Kulturelle Aneignung, versteckter Rassismus, Multikulti …..

  • Generation Z und jünger macht/kennt irgendwie keinen Unterschied zwischen willkürlich festgelegten Beschränkunge

    Mir will die Zuschreibung von Eigenschaften auf Grund des Geburtzeitpunkts nicht schmecken. Natürlich kann das deine freie Beobachtung sein, aber ich fühle mich dann schon weniger ernstgenommen, weil sich das für mich wie ein Determinismus liest a la: "Ist ja klar, dass du so denkst, da du dieses Alter hast, darum muss ich das nicht ernst nehmen, da es ehhh bei allen so ist". Aber das nur als Prämisse.



    Eine Entscheidung, die nicht auf Logik oder Regeln, sondern bloß auf Emotionen Einzelner basiert.

    Was zu beweisen wäre. Der RBB ist auch keine Diktatur, sondern eine gesellschaftliche Gruppe unter vielen, bestehend aus vielen Menschen, die beraten, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Ergo werden auch hier Dinge ausgehandelt und im Rahmen ihrer Kompetenz beschlossen. Ja, die Gruppe ist eine andere, aber sie hat dafür weniger Entscheidungsspielraum. Es ist weder "gebannt" noch "verboten" diese Filme zu sehen. Du sagst doch selber, dass deiner Meinung nach viele Menschen dem nicht zustimmen, also erwartest du wirklich irgendeine Art von Reaktion, wenn du dir diesen Film privat anschaust? Ergo du hast komplett die Freiheit, es zu tun.^^


    Und inwieweit ist die Bologna-Reform nicht die Entscheidung einzelner weniger? Ich glaube, dass die Mehrheit nicht einmal ihre Effekte kennt und beschlossen wurde es von Gremien, die ich nicht gewählt habe und die viele heutzutage nicht gewählt haben^^ Zumindest als anekdotische Evidenz kann ich auch sagen, dass auch fast niemand im wissenschaftlichen Personal diese Reform wirklich mag. Zusammengefasst beschloss eine kleine Gruppe eine Sache, aus emotionalen Gründen (wir wollen das halt so, auch wenn es keine Evidenz gibt, dass das so funktioniert und nein wir lassen uns von späterer Evidenz nicht zur Korrektur bewegen) und diesmal ist es wirklich verboten davon abzuweichen^^ Also inwieweit hat das die "ganze" Gesellschaft jetzt konkret entschieden? Und wenn es um die Frage geht "Wann stoppen Sie aber bei dem einen?", dann antworte ich, "Ja, wer garantiert mir, dass nicht die nächste Bullshit-Reform um die Ecke schlummert, der ich mich stimmlich ergeben muss?"


    Ergo, ich sehe, dass hier der Schweregrad auf den Kopf gestellt wird. Es werden Dinge als schlimm empfunden, die kaum Einfluss haben und dafür Dinge als "gesellschaftliche AGB" hingestellt, die in den betroffenen Kreisen wirklich Probleme erzeugen, von diesen aber nicht geändert werden können und die die Gesellschaft im Ganzen nicht besorgt.^^ Außerdem wird erstaunlicherweise in einem Fall die Entscheidung entindividualisiert, die einem zu pass kommt und als völlig legitim und "von der Gesellschaft als gewollt" hingestellt und die andere als "Diktatur" irgendwie verstanden, obwohl beides von gesellschaftlichen Gruppen beschlossen wurde.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Terano ()

  • Mir will die Zuschreibung von Eigenschaften auf Grund des Geburtzeitpunkts nicht schmecken. Natürlich kann das deine freie Beobachtung sein, aber ich fühle mich dann schon weniger ernstgenommen, weil sich das für mich wie ein Determinismus liest a la: "Ist ja klar, dass du so denkst, da du dieses Alter hast, darum muss ich das nicht ernst nehmen, da es ehhh bei allen so ist".

    Es ist eine Beobachtung (von vielen), die ich bei einer bestimmten eingrenzbaren Altersgeneration immer wieder mache. Bestimmte Eigenschaften und vor allen Dingen Denkweisen, Denkmuster, die wiederholt vorkommen. Egal, was diejenigen für Meinungen und Positionen vertreten.

    Im Gegensatz zu anderen, die gern dabei bleiben, einzelne ideologisierte Gruppierungen abzustempeln, wenn sie diese nicht mögen oder sie ihre Position und Strömungsrichtung scheiße finden, gehe ich lieber gern den Weg, zwischen mehreren solchen Gruppierungen und einzelnen Individuen, die mit so etwas gar nichts am Hut haben, die Gemeinsamkeiten zu suchen. Elemente, die sie auf ihre ureigene Art und Weise gemeinsam haben, obwohl sie wohlmöglich für ganz unterschiedliche Dinge (oder auch gar nicht) streiten. - Eine Systematik hinter alldem, insofern eine existiert, zu erkennen und wie sie meiner Aufassungsgabe nach funktioniert. (Hat vielleicht auch ein bisschen was damit zu tun, auf die Frage "Was stimmt mit denen nicht? Warum und woher haben die diesen und jene instinktive Denkweisen, die ich und andere, die sich z. B. in etwa meinem physischen Alter befinden, nicht?" eine Antwort finden zu wollen.)


    Ich glaube, du verstehst den Punkt bisher nach wie vor noch nicht.

    Medieninhalte aus bestimmten Motivationen heraus "bereinigen" zu wollen, ist eine Sache, die im Verlaufe der Zeit immer mal wieder aufkommt und von Leuten, die besonders gut dastehen wollen, zeitgeistlich aufgepickt wird, um sich als irgendwelche "Guten" inszenieren zu wollen. In Wirklichkeit aber hat sie vor 5 Jahren das Thema überhaupt noch nicht interessiert, und es stände zu bezweifeln, ob es dies in 5 Jahren auch noch tut, insofern dieser Zeitgeist nicht im Mainstream einen dauerhaften Halt findet. - Hier handeln vor allen Dingen Individuen gern im Alleingang, wenn sie einen Rahmen von größerer und übergeordneter Kompetenz inne haben (man könnte es schon als einen kleinen Machtmissbrauch sehen).


    Beim anderen ist so - ob Bolognia-Prozess oder nicht, ob Verwaltungsreform X oder nicht, es wird trotzdem immer irgendeine Form von übergeordneter Systematik geben, die von anderen ausgemacht wird und die von diejenigen, die in entscheidenden Positionen sitzen, repräsentiert werden wird. Egal, wer dort in den Stühlen sitzen wird.

    Insofern du dagegen ankämpfen oder streiten wolltest, hast du es immer mit einem aus etwa gleichen Motiven motivierten Kollektiv zu tun, bei dem es regelrecht egal ist, wer dort sitzt. Selbst wenn diejenigen, die die Stühle besetzen, wechseln, ändert sich die Ordnung und das Prinzip dadurch grundlegend nicht.


    Hm... Wie kann ich ein Beispiel formulieren...


    ...Ob du nun das Schulsystem der BRD oder DDR nimmst - qualitativ kann man bestimmt darüber streiten, dennoch haben sie aber eines gemeinsam.

    Nämlich, dass am Ende dort jemand herauskommen soll, der (psychisch) arbeitsfähig und geistig/intellektuell so weit geformt ist, um in die Arbeitswelt einzutreten.


    Und das wird auch beim nächsten System so sein, weil die ganze Gesellschaft von diesem Prinzip so weiter existiert wie man sie bisher kennt. - Würde die Mehrheit nach der Schule nicht in die Arbeitswelt übertreten können oder wollen, dann kannst du bald wieder alles allein machen... Weil es keinen gibt, der Brot bäckt, der einen Bus für dich fährt, oder der sich die Mühe macht, Obst und Gemüse anzubauen - oder Schweine zu züchten -, die du später isst.

  • Ich glaube, du verstehst den Punkt bisher nach wie vor noch nicht.

    Ich glaube, dass wir einfach einen unterschiedlichen Wertmaßstab anlegen. Meine Hauptmetrik ist die Schwere des Eingriffsgrad und wenn ich kurz die deinige versuchen darf zu fassen, wie sehr sich Einzelne aus der Menge versuchen herauszuheben.


    Ich möchte aber hier wiederholt anmerken, dass auch im RBB keine einzelnen Menschen Entscheidungen treffen, sondern das auch ein kollektiver Prozess ist.


    Ich gewinne auch den Eindruck, dass du glaubst, dass ich mir nicht bewusst wäre, dass wir in einer Gesellschaft leben und diese nicht verpflichtet ist meinen Willen zu erfüllen oder wie soll ich deinen letzten Absatz verstehen? Natürlich sind wir das und diese Gesellschaft hat auch schon viel Gutes geschaffen für einige von uns. Ich profitiere von ihr ungemein, nur denke ich auch, dass Gesellschaft immer in Bewegung ist und daher wir alle mit unserem Willen versuchen können uns an ihr zu beteiligen und ihr so zu geben, wie wir von ihr nahmen.


    Interessant finde ich, dass wir dasselbe haben, woran wir uns stören und das ist Machtmissbrauch - jeweils aus unserer Sicht - nur du scheinst da auf die Einzelnen und ich auf die Institutionen zu schauen oder täusche ich mich?


    Ich möchte noch einmal versuchen mein Gedankenprozess umzuformulieren: Bei der Frage wie Winnetou oder so ist der Eingriffsgrad gering. Man mag den Habitus von den Einzelnen nicht mögen und das moralische Überlegenheitsgefühl, welches sie ausstrahlen, zum Kotzen finden, aber solange die Eingriffsintensität derart gering ist, sehe ich es als nicht fokussierungswürdig an. Wieso ist die Eingriffsintensität gering? Wenn wir es runterbrechen, dann hast du komplett die Möglichkeit es dir anzusehen und dir die Filme zu besorgen, wie auch mit jedem anderen Medium, was angeblich "gecancelt" wurde. Sprich du bist in deiner persönlichen Freiheit nicht eingeschränkt. Auch die Gesellschaft hat davon weder nennenswerte Vor- und Nachteile, da es dem Wohlstand nicht schadet und auch niemand wirklich zu schaden kommt. Es ist halt aus meiner Sicht ein großer Haufen heiße Luft, den da sowohl Kritiker als auch Befürworter veranstalten.


    Im Gegensatz dazu, sehe ich diese Verwaltungsreform speziell kritisch. Aus meiner eigenen Erfahrung, hilft sie weder dem Lehrkörper noch den Studierenden. Wie du auch meintest, ist auch dein Eindruck, dass die Bologna-Reform die Qualität des Studiums eher senkte. Natürlich wirst du nicht das System völlig ersetzen können, das wollte ich auch nicht. Ich wünsche mir nur ein System, was die freie (humanistische) Bildung wieder mehr in den Fokus und die (wirtschaftsorientierte) Ausbildung in den Hintergrund rückt. Natürlich hat das mehr Impact als die vorige Frage und will deswegen wohlbedacht sein, da jedes System Vor- und Nachteile qualitativer Art hat. Und vielleicht mag ich hier komplett Unrecht haben und mein Vorschlag ist nicht umsetzbar und allzu idealistisch, darüber muss man halt diskutieren, weswegen ich viel lieber darüber nachdenke, als die Dinge, die im Titel dieses Threads stehen, da das einen wirklichen Fortschritt bringen kann.


    Natürlich stehen wir auf den Schultern von Riesen, in der Forschung wie im Leben und natürlich hat das Faktische den Vorteil, dass wir die Vor- und Nachteile beobachten können, aber wieso sollte das bedeuten, dass wir nicht immer wieder Systemfragen stellen sollten und solche Nichtdiskussionen und aufgeplusterte Pfauen mit der Ignoranz strafen, die sie verdienen?

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  • Das sind so Auswüchse der deutschen Moralweltmeisterschaft, an der ich mich aus Gründen der Vernunft nicht beteilige. Es war richtig, das N-Wort zu überdenken und zu verbannen. Und ich bin dafür, Sprache zu hinterfragen. Was mich vor allem stört, ist die Vehemenz, mit der solche Korrekturen durchgesetzt werden sollen. Dass sich Moralapostel die Überzeugungsarbeit sparen und mich praktisch dazu zwingen wollen, eine vorgeblich alternativlose Korrektur anzunehmen. Zudem sind einige davon offenkundig falsch. Ein Beispiel: Es ist gelebter Antirassismus, wenn sich Kinder als Indianer (oder wie auch immer es jetzt heißen soll - ja, der Begriff wäre aus geografischen Gründen korrekturwürdig) verkleiden. Das geschieht schließlich aus Sympathie. Dreads auf dem Kopf sympathisieren mit der entsprechenden Kultur. Und so weiter. Schon deswegen würde ich mir nicht versagen lassen, mich in bestimmter Weise zu kleiden oder zu frisieren. Überhaupt empfinde ich den Gedanken, von nicht hiesigen Kulturen ablassen zu sollen, als faschistoid.

  • Ich kann dir folgen, dass dir die Einschränkungen, dass "einfach ein paar Filme bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht mehr laufen werden", im Gesatz zu anderen Dingen recht trivial erscheint. Wahrscheinlich ist es das sachlich auch...


    Es regt trotzdem auf, weil so fängt "Meinungsvorgabe von oben" an. Still und leise. Man zensiert nicht, man lässt es auf dem Markt, setzt aber auf Vergessen. Und dass irgendwann neue Produkte mit der selben Thematik auf den Markt kommen, diese aber in sich einen anderen Kontext vermitteln, und so versuchen die Inhalte der alten Erzeugnisse zu überschreiben.

    - Ähnlich wie wenn von einem Film nur noch das Remake öffentlich gezeigt wird und nicht mehr auch die Originalversion und sie so in Vergessenheit gerät.


    Ich würde eher sagen... Du stellst es dir noch wesentlich zu leicht und zu einfach vor dass und wie man gegen den Willen von ganzen Institutionen und deren Vorgaben (die sich auch nicht mit Personalwechsel in den einzelnen Positionen, die sie ausmachen) vorgehen und sie zu Gunsten der eigenen Wünsche beeinflussen kann.

    Da würde ich aber sagen, das ist eine generelle Alterssache und hat nicht mit den unterschiedlichen Generationen selbst zu tun. - Es hat bisher noch jede Generation gedacht, mit 18 und ein paar Steine gegen die richtige Tür zu werfen, damit könnte sich die Ordnung der ganzen Welt verändern...

    Lediglich würde ich dort sehen, dass Generation Z und noch jüngere tendenziell dort immer später aus ihrer (Traumwelt-)Idee aufwachen - dass sich niemand zwingend an ihnen orientieren oder auf ihre Wünsche eingehen muss. - Und das liegt an dem starken Ich-Fokus, mit dem diese Altersgeneration "by default" aufgewachsen ist. Alles, was sie taten, seit dem sie auf der Welt sind, hat stets eine Reaktion ihrer Eltern - ob negativ oder positiv - hervorgerufen, und darum glauben sie auch im weiteren, späteren Leben, dass das so sein wird. So bleiben wird.

  • Du stellst es dir noch wesentlich zu leicht und zu einfach vor dass und wie man gegen den Willen von ganzen Institutionen und deren Vorgaben (die sich auch nicht mit Personalwechsel in den einzelnen Positionen, die sie ausmachen) vorgehen und sie zu Gunsten der eigenen Wünsche beeinflussen kann.

    Inwieweit mache ich es mir leicht, wenn ich mir viel Kritik einfange, indem ich selbst Lehre anders gestalten und dafür viel Kritik (und auch Lob) einstecke und über jedes bürokratische Stöckchen springe? Natürlich den großen Wurf mache ich nicht allein. Ich kann nur auf die Überzeugungskraft der Tat setzen und versuchen Unterstützung für meine Ziele durch Reden zu erhalten. Und um das zu machen, musste ich einen Bachelor und Master mit dem Gesamtprädikat "Sehr gut" ablegen und einen Professor von mir überzeugen. Also inwieweit war dieser Weg bis hierhin einfach?


    Es ist aber natürlich einfacher sich dem Fatalismus zu ergeben und einfach alle Bewegungen als jugendlichen Leichtsinn abzutun^^


    regt trotzdem auf, weil so fängt "Meinungsvorgabe von oben" an. Still und leise.


    Und naja, wenn ich mir Diktaturgeschichte anschaue, dann waren die Kräfte, die dir wirklich die Meinung verbieten wollen immer überraschend offen über ihre Ziele. In Angesicht dessen, dass die PiS Regierung in Polen LGBT-freie Gebiete erklärt, die Republikaner in Amerika die Genitalinspektion von Kindern sowie Abtreibungsverbote durchsetzen, die AfD-Spinner jetzt schon gegen Ukrainer hetzen, macht es mir auch tatsächlich sehr wenig Sorgen, wenn stolze Pfauen sich aufführen und jemand eine Kritik unangemessen vorbringt. Meist nimmt die Diktatur die Vorder- und nicht die Hintertür^^ Und bei dem Krakele, was gerade veranstaltet wird, glaubst du wirklich, dass Winnetou so schnell vergessen wird? Es wird genug Eltern geben, die ihren Kindern jetzt dieses Buch regelrecht aufdrängen werden^^

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  • Der Idealismus, der meint, man könnte die Dinge genau in die Richtung reißen, die man selbst wollen würde, das ist mir das Leichtmachen daran.

    "Wenn ich will, wird es irgendwann in Erfüllung gehen". Wie viele haben irgendeine Meinung oder eigene Vorstellung zu irgendwas? Ziemlich viele. Und das wenigste wird davon wahr. Einerseits, weil man zu wenige davon überzeugt kriegt, zum anderen weil es auch unrealistische, utopische Vorstellungen sind. Eventuell sehr eigennützig orientiert sind.

    Übermäßiger Idealismus setzt einem zu schnell eine rosa Brille auf, bei der man denkt, die Welt könnte nicht anders als die eigene gewonnene Weisheit anzunehmen. (Anbei: Das ist auch ein Grundproblem beim sogenannten "Wokeistan". Selbst auch von denen, die es ehrlich meinen, aber zu wesentlich übertriebenen Mitteln greifen, um mit dem Brecheisen ihre Vorstellung von "gerechter Gesellschaft" zu verfolgen.)


    Und naja, wenn ich mir Diktaturgeschichte anschaue, dann waren die Kräfte, die dir wirklich die Meinung verbieten wollen immer überraschend offen über ihre Ziele.

    Könnte ich böse argumentieren "das machen die Woken genauso". Die machen auch keinen Hehl daraus, dass sie alte weiße Männer hassen, weiße Männer allgemein auch, und dass die, laut deren Ansichten, gefälligst ganz unten an die Nahrungskette der Gesellschaft gestellt werden sollen, weil sie in deren Augen für alles Übel dieser Welt verantwortlich sind. - Jede Gruppe von Männen, die das gleiche über Frauen von sich geben würde, die hätten dafür eher gestern als heute Post von irgendeiner Staatsanwaltschaft...


    Auch muss ich hier anmerken: Das machen die, wenn die bereits auf einem aufsteigenden Ast sind und nicht mehr nur eine kleine verrückte Randgruppe.

    Die Diktatur im letzten Jahrhundert fußt genauso auf einer schleichenden, weiter vorausgehenden Entwicklung von sozialdarwinistischen Ansichten bzw. einer solchen Geisteshaltung unter Teilen der Intellektuellen, ca. Ende des 19. und Anfang des 20sten Jahrhunderts, welche im Zuge der Krise, die durch den 1sten Wk. und seinen Folgen erwuchs, enorm an Stärke gewann und dadurch im Verlaufe der Zeit eine politische Plattform erhielt.

    Die war keinesfalls einfach "Zack! Bumm!" da und keiner wusste, aus welchem Nichts sie aufgetaucht war.

  • Ja, viele Menschen haben Meinungen, Träume und Ziele und natürlich gehen sie nicht alle in Erfüllung. Wenn man Glück hat, darf man erwarten vielleicht 1% seiner Ziele umzusetzen und trotzdem ist Idealismus wichtig, finde ich, solange man ihn demokratisch umsetzt. Denn durch die tausenden Utopien, die miteinander ringen und versuchen sich zu verständigen, können Verbesserungen bzw. zumindest lohnenswerte Versuche ausgehandelt werden, denke ich. Sprich ich finde, dass nichts dagegen spricht an seinen Zielen gewaltfrei zu arbeiten und zu sehen, bis wohin man kommt. Die Aufgabe der Gesellschaft ist es dann einen ggf. einzuhegen, zu widersprechen und das eigene Engagement zu verhandeln, auch wenn die Verhandlung ergeben mag, dass die eigenen Ideen verworfen werden.


    Die Behauptung, dass es die (im bestimmten Singular) "Woken" gibt müsstest du mir beweisen, genauso dass DIE Woken (also eine dominante Gruppe) sich wünschen, dass weiße Männer (und das von der Hautfarbe geurteilt) nach "ganz unten in die Gesellschaft" gehören.

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  • "Woke" ist, zugegebenermaßen, ein Sammelbecken, ein Blumenstrauß, von verschiedenen Strömungen, die, je nach Urheber, ein bisschen andere Themenschwerpunkte verfolgen.

    Ein gewisser Grundkonsens taucht darüber hinaus allerdings immer wieder auf, egal, welche Hauptrichtung man dabei nimmt.

    Der sieht, grob, wie folgt aus: Das Feindbild Mann, insbesondere der "weiße Mann", noch weiter gehend "heterosexuell" und/oder "alt".

    Und, im Gegensatz dazu, das Opferbild "Frau" (am besten noch nicht weiß).

    Besonders ist das die Domäne der RadFems ("radical feminists" - für die, die nicht wissen, was die Abkürzung heißt) und die, die sich der Intersektionalität verschrieben haben und einen regelrechten ideologischen Wettbewerb darum betreiben "Wer ist das größte Opfer?", nur auf Grund seiner Herkunft und seiner ab Geburt vorhandenen körperlichen Eigenschaften.


    Es ist definitiv kein Scherz, zu sagen, was manche dieser Leute mit einer Penetranz öffentlich ablassen, gerade wenn sie wieder auf die "heterosexuellen alten weißen Männer" herziehen - würden das umgekehrt Männer über Frauen machen, oder Weiße über Schwarze, sie hätten ein großes Problem am Hals. Von wegen "Frauenfeindlichkeit", "Rassismus" und eventuell "Volksverhetzung".

    RadFems und Intersektionelle dürfen wiederum eindeutige Hashtags und Phrasen wie #KillAllMen, die allgemein einen menschenverachtenden Charakter, und dann auch noch einen geschlechtsbezogenen menschenverachtenden Charakter haben, offen auf Plattformen wie Twitter oder in ihren Blogs und Kolumnen von einschlägigen ideologischen Print- und Onlinemagazinen nutzen, ohne dass dagegen die gleiche gerichtliche sowie Einwendung seitens der Social Media Plattformen betrieben wird, selbst sollte sich jemand deswegen einmal beschweeren oder sogar einmal Anzeige dagegen erstatten.

  • gleiche gerichtliche

    Auf welche Gerichsentscheidung beziehst du dich? Wenn ich versuche eine vergleichbare Gerichtsentscheidung zu finden, lande ich auf Seiten von Verschwörungsdullis, daher wäre ich dir für ein Aktenzeichen mit Gericht in Deutschland dankbar.


    Social Media Plattformen

    Social Media Plattformen haben die Macht das selbst zu entscheiden. Sie sind ein Problem, da sie keiner öffentlichen Kontrolle unterliegen, aber solange das so ist, werden sie grundsätzlich willkürlich geführt, daher können sie wohl kaum als moralischer Maßstab gelten. Nestle fand es auch ok Leuten das Wasser wegzunehmen, um es ihnen wieder zu verkaufen, was hoffentlich eindrücklich beweist, dass Konzernmoral != öffentliche Moral ist.


    sie hätten ein großes Problem am Hals

    Welcher Art? Ich kenne genug Sphären im Internet, wo sehr hässlich über Frauen hergezogen wird und die Leute sich da auch sehr gut verstehen. Echokammern funktionieren in beide Richtungen.

    Der sieht, grob, wie folgt aus: Das Feindbild Mann, insbesondere der "weiße Mann", noch weiter gehend "heterosexuell" und/oder "alt".

    Und, im Gegensatz dazu, das Opferbild "Frau" (am besten noch nicht weiß).

    Soweit ich den Diskurs kenne, wird mit "alter weißer Mann" mehr eine Sprachfigur gemeint, von einem Menschen, der sich seiner Privilegien nicht bewusst ist (kein Rassismus -> weiß; kein Patriarchat -> Mann; weniger Klassizismus -> alt). Ich finde den Begriff auch unschön, da er allzu leicht falsch interpretiert werden kann, aber ich finde es unehrlich ihn so abwegig zu interpretieren, dass damit wirklich alle Männer gemeint seien, wenn du behauptest, den Diskurs derart tief analysiert zu haben.


    Und willst du wirklich bestreiten, dass das alles Problemdimensionen sind, an denen noch immer gearbeitet werden sollte? Zu dem Thema Frauenrechte fällt mir da beispielsweise sofort ein, wie Abtreibungsrechte in mehreren Ländern eingeschränkt werden und auch bei uns bis vor kurzem ein abstruses weites Werbeverbot galt.^^ Das nur als Beispiel.

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  • Terano

    Ich nenne dir nur ein Beispiel für eine alternative Variante des Hashtags, damit du vielleicht doch ein bisschen verstehst, was ich meine.

    Wechsle doch z. B. dabei "women" gegen "teacher" aus. Ich denke, wenn das einer sieht, es braucht nicht allzu lang bis du den Hauptgewinn gezogen hast, Berührung mit Uniformierten zu machen. Eventuell sogar einem SEK. - Ist kein Scherz. Warum? 20+ Jahre Columbine - darum. Darum gestattet man dort keine Flapsigkeiten mehr.

    Während man sich bei #KillAllMen z. B. so herausreden kann: https://fhsphoenix.org/kill-all-men/ (Meinem Verständnis nach Feministinnen-Lager.)

    "Wir wollen nicht wirlich den Tod von allen Männern, wir wollen nur Frust ablassen und darauf aufmerksam machen, wie scheiße sie uns bezeiten behandeln." - Toll. Erzähl' das dem nächsen Kind, was etwas ähnliches macht und "einfach nur Dampf über seine Lehrer ablassen wollte"...


    Auch wird bei Attentätern in den letzten Jahren öfter gern herausgearbeitet, wenn die irgendwie in der Incel-Szene tätig waren oder nur in die Nähe dessen zu rücken gehen.


    Ich wüsste z. B. nicht, dass irgendjemand bei einer Frauenrechtsgruppe, die zu aufsehenerregenden oder radikalen Auftritten neigt (z. B. Femen), ob dort jemand nach einem Hintergrund in Richtung "radikaler Männerhass" suchen geht und die auf Grund dieser Haltung als "potentiell gefährlich für die Allgemeinheit" eingestuft werden.


    Böse könnte man von Seiten der Incels auch argumentieren "wir sind 'n Haufen Typen, die mal unzensiert ihren Frust ablassen wollen, wir sind aber keine Schule für Mörder, Frauenschläger und häusliche Gewalt - nur wenige unserer Mitglieder, die noch ein paar andere Probleme als nur Frauen haben, werden wirklich gewalttätig" (kurz: "viel Gerede, nichts dahinter") - trotzdem aber macht man um sie einen Wirbel und sieht sie gesammelt als tickende Zeitbomben. (https://www.stern.de/panorama/…hrlich-macht-9142996.html)


    Wo ist da also geschlechtliche Gleichbehandlung? Wenn geschlechtsbezogener Radikalismus, wenn er von Frauen betrieben wird, eher Nachsicht bekommt, eventuell sogar unterstützt wird (bei der von dir als so bezeichnete "Figur" des "alten, weißen Mannes" wird das inzwischen recht gern getan) als wenn er von Männern ausgeübt wird? :schulterzucken:

    (Entweder hat man eine konkrete Richtlinie, die sich generell gegen solche Auswüchse richtet, oder man hat keine einheitliche und misst mit zweierlei Maß.)


    Was das von dir aufgeworfene Thema der Abtreibung angeht, so stehe ich da ganz ungleich, was die zeitgeistlichen Klischees von mir erwarten würden, in Anbetracht von dem, was ich hier bisher geäußert habe: Es sollte auf keinen Fall weiter den Weg runter "Einschränken, Verbieten" gehen.

    Aus einem sehr pragmatischen Grund: Die menschliche Population auf diesem Planeten ist zu viel. Auch in den westlichen Ländern ist sie zu hoch um nicht dauerhaft dem Planeten mehr Ressourcen zu entnehmen als er nachgenerieren kann.

    Wer da noch Kampagnen schiebt von wegen "macht ein Kind mehr" und "kein Fötus darf mehr getötet werden, weil es ist ja menschliches Leben" (und das von Tieren?), der lebt ziemlich hinterm Mond und hat noch nicht kapiert wie sehr der Menschheit eigentlich der Boden unter den Füßen schon brennt angesichts von menschenbeschleunigtem Klimawandel und dem nächsten großen Artenaussterben, das gerade stattfindet.


    Wenn man da irgendwelche Ergebnisse erzielen will, muss man es eigentlich umgekehrt zur aktuellen Praxis machen: Alle Formen von Fruchtbarkeitsbehanldungen wie künstlicher Beruchtung und Zeugung verbieten, inklusive Leihmutterschaft, und dagegen Abtreibungen so leicht zugänglich wie möglich machen (für diejenigen, die eine wollen). Auch, dass sich bei gewünschter genereller Sterilisierung nicht in den Weg gestellt wird.

    So hart das auch klingt.


    Bin ich absoluter Feind von dem Kurs, der in manchen Ländern gerade eingeschlagen wird, und dass auch hier in der BRD bei diesem Thema von den Konservativen so vehement der Deckel drauf gehalten wird... (Wie armselig ist das schließlich? Seit 30 Jahren ist 'ne Abtreibung nur eine geduldete Straftat, wenn sie innerhalb einer bestimmten Zeitspanne erfolgt und eine vorgeschriebene Beratung vorher absolviert wird... Die Beratungsstellen bewegen sich immer weiter in örtlicher Ferne zu den Menschen, sodass es immer schwieriger wird von Seiten der Betroffenen, den geduldeten Zeitrahmen einzuhalten... Und dann auch noch die Krone, dass selbst in diesen 30 Jahren geduldete Straftat dir bis vor kurzem nicht einmal ein Arzt sagen durfte, dass er solche Eingriffe durchführt und beherrscht. Wie als wenn man zum Dealer um die Ecke geht, um sich was zu kaufen, was man nicht haben dürfte... :vogelzeigen: )

  • Möchte hier mal meine Erfahrungen einwerfen.

    Ich trage schon lange Dreads und seltsamerweise

    höre ich immer nur Weisse Menschen wegen kultureller Aneignung rumheulen .

    Von den Schwarzen Menschen kam wenn, dann immer nur mega postives Feedback.


    Und ich steh da und frage mich, was wollen die, die mit der Kultur, der Geschichte der Dreads absolut nix zu tun haben, eigentlich von mir? :Halloweenangry:

    Ohne irgendeine Info zu haben, unterstellen mir diese Leute auch noch, ich hätt mich damit nie auseinandergesetzt und blabla das geht alles so gar nicht blablablubb.


    :facepalm:


    Sorry aber ich kann das echt nich ernst nehmen .

    Die wissen einen Scheiss von mir.

    Ich trage Dreads mit dem Wissen um diese Geschichte,

    weil es für mich selbstverständlich war,

    das vorher mal zu recherchieren.


    Wenn sich jeder mal wieder um seinen eigenen Dreck kümmern würde, wäre die Welt ein klein wenig entspannter.



    Lg von Nebelwesen

    Wenn die Menschen mehr über den Tod wüssten,
    wäre die Erde ein verwaister Ort.

  • Nebelwesen


    Das stimmt. Es fällt sehr auf, dass sich hierzulande ganz besonders Leute darüber aufregen, die selbst, laut ihren eigenen aufgestellten Kriterien, gar nicht mal selbst aus "Betroffenheit" reagieren dürften. - Noch dazu: Eher mehr aus der Mittel- oder gehobeneren Mittelschicht, nicht welche aus sozialen Brennpunkten oder Ghettos, wo finanzielle Armut und soziales Elend in irgendeiner Weise zum Leben dazugehören. (Spricht für sich, was dort wohl wichtiger ist, oder?)


    In Übersee, da ist das ein bisschen anders - obwohl ich da sehen würde, es kommt überwiegend von Amerikanern, die - auf Grund ihrer Hautfarbe - ganz offensichtlich einen Migrationshintergrund haben (auch wenn dieser eine oder beide Vorfahren schon von hunderten Jahren nach Nordamerika kamen), über den sie inhaltlich aber nicht wirklich etwas wissen, den sie irgendwann im Verlauf ihres Lebens als vermeintlich "identitätsstiftend" entdecken (weil sich scheinbar nichts anderes anbietet :schulterzucken: ) und ab da meinen, einen großen Wirbel darum zu machen.


    Bei vielen solchen "Kämpfern" würde ich ahnen, sollten die mal in die Länder kommen, aus denen ihre Vorfahren stammen, sie würden ihrerseits einen Kulturschock kriegen, andererseits mit ihrem Gedankengut bei den Einheimischen mehrheitlich Verwirrung als Reaktion bekommen, und die Einheimischen selbst würden sie sehr früh recht klar als "US-Amerikaner" bezeichnen. Weil sie merken "du sprichst wie ein Ami, denkst wie ein Ami, benimmst dich wie ein Ami, kleidest dich wie ein Ami, isst wie ein Ami und nicht unsere heimische Küche, und du hast absolut keinen Schimmer und falsche Vorstellungen davon wie die Dinge hier laufen".

  • Du sprichst mir damit sowas von aus der Seele! :halloweenyes:

    When you can't find the words to say,
    it's hard to make it through another day.
    And it makes me want to cry,
    and throw my hands up to the sky.
    -Adrian Smith-

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