus Christus,meinem Herrn.


    Ratte,streitbarer Christ........

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • Ich hatte in letzter zeit wieder einige Glaubenserlebnisse. Besonders im Bezug auf Selbst und Nächstenliebe.
    Es ist seltsam.. im einem Moment scheint es als würde sich alles regeln und im nächsten als würde wieder alles zusammenbrechen


    Meine momentane Aufgabe die ich bekommen habe besteht darin iwie mit allem klarzukommen.. momentan kommt großer Druck und Kummer auf mich herab. Hoffentlich schaffe ich das alles mit Gott und den liebsten an meiner Seite.

    "And if I crossed a million Rivers
    And I drove a million miles
    Then I'd still be where I started"...
    -F. Mercury

  • Grade durch Gottes Wort von konkreten Suizidplänen abgekommen.


    Bergpredigt


    Wenn das Leben dir eine reinhaut, halt auch die andere Wange hin.
    So wirst du nicht zum Täter und verminderst deine eigene Schuld.


    Ausserdem darf ich dem Hass in meinem Herzen keinen Raum geben. Dann kann er mich auch nicht von innen vergiften.


    Jesus hat das Leid auch auf sich genommen, das ihm das Leben beschert hat ohne je eine Waffe in die Hand zu nehmen.


    Betende Hände führen keine Kriege und Gebete sind keine Hatespeech.

    ...i've got the final judgement...

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