Alles anzeigenMeine letzte Erfahrung.. bleibt die letzte... Nie wieder !!! -
ähm... Ich war letztes Jahr auf einer offenen Station "Krisenintervention" um eigentlich eine Krise abzuwenden und ging mit einem wesentlich besseren Zustand rein als ich später raus kam. Irgendwie ging alles schief... von Anfang an. Der Arzt der eigentlich für mich zuständig war ging nach zwei Wochen in Urlaub, die Vertretung hielt nicht viel von Therapie weil sie ja nicht für mich zuständig wäre und allg. gab es sehr wenig Therapieangebote oder Therapie beim Doc bsp. mal ein "Wie geht's ihnen Heute.. was können wir tun das es ihnen besser wird. Oh sie können nicht schlafen, was können wir da denn tun.." 6 Wochen für die Katz und am Ende bin ich instabil und suizidal entlassen worden, mit den Worten "Kommen sie wieder wenn es nicht klappt... sie können JEDERZEIT wieder kommen" Naja. Das stimmte nicht. 3 Tage nach Entlassung hatte ich Termin bei meinem ambulanten Therapeuten. Ich kam da an und hab direkt ne Ansage gemacht "Ich geh nicht nach Hause.. ich geh irgendwo hin.. ich kann nicht mehr... ich kann ihnen nicht versichern das ich nach diesem Termin nicht direkt irgendwo hingehe und mir was antue" Mir ging es auch ziemlich beschissen nach der Entlassung. Ich hatte noch nie so viele Panikattacken wie in dieser kurzen Zeit. Schlafen war nicht möglich. Also versuchte mein Therapeut mich wieder auf die gleiche Station zu schicken, die wehrten ab und meinten ich sei nur so jemand wo ohne Klinik nicht leben könnte und er würde auch verhindern das mich mein Therapeut auf die geschlossene unterbringt, ich sei angeblich nicht Akut- so wie ich behaupten würde. Mein Therapeut war richtig aber so richtig sauer, zum einen weil ich so instabil entlassen wurde und zum anderen weil man Hilfe ablehnte. Er telefonierte dennoch mit der geschlossenen und nach hitziger Diskussion und 100x versichern das ich wirklich, wirklich, wirklich, wirklich akut wäre... ging es am selben Tag noch in die Geschlossene.
Die Geschlossene...
Die Aufnahme... Ich wurde gefragt wenn ich auf Station bin, ob zusichern kann das ich mir nichts antue. Ich sagte Ja. Daraufhin sagte der Arzt auf eine sehr unfreundliche harte Art "NEIN, Können SIE NICHT.. Akut Suizidal sein ist kein Spaß.. entweder SIND sie es oder Sie sind es NICHT.. Also nochmal : Können sie zusichern das sie sich nichts antun? Nein... - Sie bekommen keinen Ausgang und dürfen nicht in den Offenen Bereich der Station.. haben sie das VERSTANDEN? - Ja" Welcome to Hell ... die wird diktiert was du zu sagen hast.. Sprachlos ich war .....
Ich habe damals auf der offenen viele Horrorgeschichten gehört... aber ich hätte niemals zu träumen gewagt das es wirklich so ist. Eigenartigerweise fühlte ich mich direkt unwohl und so als würde ich dafür bestraft werden, dass es mir so beschissen ging. Die Mitpatenten waren allesamt in einem fragwürdigen Zustand. Vollgepumpt mit Medis.. total ungepflegt.... es gab auf dem geschlossenen Teil nur ein gemischtes Klo und es war total versifft. Die ganze Station war versifft und dreckig und stank nach altem Urin. Keinerlei Hygiene. Ich habe mich an dem Nachmittag im Bett verkrochen und hab Trinken größtenteils vermieden - weil ich Angst hatte aufs Klo zu gehen (wegen den anderen Männlichen Patienten.. teils sehr aggressive paranoide usw.) . Wie auch am nächsten Tag.. ich hab vielleicht nen SChluck gehabt um Tabletten zu schlucken aber das wars dann auch. Die Pflege war sehr rau und ich kann mir vorstellen das manche Patienten nicht einfach sind aber der Umgangston war teilweise unter aller Sau. Als wären wir psychisch kranke geistig total eingeschränkt und kleine Kinder. Es wurde mit manchen sehr unfreundlich, beleidigend gesprochen. Es macht den Eindruck, wenn du was falsches sagst, ein falscher Blick und sie haben die Macht was mit dir im Anschluss passiert. Pass dich an oder stirb - den Eindruck machte es mir. Ich hatte totale Angst niemals mehr entlassen zu werden... und Ich hab mich nur einmal getraut hinzugehen weil ich Schmerzen hatte und was brauchte.. ansonsten nicht. Ich hatte schiss das ich auch vollgepumpt werde oder wie der eine der nur Kaffeepulver im Gang streute - für 3 Stunden in die Iso Zelle kam... Also verhielt ich mich ganz brav... Ich hatte trotzdem keinerlei Ausgang, nicht mal in den abgesperrten Hof.. nicht mal mit nem Pfleger oder so... das war unschön.. so eingesperrt zu sein. 20 Uhr wurde die gesamte Station abgeschlossen und der geschlossene Bereich geöffnet. Es gab 6 Stationen je nachdem wo man herkam... und von allen Seiten hörte man die Leute schreien.. Nach 3 Tagen wurde ich überraschend entlassen.. weil ich auf die Frage wie es mir geht gesagt habe "Es ist ok... etwas besser als gestern" und daraufhin werde ich als "Sie haben sich aber rasch stabilisiert" entlassen. Einerseits war ich nicht unglücklich darüber aber ich hatte gehofft wenigstens auf die offene oder eine andere Station zu kommen.. und nicht direkt nach 3 Tagen Isolation der Außenwelt entlassen zu werden, nur weil es grad ma "Ok" ist... O.o
Sagen wir mal so.... Wer dort einmal war... der wird freiwillig nie wieder dort hingehen wollen... aber ich hätte nicht gedacht das ich so schnell entlassen werde... mein Therapeut war geschockt. Ich hab seither totale Probleme... Demnächst geht ne Bekannte nochmals dort hin (andere Station) und ich würde sie gerne besuchen aber nur der Gedanke daran.... lässt mich erstarren.. und es schleicht ne Panik hoch... Die Zeit dort hat mehr Schaden angerichtet als das es mir irgendwas gebracht hat. Mein Vertrauen hat auch ein wenig gelitten... Die Nachtpflege waren so die einzigen die sehr menschlich zu uns waren.. das ist auch das einzig positive daran.
Decken sich teilweise mit meinen Erfahrungen,ziemlich raues Personal das wenig Interesse an Patienten zeigt,Personal das einem das Gegenteil von dem erzählt was man selbst sagt oder denkt.
Für einen halbwegs normalen Menschen der auf die Geschlossene kommt,kann das einfach der absolute Horror sein.
Es wird einen einfach die Freiheit genommen und das fast auf ganzer Linie,unter Umstände werden einen persönliche Gegenstände weggenommen,weil irgendeine Gefahr von ausgehen könnte.Dann ist mal vielleicht im Überwachungszimmer,wo die Privatsphäre fast 0 ist,selbst auf Klo kann man mit rechnen das nach kurzer Zeit jemand in der Tür steht.Wenn überhaupt kann man sich nur auf der Station bewegen,was sich auch nur auf den Aufenthaltsraum und das eigene Zimmer beschränkt.Bekommt man keinen begrenzten Ausgang,um z.B. mal in ein Cafe zu gehen oder einen Einkauf zu machen,kommt man nur in Begleitung von Personal raus.Türen,Fenster sind natürlich verschlossen.Darf man mal einkaufen,kann es sein das die EInkäufe erst mal durchsucht werden,war bei meine Freundin besonders am Anfang der Fall.Im großen und ganzen ist man dort auch sehr allein,da mit vielen Patienten auf Grund ihrer Probleme kein normaler Umgang möglich sein kann.Besuch hängt auch davon ab ob das Personal es erlaubt.Unter Umstände gibt es auch noch Zwangsmaßnahmen wie Fixierung,was einfach entwürdigend für die Person ist,auch wenn es begründet ist.
Wie man sich da wirklich fühlt,weiß man erst dann wenn man es am eigenen Leib erlebt hat.
Die offene Psychiatrie ist da was anderes.Da ist man dann in der Regel freiwillig,was also auch bedeutet das man wieder gehen kann,wenn man dort nicht zufrieden ist.Die Privatsphäre ist da natürlich auch deutlich besser.Die offene Station ist eigentlich so normal wie jede einfach Station im Krankenhaus,da sitzen die Leute nur eben nicht wegen einer OP oder weil sie sich was gebrochen haben oder so,sondern wegen psychischer Erkrankungen.Auf so einer Station leidet man wahrscheinlich höchstens unter akuter Langeweile,zwischen den Therapiezeiten.Kontakte zu Mitpatienten kann man auch leichter knüpfen.