Wie geht ihr mit Freuden um, die euch ständig daran erinnern, dass mit euch etwas nicht stimmt?

  • Ich habe da ein paar Freunde, die ich echt mag und die immer für mich da sind, wenn ich sie brauche. Umso schwerer fällt es mir zuzugeben, dass ich mich manchmal von ihnen eingeengt fühle, wenn ich davon erzähle, dass ich Depressionen oder Suizidgedanken habe. Sie machen sich Sorgen um mich, wollen mir helfen. Sie geben mir Tipps und wollen mich zu einem Arzt schleifen. Ich weiß das ja alles durchaus zu schätzen. Das Problem ist nur, dass es mir oftmals gerade deswegen schlecht geht, weil sie diese Themen in meinem Leben erst präsent machen. Das fängt meist mit einer einfachen Frage an, wie es mir geht und da will ich halt auch nicht lügen. Es sind ja schließlich meine Freunde. Aber ich möchte auch nicht dauernd darauf angesprochen werden, dass mit mir etwas nicht stimmt. Das weiß ich selbst auch und ich versuche daran zu arbeiten. Nur muss dieser Impuls von mir selbst kommen und nicht auf Drängen anderer. Das hat bei mir meist den Effekt, dass ich mich noch mehr dagegen sträube. Und dann ziehe ich mich immer weiter in mich selbst zurück, antworte nicht mehr auf Anrufe und Nachrichten, einfach um das Heil meiner Seele zu schützen, was eig. doch ziemlich dämlich ist. Denn ich weiß auch, dass sich meine Freunde dann nur noch mehr Sorgen machen, bis sie sich irgendwann keine mehr machen...


    Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Ich will die paar Freunde nicht verlieren, die ich habe. Aber ich will auch nicht dauernd an meine Probleme erinnert werden.

  • Hey,


    ich kann leider nicht berichten, wie ich damit umgehe. Aktuell gibt es diese Personen nicht, die reagieren wie es deine Freunde tun. Aber ich denke, ich kann trotzdem ein wenig verstehen, was dich daran stört.

    Im Grunde ist es ja von deinen Freunden, wie du selbst sagst, positiv gemeint. Sie machen sich Sorgen und wollen irgendwie helfen. Dass sie dich zu einem Arzt schleifen wollen liegt vielleicht daran, dass sie sich selbst Machtlos fühlen, nicht so richtig wissen was sie tun sollen und daher den Arzt als potenzielle Hilfe sehen.

    Dass du auf Nachfragen wie es dir geht ehrlich antwortest und antworten kannst finde ich gut. Viele antworten auf so eine Frage nicht mit der Wahrheit. Und andere wollen keine ehrliche Antwort. Dass scheint bei euch anders zu sein,


    Hast du deinen Freunden schon mal ganz direkt gesagt, dass es dich eher belastet, wenn sie dich zu etwas drängen wollen oder daran erinnern dass "etwas nicht mit dir stimmt"?

    Ich könnte mir vorstellen, dass es ihnen vielleicht gar nicht so sehr bewusst ist.


    So richtig einen Tipp habe ich leider auch gar nicht.

    Man könnte jetzt sagen, sie sollen das Thema nicht so sehr fokussieren, sodass du nicht daran erinnert wirst. Aber gänzlich ausblenden ist schwierig. Vor allem, wenn du dann vielleicht doch auch mal das Bedürfnis haben solltest mit ihnen zu reden oder Unterstützung von ihnen brauchst.


    Was würdest du dir denn wünschen?

    Dass ihr gar nicht darüber redet, dass es dir nicht gut geht? Oder nur manchmal? Oder nur in bestimmten Situationen?

    Vielleicht könnte man irgendwie vereinbaren, dass du signalisiertst, wenn du nicht darüber reden magst? Dass du zwar ehrlich auf eine Frage antworten kannst, dann aber nicht weiter ausführen musst oder man dir Hilfen oder Tipps vorschlägt.

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

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