Elon Musk übernimmt Twitter

  • und er will die Redefreiheit stärken... bislang wurde immerhin ein wenig darauf geachtet, dass auf Twitter keine Lügen verbreitet werden und entsprechende User wurden gesperrt. Kann man auch falsch finden, ich weiß, aber nach meiner Interneterfahrung funktioniert ein Forum nur wenn es auch moderiert wird. Dürfte jeder wie er wollte, würde sich die Meinung der aggressivsten User durchsetzen, nicht aber unbedingt die Wahrheit. Man weiß nicht was genau Musk mit Twitter vor hat, aber er hat nun ein super Meinungsmacher-Werkzeug in der Hand. Macht mir schon ein wenig Sorge. Wie geht es euch damit?

  • Hm... Man wird sehen, was der draus macht.


    Einerseits war das im Vornherein schon so eine Louis de Funès Nummer ("Ja! Nein! Doch! Ooohhh!"), zweitens fällt es einem schwer, den Herren wirklich ernst zu nehmen, weil der öfter mehr wie ein Kleinkind im Körper eines Erwachsenen wirkt (allein schon wenn der irgendwelche seiner technischen Schwärmereien von sich gibt - HImmel, Arsch und Zwirn... Aber gut, wenn man weiß, dass der Herr Transhumanist ist, dann weiß man das einzuordnen. Der glaubt tatsächlich den Scheiß, den er da von sich gibt.), wechselhaft und impulsiv hoch 3, auf der anderen Seite aber ist er leider, auf Grund seiner Geldmenge im Hintergrund und den ganzen Technologien, die in seiner Hand sind, und auch weil er durchaus mit dem Pentagon zusammenarbeitet (z. B sein Starlink-System verrichtet in der Ukraine Dienste, letztens hatte er sich beim Fünfeck beschwert, dass er langsam die Sache nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellen will - anscheinend wird ihm die Nummer zu teuer), jemand, den man leider nicht ignorieren kann, weil er potentiell eine eigene sehr impulsiv geleitete und technologisch verklärte Gesellschaftspolitik betreiben würde (wenn er kann wie er will) oder die von anderen technisch realisieren würde (das würde z. B. auf pro-Amerikanische Propaganda zutreffen).


    In den letzten Jahren schwingt der Herr wohl mehr ins ideologische Lager der Republikaner um, weil auch ihm die woke Trubel zu viel wird (und ihm bestimmt hin und wieder auch den Mund verbieten würde) - und mit Kritik an seiner Person oder seinem Unternehmen soll er nicht wirklich umgehen können...


    Nun ja, ist trotzdem schwer vorherzusagen, was passieren wird. Vielleicht bleibt die große Katastophe aus, vielleicht ist der Herr auch nach 3 Monaten schon wieder gelangweilt oder es macht ihm zu viel Arbeit und er stößt es ab. Wer weiß?

    Wegen der Wechselhaftigkeit ist es schwer einzuschätzen, zu was es sich entwickeln wird unter seiner Feder.

  • Nun ja, ist trotzdem schwer vorherzusagen, was passieren wird. Vielleicht bleibt die große Katastophe aus, vielleicht ist der Herr auch nach 3 Monaten schon wieder gelangweilt oder es macht ihm zu viel Arbeit und er stößt es ab. Wer weiß?

    Wegen der Wechselhaftigkeit ist es schwer einzuschätzen, zu was es sich entwickeln wird unter seiner Feder.

    Ich hätte es genau so gesehen. Musk ist ein so flatterhafter Charakter, dass ich mir nicht sicher bin, was da jetzt wirklich passiert. Oder auch nicht.


    Das allgemeine Problem, egal welche Social-Media-Plattform man sich ansieht, liegt aber auch in der fehlenden Medienkompetenz der Menschen. Der Großteil der Menschheit verfügt nicht über eine derartige Kompetenz. Ehrlicherweise macht mir weit mehr Sorgen, dass jeder Voll**** Zugang zu Internet hat, ohne auch nur im mindesten über Medienkompetenz zu verfügen, als die Tatsache, dass ein schräger Multimilliardär eine riesige Plattform übernommen hat.

    Birds literally just eat, travel and shit on things they don't like.

    I don't know about you but that's the lifestyle I'm striving for.  :Halloweenwink:


    Perhaps one did not want to be loved so much as to be understood. ~George Orwell, 1984

  • Butterfly20

    Kann ich auch nur so bestätigen. Seit dem Smartphones Mainstream geworden sind, und in Folge dessen jeder Arsch im Internet herumhängt, überall "seinen Senf" dazugibt, auch ohne wirklich eine Ahnung zu haben oder gar etwas, was qualitativ als "Meinung" durchgehen würde, seit dem hat es sich allgemein zu dem Sauhaufen hin entwickelt wie man es heute kennt, egal welche Plattform man von den großen anschaut.

    Ich will nicht sagen, dass es nicht seltsame Figuren, Vagabunden und Trolle nicht davor auch schon gab - das nicht.

    Aber die Menge davon und wie oft man ihnen begegnet ist, war doch weniger. Und wenn 1 von 10 Leuten so einer war, dann waren die jeweiligen Internet-Communities nicht so machtlos wie heute, wenn es darum ging, solche Leute loszuwerden, oder sie zu disziplinieren, sodass sie sich an gewisse Regeln hielten und dann auch in den Communities mitmachen durften.


    Ich finde, dieser... wie soll man es nennen? "rowdy-hafte" Ton, der ist ja sogar sprachübergreifend präsent - und ich nehme das jedes Mal als Katastrophe war. Wie als wenn sie alle ihre Kinderstube vergessen haben. Und das bestimmt von genügend Leuten, die älter sind als ich.


    So zu reden und auch mit anderen im Gespräch umzugehen, das wäre für mich wie ein sich öffentliches Blamieren bis auf die Knochen, welches man obendrein auch noch selbst veranstaltet.

    Wirklich aufs Äußerste unehrenhaft. Sich selbst die eigene Würde nehmend.

  • Tankist früher waren es halt die Stammtische im Gasthaus, die solchen Mist von sich gaben. Aber da hörte auch nur zu, wer dabei war und es konnten nicht tausend andere, teils leicht beeinflussbare Wesen das hören/lesen.

    Das mit dem Umgangston ist wohl der Anonymität des Internets geschuldet. 98% derer, die einen auf Internetrowdy machen, hätten im echten Leben niemals den Mut das auszusprechen, was sie ins Internet entlassen. Für mich zeigt das nur deutlich, dass ein Großteil der Menschheit kognitiv teilmöbliert ist.

    Aber ich glaube, jetzt bin ich etwas ab vom Thema. :halloweenlaugh:

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  • Ich weiß nicht, ob man sich selbst am Stammtisch immer so gegeben hat wie das Leute heute teilweise im Internet tun... :ugrübel: :halloweenno:


    Sprachübergreifend habe ich den Eindruck, es hat damit zu tun, dass mal wieder eine Zeit angebrochen ist, in welcher zu viel kollektives (u. a. auch nationales) Überlegenheitsgefühl im Umlauf ist. Zu viel "wir bilden uns ein, besser zu sein, und deswegen benehmen wir uns gegenüber anderen wie Schweine, nennen das aber nicht so und reden uns noch gleichzeitig ein, wie sehr eigentlich die anderen an der Reihe sind, sich unseren Regeln zu beugen, sollte hier einer von denen aufschlagen".

  • Bestimmt nicht immer, der Stammtisch hat ja keine derartige Anonymität geboten, wie es das Internet tut. Aber das Gedankengut, die Verschwörungstheorien usw. kenne ich genau so vom Stammtisch aus dem Kuhdorf aus dem ich komme. Und ich traue mir zu, hier zu Verallgemeinern.


    Sprachübergreifend habe ich den Eindruck, es hat damit zu tun, dass mal wieder eine Zeit angebrochen ist, in welcher zu viel kollektives (u. a. auch nationales) Überlegenheitsgefühl im Umlauf ist. Zu viel "wir bilden uns ein, besser zu sein, und deswegen benehmen wir uns gegenüber anderen wie Schweine, nennen das aber nicht so und reden uns noch gleichzeitig ein, wie sehr eigentlich die anderen an der Reihe sind, sich unseren Regeln zu beugen, sollte hier einer von denen aufschlagen".

    Da stimme ich dir zu. Diesen Eindruck habe ich auch. Es scheint als würde sich die Geschichte wiederholen, all das ist ja irgendwie bekannt. Die Menschheit lernt einfach nicht aus ihren Fehlern.

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  • Ich wundere mich: Tritt in solchen Argumentationen nicht genau das Überlegenheitsgefühl zu Tage, welches bei anderen kritisiert wird? Wir sind besser, weil wir wissen, dass alle anderen dumm sind ... die Argumentationskette hätte der historische Klerus exzellent gefunden.

    It is like an endless movie that has no happy end (nano - Hysteria)

    We can't undo the scars, all up and down our hearts can't forget how it felt when it all fell apart and we talk a big game like we wanna get well in our prison made of pain only fooling ourselves (Icon for Hire - Get Well II)

  • Ich wundere mich: Tritt in solchen Argumentationen nicht genau das Überlegenheitsgefühl zu Tage, welches bei anderen kritisiert wird? Wir sind besser, weil wir wissen, dass alle anderen dumm sind ... die Argumentationskette hätte der historische Klerus exzellent gefunden.

    Ts, meine Rede darüber.

    Aber versuch' das mal Leuten beizubringen, die sich in einen gewissen Irrglauben knietief festgefahren haben...

    Ich sag' nur "das hier ist unser Gebiet!" sagen im Internet, während man öffentlich zugänglich schreibt - da hat jemand einen grundlegenden technischen Aspekt des Internets vergessen... Wenn man nicht in geschlossenen Gruppen schreibt oder irgendeine Form von Exklusivität technisch veranlässt, kann da jeder aufschlagen, wer will, und versuchen mitzumachen. Es gibt keine per default-Einstellung festgesetzten Grenzzäune im Internet.

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