Der Fall Sara. K Berufsverbot für Homophobie?

  • Ikarus:


    Man könnte mir zugestehen, dass ich zu dem Zeitpunkt auch nur den ersten Gedanken niederschrieb.


    Weil du es bist, lassen wir mal Gnade vor Recht ergehen :halloweengrin:


    Spass bei Seite, dir den rückenstärkend, muss ich auch fairerweise zugeben, dass dein Gedankengang nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Es gibt Möglichkeiten in einigen Berufen, Personen die Berufsanerkennung zu entziehen (was einem Berufsverbot gleichkommt) unter besonderen Umständen.
    Bei mir, als gelernter Ergotherapeut, ist es tatsächlich so, dass mir bei Straftaten wie Schwere Körperverletzung das Gesundheitsamt (glaub ich, oder Sozialamt? jedenfalls ein Amt) die Berufsanerkennung aberkennen kann. Allerdings hab ich noch nie von so einem Fall gehört...man muss dazu wohl auch Intensivtäter sein...
    Aber gut, Körperverletzung ist auch nochmal was anderes wie Volksverhetzung...


    Aber um das ganze zusammenzufassen:
    Eine Frau, die eine Ausbildung in einem sozialen Berufsfeld begonnen hat, postet menschenverachtende Texte - Argument Ende.
    Führt man das Ganze gedanklich zu der Firmenpolitik des Geschäftsführers bzw. des sozialen Trägers, kann ich die Kündigung durchaus nachvollziehen.


    Das sehe ich genauso. Es geht hier vor allem darum das Unternehmen vor einem Imageschaden zu schützen. Interessant wäre allerdings, wie die Sache gelaufen wäre, wenn die Hasspostings dem Arbeitgeber selbst aufgefallen wären ohne das eine breite Masse im Netz davon Wind bekommen hat....Abmahnung? Hilfsangebote? etc...
    Auch wenn es so ist wie Crow schreibt, dass es Gespräche gegeben hat, finde ich die Kündigung trotzdem nicht richtig und überzogen...wenn auch nachvollziehbar. Es sind zwar dumme und widerliche Worte, aber doch nur Worte gewesen...


    Ich hab noch Arbeitgeber kennengelernt, die hätten dem Mädel den Kopf gewaschen und ihr paar ordentliche Zusatzaufgaben aufgebrummt und gut is.... einer hat mal einem drogenabhängigen Arbeitnehmer den kompletten Entzug + Nachbehandlung gezahlt und ihn freigestellt. Der hat sich keine Gedanken um das "Image" gemacht (jedenfalls nicht in Bezug darauf, dass es heissen könnte, dass in seiner Firma nur Junkies arbeiten), ihm war als Chef einfach was daran gelegen, seine Leute wieder auf die richtige Spur zu bekommen...und er hat dafür großen Resepekt und Bewunderung bekommen...
    Heute wird alles "Unangenehme" entlassen und entsorgt, ... das Bild "der Chef, der sich um seine Leute kümmert" hat sich rar gemacht...vielleicht ist es auch nicht mehr zeitgemäß...in einer Zeit in der absolut jeder in kürzester Zeit ersetzbar ist.


    Sorry bin glaub ich schon ordentlich vom Thema abgedriftet :halloweengrin:

  • Post Mortem: Deinen Gedankengängen und Argumentationen zu folgen ist einfach toll.Da will man gar nicht mehr aufhören zu lesen. Das nur mal so am Rande. :D


    Diese ganze Problematik ergibt sich hauptsächlich ja auch aus der Tatsache, dass Facebook Klarnamen fordert. Dadurch ist die Anonymität im Internet nicht mehr und was einmal im Internet steht bekommt man ja auch nicht mehr da raus. Und es gibt auch Menschen im Internet die ständig darauf aus ist, andere an den Pranger zu stellen. Egal wie die Ausgangssituation ist, das meine ich allgemein.
    Wenn Sara diese Äußerung in der Öffentlichkeit gebracht hätte, in einer Diskussion während sie in einem Restaurant gewesen ist. Da wäre wohl kaum jemand angekommen, hätte ihren Namen erfragt und wäre dann zu ihrem Arbeitgeber gefahren um dem das zu sagen. So ist die Sache mit ein paar Anschlägen auf der Tastatur erledigt.
    Zumal ich auch finde, dass eine Aussage und eine physische Tat zwei unterschiedliche Dinge. Nach meiner Auffassung kann man es nicht vergleichen ob man so einen Spruch raus haut oder tatsächlich einen homosexuellen Menschen verprügelt (Beispiel).


    Mal davon abgesehen ist Sara jetzt nicht nur bei ihrem Arbeitgeber geflogen, da viele Medien das jetzt durchkauen wird sie auf ewig einen Stempel auf der Stirn tragen. So ist wahrscheinlich ihre ganze Zukunft verbaut, durch einen Satz den sie wahrscheinlich nicht einmal als so schlimm wahrgenommen hat. Das sich da der Hass vergrößern wird ist irgendwie klar.

    Manchmal bist du Psychologe, manchmal Psychopath.

  • Post Mortem: Deinen Gedankengängen und Argumentationen zu folgen ist einfach toll.Da will man gar nicht mehr aufhören zu lesen. Das nur mal so am Rande. :D


    Dann bedanke ich mich höflich. Es freut mich, dass meine Meinung anklang findet :)


    Wenn Sara diese Äußerung in der Öffentlichkeit gebracht hätte, in einer Diskussion während sie in einem Restaurant gewesen ist. Da wäre wohl kaum jemand angekommen, hätte ihren Namen erfragt und wäre dann zu ihrem Arbeitgeber gefahren um dem das zu sagen. So ist die Sache mit ein paar Anschlägen auf der Tastatur erledigt.


    Da wäre ich mir heut zu Tage auch nicht mehr so sicher :D ...was wohl aber auch daran liegt, dass bei einigen nicht die Überzeugung oder der Konsens im Fokus der Auseinandersetzung steht sondern das destruktive Agieren gegen den Kontrahenten...ob das dann oft mal übers Ziel hinaus geht, ist dabei oft nicht von Interesse...leider


    Grüße
    PM

  • Hi,


    die Frage aus dem Titel kann man ganz klar mit Nein beantworten.
    Nur weil jemand homophob ist kann er/sie nicht von sozialen Berufen ausgeschlossen werden.
    Dann müsste jeder Lehrer Kinder mögen usw.
    Wie schon erwähnt wurde hätten wir im Sozialbereich dann kaum jemand mehr der Arbeiten dürfte.
    Die Frage wäre ob es nicht sinnvoller gewesen wäre auf einen jungen Menschen einzuwirken, statt ihn vor die Tür zu setzen.


    Viel erschreckender finde ich das Vorgehen der Initiative. Anzeige okay, aber der Rest?
    Stellt euch vor jemand informiert euren Arbeitgeber einfach so über sonstwas...

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