Was, wenn eine Intolleranz ignoriert wird?

  • Mein kleiner Bruder hat seit er klein ist eine Fruktose-Intolleranz, welche auch ärztlich festgestellt wurde. Nun ist es aber so, dass nie jemand darauf Rücksicht genommen und man ihm immer weiter Produkte gegeben hat, die er ja eigentlich nicht verträgt. Das hat sich auch schon immer körperlich durch Verdauungsprobleme geäußert.
    Weiß hier jemand, ob soetwas auf Dauer negative Folgen für die Gesundheit mit sich bringen kann, oder sind es nur die direkten Auswirkungen, die durch das Irgnorieren der Intolleranz zu Tage gefördert werden? Ich mache mir nämlich Sorgen, weiß aber nicht, ob diese auch begründet sind. :Halloweenwondering:

    "All the best people are crazy"

  • Ich bin kein Arzt, lebe aber seit ich denken kann mit einer Fructoseintoleranz. Wegen einer (unerwünschten) Genmutation wird Fruchtzucker in der Leber nicht richtig umgesetzt. Neben "kleinen" Beschwerden wie den von dir erwähnten Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Durchfall), kann es auch zu Entzündungen, Schwellungen, Schweißausbruch und Unterzuckerung kommen. Die Symptomatik KANN fortschreiten, was in Leber und Nierenschäden enden kann. Da die Transformation in Blutzucker nicht erfolgt, werden die nutzlosen Stoffe über Darm und Nieren abgebaut. Der Körper ist so ein Verhalten nicht gewohnt und es können bleibende Schäden zurückbleiben.


    Behandelt bzw geheilt werden kann diese Intoleranz nicht. Allerdings betrifft es meist die Rohform der Lebensmittel. Verarbeitete Nahrungsmittel sind besser. Da hilft nur ausprobieren und gucken, welche Nahrungsmittel was bewirken und dann effektiv diese zu meiden.


    Es ist gewiss nicht förderlich, dass deinem kleinen Bruder Lebensmittel gegeben werden, die er nicht verträgt. Er weiß es am besten selbst wie es ihm dabei geht und ich kann mir schöneres vorstellen als jedes mal beim Essen erinnert zu werden, dass ich gleich auf Toilette wegen Durchfall laufen muss, nur weil man keine Rücksicht auf mich nimmt.


    Weißt du denn ganz konkret, was dein Bruder essen kann und was nicht? Weißt du auch, was die einzelnen nicht verträglichen Nahrungsmittel für Symptome bewirken?


    Wie gesagt...da hilft echt nur Querfeld ein durchprobieren, meiden und zu Alternativen greifen. So viel Zeit muss sein.

    Truly, if there is evil in this world, it lies within the heart of mankind.
    Edward D. Morrison

  • Also ich bin auch Intolerant auf gewisse Nahrungsmittel - nur nicht Fructose.
    Habe das selbst jahrelang ignoriert und nicht so richtig gewusst, was das eigentlich ist, was mein Körper da so tut. Resultat: ich hab meinen Körper übelst zerstört dadurch. Heute noch hab ich manchmal spontane Anfälle von Brechreiz und Durchfall ohne erkennbaren Grund, weil mein Verdauungssystem dadurch übel geschädigt worden ist.



    Es ist gewiss nicht förderlich, dass deinem kleinen Bruder Lebensmittel gegeben werden, die er nicht verträgt. Er weiß es am besten selbst wie es ihm dabei geht und ich kann mir schöneres vorstellen als jedes mal beim Essen erinnert zu werden, dass ich gleich auf Toilette wegen Durchfall laufen muss, nur weil man keine Rücksicht auf mich nimmt.

    das find ich auch total schlimm. Ich weiß noch zu gut, wie es mir damit immer ging und je länger man das einfach ignoriert, desto heftiger wirds.
    Nachdem ich dann aufgehört habe Lebensmittel zu konsumieren, die ich eigentlich nicht vertrage, hatte ich noch ziemlich lange so eine richtig heftige Kontaktreaktion. Wenn jemand was im selben Topf gekocht hat, was ich essen konnte und was ich nicht essen konnte oder mit demselben Löffel umgerührt hat dann war es halt schon vorbei und ich bin im Bad geendet und nicht mehr vom Klo gekommen.
    Mittlerweile kann ich kleinere Mengen davon sogar wieder zu mir nehmen ohne dabei sofort kotzen zu müssen oder Durchfall zu bekommen. Es ist immernoch nicht angenehm aber eine riesige Verbesserung zu der Situation vorher, die sogar Restaurantbesuche zu einer quasi unmöglichen Sache gemacht haben...


    Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast da ein bisschen zu intervenieren und unter Mitarbeit deines Bruders Nahrungsmittel zu finden, die er ohne Probleme zu sich nehmen kann dann ist das garantiert nicht falsch und eine große Steigerung seines persönlichen Wohlbefindens.
    Und ich würde das allein im Hinblick auf das, was ich an Langzeitfolgen an mir selbst und anderen so erlebt haben echt nicht länger ignorieren als irgendwie notwendig. Im schlimmsten Fall zerstört er sich damit halt richtig eklig sein Verdauungssystem auf irgendeine Weise und dann hat er nicht nur eine Intoleranz - die auch so schon nervt - sondern darüber hinaus noch mehr blöde Probleme, mit denen er sich beschäftigen muss.

  • Ich hatte bereits befürchtet, solche Antworten zu bekommen. Ist ja eigentlich auch logisch, etwas zu sich zu nehmen, das einem schadet, kann ja auf Dauer nicht gesund sein.


    @Rhea Anca
    Leider weiß ich das nicht ganz genau, nur habe ich beobachtet, dass er vor allem auf süße Getränke reagiert hat, die er seit er sehr jung ist, täglich bekommen hat. Ich werde aber, was ich hier so gelesen habe, mal an meine Mutter weiterleiten, vielleicht lässt sie ja irgendwie mit sich reden. Denn ich will auf keinen Fall, dass er damit kaputt gemacht wird, auch wenn das vielleicht schon zu spät ist.


    @Winter
    Genau solche Folgen befürchte ich...
    Ja, ich werde versuchen da was zu machen. Leider kann ich das nicht persönlich überprüfen und regulieren, weil ich meinen Bruder nur sehr selten sehen darf und auch nicht in das Haus darf, in dem er wohnt. Aber vielleicht bringt es ja was, den Verantwortlichen aufzuzeigen, wie gefährlich das ist, was da so sorglos gemacht wird.


    Vielen Dank für eure Antworten!

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