Zwanghaftes streben nach Glück, gibt es das echt, macht man sowas?
Ja ich glaube echt das es sowas gibt, wenn man sich so ein bisschen umsieht, auf dem Buchmarkt, dem Internet, Handyapps, so mancher Arbeitswelt, der Wirtschaft. Es gibt tatsächlich eine Milliardenschwere Glücksindustrie, wirklich Glück ist ein Geschäft eine Währung. Es gibt Influencer die dir das Rezept des wahren Glücks verraten, oder zumindest meinen das zu tun. Dann gibt es Glücks coaches die dir für so ein paar Tausender versprechen das sich dein Leben um 180 Grad dreht und du glücklicher, gesünder, reicher und was sonst noch wirst. Tausende Bücher, die dir eigentlich alle nur das Gleiche erzählen. Wie gesund ist es dieses dauerhafte streben nach dem Glück? Natürlich wer möchte schon unglücklich sein, so wirklich gerne vermutlich niemand, man ist gerne glücklich. Nur hier liegt für mich der Krux wer glücklich ist fragt nicht, wer glücklich ist, ist weniger kritisch. Glückliche Menschen sind produktiver, mache deine Arbeitnehmer glücklich, erkläre ihnen das glücklichsein eine Entscheidung ist und sie das lernen können. Besorge einen Trainer der ihnen das beibringt. Und deine Arbeiter werden auch mit schlechteren Arbeitsbedingungen Erfolge erzielen, es akzeptieren und auch noch glauben daran zu wachsen.
Nur was ist mit denen, die es nicht schaffen glücklich zu sein?
Diese Menschen sind gebrannt markt, zum einen sie schaffen es nicht glücklich zu sein und zum Anderen, wird ihnen auch noch suggeriert selber daran Schuld zu sein.
"Wenn du es nicht schaffst, glücklich und motiviert zu sein, dann gehe doch nach hause." Nur sind die Menschen die in diesem zwanghaften streben nach Glück eigentlich glücklich? Helfen diese Trainings diese Apps, Programme, Motivationsreden und sonstiges? Kann man Glück lernen, kann man sich dafür und dagegen entscheiden? So wie es die positive Psychologie zuweilen zu suggerieren scheint?
Es existiert ein unfassbar hoher Krankenstand unter den Menschen.
Psychische Erkrankungen sind der häufigste Grund für Berufsunfähigkeit mit 33,5% und damit noch vor Erkrankungen von Skelett und Bewegungsapparat 20,1%.
Da scheint es logisch zu sein, sich auf Glück zu fokussieren und zu versuchen die Arbeitnehmer glücklich zu machen. Nur wenn sich die Bedingungen nicht ändern, ist es ein falscher Ansatz, zumal es nicht um das glücklich sein an sich geht. Es geht nur um Anpassung, um Anpassung an eine kapitalistische, möchtegern perfekte Gesellschaft, das Streben nach dem Glück ist keine individuelle Sache mehr.
Nicht mehr Zeit ist Geld, sondern Glück. Es ist die Frage darf man überhaupt noch unglücklich sein?