Die Katakomben von Paris

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    Als Katakomben bezeichnet man die alten Steinbrüche, die sich unter der Stadt Paris befinden. Über einen Zeitraum von 2.000 Jahren wurde in diesen Stollen der Kalkstein abgebaut, der für den Häuserbau verwendet wurde und so typisch für die Fassaden der Haupstadt ist. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden so knapp 300 Kilometer Tunnel unter der Hauptstadt. Als es dann im 18. Jahrhundert aufgrund der fehlenden Stabilität des Unterbodens zu ersten Hauseinstürzen kam, wurden die Katakomben größtenteils geschlossen. Eine Behörde wurde ins Leben gerufen, die sich bis heute um die Sicherheit des Pariser Unterbodens kümmert: die Inspection Générale des Carrières.

    Zur gleichen Zeit kam es in Paris zu schweren Seuchen und Hungersnöten. Die Friedhöfe waren überfüllt und die Ruhezeiten konnten nicht mehr eingehalten werden. Die Gräber waren doppelt und dreifach belegt und an einigen Stellen lagen die Menschenteile sogar bis an die Oberfläche. Es herrschten unhaltbare Zustände und der Verwesungsgeruch war teilweise so stark, dass die Bewohner in der Nähe der Friedhöfe in Ohnmacht fielen. Um dieses Problem zu lösen wurden die Gebeine von knapp 6 Millionen Menschen in die alten Stollen überführt. So entstand das Beinhaus, das man heutzutage besichtigen kann.

    Ruhig wurde es untertage trotzdem nicht. Während der französischen Revolution wurden die Stollen z.B. von den Rebellen als versteckt genutzt. Auch die Deutschen nutzten die alten Tunnel im zweiten Weltkrieg und errichteten dort einen unterirdischen Bunker.

    In den 80er Jahren sorgten die „Cataphile“ für Aufregung. Diese Katakombenfreaks verschafften sich nachts Zugang zu den alten Steinbrüche und feierte dort wilde Partys. Einige blieben wochenlang untertage. Es wurde sogar von schwarzen Messen, Satanisten und Orgien berichtet. Um dieses Phänomen einzudämmen, wurde eine spezielle Polizeieinheit gegründet, die auch heute noch jeden Tag durch die Stollen marschiert, um illegalen Besuchern auf die Schliche zu kommen. Vor einigen Jahren sind sie sogar auf eine Party mit knapp 300 Gästen gestoßen. Die wohl bemerkenswerteste Entdeckung dieser Einheit bleibt aber wohl der voll ausgestattete Kinosaal direkt unter der französischen Cinemathek!


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    Ich wollte das Thema hier teilen, weil ich es super spannend finde und auch selbst schon dort unten war.

    Kennt jemand von euch die Katakomben oder war schonmal dort?

    Gibt es hier vielleicht interessierte zu dem Thema die Lust auf einen Austausch haben?

  • Super spannend was du da schreibst.

    Manches davon wusste ich noch gar nicht. Ein voll eingerichteter Kinosaal? Wahnsinn.


    Als ich einmal in Paris war, wollte ich die Katakomben gern besuchen. Aber ich hatte mich nicht wirklich informiert. Da ich nur ein paar Tage in Paris war, wollte ich die Katakomben am letzten Tag besuchen. Abends ging der Zug nach Hause. Als ich bei den Katakomben ankam war die Schlange leider so lange und ging so langsam vorwärts, dass ich mehrere Stunden hätte warten müssen. Und dann hätte ich meinen Zug nicht bekommen. Also war ich nicht in den Katakomben.

    Danach war ich nicht mehr in Paris.

    Außer dass ich eigentlich doch gern mal dort runter möchte, reizt mich an Paris nicht so viel. Daher weiß ich nicht, ob ich so schnell nochmal hinkomme.


    Wie war es denn als du dort warst?

    Überall kann man glaube ich gar nicht hin oder?

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • In Französisch in der Schule waren die - automatisch - mal Thema.

    Oh, mein Kopf hat dazu bestimmt nahezu alles vergessen...


    Das Tunnelsystem ist in etwa so, dass man unter Tage regelrecht, wie bei einem U-Bahn-Netz, größere Teile der Stadt erreichen kann.

    Kann sein, dass die in Paris sogar Übersichtskarten dazu verkaufen.

    Allerdings, muss man Acht geben. Man kann sich in denen leicht verlaufen und die Orientierung verlieren, wenn man nicht weiß, worauf man sich da eingelassen hat.

    Eben darum sind so etwas wie Karten unerlässlich, wenn man sich in den 'rumtreibt. - Oder, ich weiß nicht mehr genau - gab es irgendetwas, irgendwelche Indikatoren am gewöhnlichen Stadtplan von Paris, wodurch man sich orientieren konnte, wo man in den Tunneln ist?

    Irgendetwas war da... Und eingefleischte Pariser wissen das in der Regel...


    Oh, verdammig, vor langer Zeit mal was zu dem Thema gehört, aber es ist nicht viel dazu hängen geblieben...


    Ein bisschen was dazu konnte man noch mal aus einem Film namens "Catacombs" entnehmen, weil der sich thematisch in diesem Pariser Untergrund abspielt.

    (War zwar nicht unbedingt berühmt, aber nahezu alles, was irgendwas nicht-amerikanisches aufgreift, ist heutzutage potentiell interessant - weil es eventuell nicht komplett ausgedacht ist und auf Filmmythen beruht.)

  • Super spannend was du da schreibst.

    Manches davon wusste ich noch gar nicht. Ein voll eingerichteter Kinosaal? Wahnsinn.

    Oh, danke dir :)

    Ja, dass mit dem Kino fand ich auch Wahnsinn, da gibts sogar diverse Zeitungsartikel dazu, falls dich das interessiert!

    Als ich bei den Katakomben ankam war die Schlange leider so lange und ging so langsam vorwärts, dass ich mehrere Stunden hätte warten müssen.

    Oh ja, dass ist da leider meistens so... Echt schade, aber es gibt dort auch 'skip the queue' Karten, mit denen müsstest du gar nicht warten.

    Wie war es denn als du dort warst?

    Überall kann man glaube ich gar nicht hin oder?

    Ich war dort im Museums Teil, dass war klasse, aber natürlich total überlaufen und man darf halt nur den offenen Teil anschauen.

    Dann war ich aber auch noch 'privat' dort, in den Teilen die man eigentlich nicht betreten darf, da war ich mit französischen Freunden, die oft dort unten sind. Das war extrem cool!

    Kann sein, dass die in Paris sogar Übersichtskarten dazu verkaufen.

    Joa, so grob, wobei es ja eigentlich verboten ist da runter zu steigen, demnach findet man auch nur bedingt Karten :D

    Oder, ich weiß nicht mehr genau - gab es irgendetwas, irgendwelche Indikatoren am gewöhnlichen Stadtplan von Paris, wodurch man sich orientieren konnte, wo man in den Tunneln ist?

    Ja, genau, dort unten stehen an diversen Wänden die Namen der Straßen, die oben drüber verlaufen. Allerdings sind es oft die alten Straßennamen, sodass man wissen muss, wie die Straße aktuell heißt :)

  • Oder, ich weiß nicht mehr genau - gab es irgendetwas, irgendwelche Indikatoren am gewöhnlichen Stadtplan von Paris, wodurch man sich orientieren konnte, wo man in den Tunneln ist?

    Ja, genau, dort unten stehen an diversen Wänden die Namen der Straßen, die oben drüber verlaufen. Allerdings sind es oft die alten Straßennamen, sodass man wissen muss, wie die Straße aktuell heißt :)

    Siehste, dann war es das... Irgendwas war mir noch dunkel im Hinterkopf, woran man sich dort unten orientieren konnte...


    Ich sag mal, angesichts dessen wie groß die Katakomben sind, verständlich, dass sich zu gewissen Hochzeiten das Partyvolk dort unten versammelt hat. Egal, ob es erlaubt war oder nicht. Die Örtlichkeiten passten einfach, man musste nicht erst jemanden drum anbetteln (und teuer bezahlen) oder wegscheuchen, damit man einen Platz für sich hatte für solche Dinge, und dergleichen...


    Gleichzeitig ist es auch eine "kleine Mutprobe", denn immerhin wurden da ja mal echte Tote 'runter gebracht. Das lässt viel Potential für Geschichten über Spukgespenster und Geistersichtungen, wenn man da unten (gewesen) ist.

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