Rivalität

  • Hallo Foris,


    mich beschäftigt gerade ein Thema, dass ich für mich noch nicht so ganz einordnen kann und auch nicht überinterpretieren möchte, aber mich würde mal Eure Erfahrung in dem Bereich interessieren.


    Meine beste Freundin ist in einer Partnerschaft und das war für mich nie ein Problem. Ich nehme sie nicht als sexuelles Wesen wahr, habe keinerlei partnerschaftliche Interessen an ihr. Für mich ist sie einfach ein ganz wichtiger Mensch, den ich unglaublich lieb habe, aber rein auf platonischer Ebene und für mich käme nie sowas wie eine Beziehung in Betracht. Meiner Meinung nach ist das von ihrer Seite aus auch ganz genauso.

    Auch bin ich mir eigentlich sicher, dass ich immer deutlich mache, dass ich ihre Beziehung respektiere und immer mich auch von selbst zurückziehe, wenn ihr Partner in den Vordergrund tritt. Sei es, weil er von der Arbeit kommt, weil sie zusammen wegfahren oder sie einfach Paarzeit nehmen.

    Ich würde sie da nie für mich beanspruchen, ganz im Gegenteil, ich halte mich auch zurück in diesen Zeiten, wenn sie Kontakt sucht während sie ein Wellness-Wochenende usw. machen...


    Trotzdem habe ich schon immer das Gefühl gehabt, dass seitens ihres Partners eine gewisse Rivalität zu mir besteht, die ich aber nicht einordnen kann. Ich habe das lange Zeit auch nicht so wahrhaben wollen, weil es für mich auch so absurd ist, denn ich weiß ja sicher, dass ich überhaupt keine Absicht bei ihr habe und das auch wahrscheinlich sicher nie ändern wird.

    Ich glaube sogar, dass er das schon weiß.

    Aber trotzdem ist zwischen uns immer so eine Spannung und gestern Abend auf ihrer Geburtstagsfeier fand ich ihn teilweise schon sehr unangenehm. Oder ich empfand eine deutliche Aggression mir gegenüber, ohne dass wir uns jetzt richtig gestritten hätten. Es kommt auch hinzu, dass er viel, viel jünger als ich ist, fast schon eine andere Generation. Sie ist wiederum etwas jünger als ich und auch 7 oder 8 Jahre älter als er.

    Ich würde aber so sagen, dass das Alter keine große Rolle für mich spielt. Für mich insofern, dass ich uns einfach alle als Erwachsene sehe. Für ihn aber vielleicht doch..als Bedrohung?


    Eigentlich bin ich der Meinung, dass sie das innerhalb der Beziehung klären müssen. Ich mische mich grundsätzlich nicht in deren Beziehung ein, ich höre ihr zu, wenn sie mir von den Problemen oder Sorgen erzählt, aber halte mich eigentlich komplett zurück mit Äußerungen, weil ich eben keine Beziehung zu Dritt führen möchte.


    Ich glaube auch, dass ihre Probleme innerhalb der Beziehung überhaupt nichts mit mir zu tun haben, die waren auch immer unabhängig wie eng der Kontakt zwischen ihr und mir ist, da.

    So viel mal zum grundsätzlichen Background.


    Ich habe halt oft so von anderen Kumpels schon gesagt bekommen, dass sie da ihre Zweifel haben, dass ihr Partner unsere Freundschaft wirklich so toleriert, wie es den Anschein macht.


    Das Problem ist eigentlich, dass sie 80% der Zeit zu mir Kontakt sucht. Wenn ich mich jetzt noch weiter zurücknehmen wollte hieße das zwangsläufig, dass ich sie mehr zurückweise, statt mich weniger von selbst zu melden. Weil mich noch weniger melden hieße eigentlich, dass nur noch sie sich meldet.


    Ich bin so ein bisschen überfragt, wie das weitergehen soll. Einerseits habe ich nicht das Gefühl, dass er einfach mal den Mund aufmacht und ihr sagt, dass er sich wünscht, dass sie weniger den Kontakt zu mir sucht. Was in meinen Augen eigentlich die angebrachteste Lösung wäre, wenn er das Problem haben sollte.

    Ich glaube auch nicht so richtig, dass es mal richtig knallt und dann offen geredet wird. Und ich glaube auch nicht, dass wir uns mal aussprechen werden, weil das mit dem nicht möglich ist. Er kriegt es ja scheinbar nicht mal in seiner eigenen Beziehung geklärt!


    Sie und ich haben so über Handy fast täglich Kontakt, wobei sie mich halt fast ausschließlich kontaktiert und anruft. Meist sehen wir uns so einmal die Woche, aber nicht zwanghaft. Da können auch mal zwei oder drei Wochen dazwischen liegen. Oft sind dann auch gemeinsame Leute aus dem Freundeskreis dabei oder wir gehen halt spazieren oder schauen zusammen einen Film, wo er dann auch oft daheim ist und halt in seinem Zimmer verschollen - das ist er aber auch den ganzen Tag, wenn ich nicht da bin. Das hat nichts mit meiner Anwesenheit zu tun. Und ich glaube, dass das auch ein Grund ist, warum sie so den Kontakt nach außen sucht, weil er ja ständig zockt...


    Deswegen würde mich mal interessieren, welche Erfahrungen Ihr so habt bei ähnlichen Konstellationen. Funktioniert es dauerhaft so?

    Würdet Ihr es einfach so laufen lassen und auch darauf setzen, dass die das einfach mal irgendwann klären müssen? Ich glaube in ihren Augen besteht sowieso gar kein Problem, wobei ich natürlich nicht weiß, was sie untereinander besprechen. Mein Gefühl ist aber, dass sie kein Bewusstsein dafür hat.


    Ich fühle mich ratlos, habe aber eine absolute Abwehr in mir, dass ich da jetzt irgendwie mal agieren sollte, weil einfach alles in mir klar sagt, dass sie die Beziehung führen und es an ihm liegt seinen Unmut zu äußern. Denn wenn ich jetzt anfange sowas anzusprechen, dann fühlt es sich für mich so an, als platze ich in die Beziehung und es ist eigentlich ein Problem zwischen den beiden und nicht zwischen ihm und mir, auch wenn er es an mir etwas ausagiert.


    Vielleicht mag ja jemand seine Erfahrung teilen... vielleicht auch eben aus der Sicht des Partners heraus.


    So long...

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Meines Wissens nach, sind viele Männer oder eben auch Frauen eifersüchtig auf den/die beste Freundin/Freund des Partners.

    Sei es weil sie selbst kein ausreichendes Netz haben und an ihrem Partner hängen und Angst haben ihn zu verlieren. Weil sie unsicher sind und ihrem Partner, allgemein der Beziehung nicht trauen. Und er scheint ja auch noch recht jung zu sein, jedenfalls jünger als du und sie. Ergo fühlt er sich womöglich auch ausgeschlossen. Du und deine Freundin habt was miteinander was er nicht mir ihr hat, aber gerne hätte. So oder so hilft da nur ein klärendes Gespräch.

    Ist nämlich nicht unwahrscheinlich das deiner Freundin der Konflikt entgeht. Also könntest du sie mal darauf hinweisen, so das sie mal mit ihrem Partner deswegen spricht. Dir wird sie da vermutlich zuhören, jedenfalls wahrscheinlicher als wenn du ihn selbst darauf aufmerksam machst. Was du aber natürlich auch austesten könntest.

    Ich fürchte die Dunkelheit nicht. Ein Schatten mag im Licht erstrahlen, aber im Dunkel ist er frei.


    Albträume sind der zweifelhafte Versuch Emotion und Erinnerung miteinander zu verbinden.

    (aus Bones die Knochenjägerin)


    Psychopathen haben keine Gefühle - doch natürlich haben wir die, wir können sie nur beliebig ein und wieder ausschalten (aus Prodigal Son)


    Das eine Extrem ist genauso scheiße, wie das andere.

  • Smaragdrot wahrscheinlich treffen in gewisser Weise mehrere Punkte zu, die Du da aufzählst. Zum einen ist er auf Papier 13 Jahre jünger als ich - auch wenn ich jetzt wirklich nicht so in das Bild eines Enddreißigers passe und er auch ein Mensch ist, der in vielem recht reif wirkt.

    Aber er hat meines Wissens gar keine Freundinnen, sondern seine langjährigen Kumpels mit denen er halt viel Drogen konsumiert hat und heute auch noch regelmäßig abhängt, inwieweit die noch konsumieren, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß gar nicht, ob er also die Konstellation Frau-Mann Freundschaft so wirklich kennt. Außerdem ist er ein sehr verschlossener Mensch, der insgesamt sehr viel sich zurückzieht und in seiner Freiheit im Zimmer hängt und zockt.


    Wir haben tatsächlich etwas miteinander, was sie nicht haben. Und das ist in meinen Augen die Tatsache, dass ich nicht mit ihr zusammenlebe und nicht dauerhaft mit ihrer Problematik konfrontiert bin. Ich glaube eigentlich, dass er chronisch überfordert ist mit ihr, wäre ich zumindest in seiner Situation und bin ich auch als bester Kumpel ab und zu. Aber ich habe halt die Möglichkeit meine Grenzen zu ziehen und kann das auch.

    Er zieht sie auch, aber dadurch fühlt sie sich von ihm oft nicht ausreichend gut behandelt und heult sich darüber bei mir aus. Ich bin aber durch meine Position in der Situation, dass ich insgesamt viel mehr Verständnis aufbringen kann - das ist nun mal leichter, wenn man nach 1 Stunde auflegen kann und sich nicht eine Wohnung teilt. Aber genau weil mir das bewusst ist, sind das die wenigen Momente in denen ich mich mal zu deren Beziehung vielleicht zaghaft äußere und ihr versuche zu erklären, dass sein Umgang mit der Situation so ist, weil er sich auch selbst ein bisschen schützen muss und nicht gegen sie gerichtet ist. (Zur Erklärung: sie hat eine atypische Bulimie und er und ich sind halt die Personen, die es quasi am meisten "abbekommen")

    So wie ich sie kenne, kann ich mir aber vorstellen, dass sie ihm vielleicht sagt, dass ich viel mehr Verständnis für sie hätte oder besser mit etwas umginge, lässt aber eben aus, dass ich ihr aber auch genau sage, warum ich das vielleicht besser tue in ihren Augen, als er.

    Und ich kann verstehen, wenn er dann Brass auf mich kriegt und vielleicht sich sogar bedroht fühlt, obwohl ja eigentlich das Gegenteil der Fall ist, nämlich dass ich ja sogar mich quasi für ihn einsetze.


    Das ist etwas, was ich vermute, wie ich sie kenne. Wissen tue ich das nicht, da sie mir ja nicht jedes Gespräch zwischen ihnen erzählt. Vielleicht bin ich aber auch auf dem Holzdampfer und es ist einfach nur so, dass es nicht zwischen uns harmoniert. Das war eher so das, was ich mir lange Zeit so dachte, dass zwischen uns einfach nicht diese richtige Sympathie ist, wir uns aber eben tolerieren.


    Gestern war dann die Situation, dass sie erzählte, dass sie immer nackt putze daheim. Eigentlich ging es darum, inwieweit Nachbarn Einblick gegenseitig in die Wohnungen haben.

    Und sie hat letztens bei mir und meinem Mitbewohner die Wohnung geschrubbt - ich gab ihr dafür etwas Geld, sie hätte es auch umsonst gemacht. Ich wollte ihr aber dafür was geben, weil sie auch selbst nicht so viel hat und ich die Arbeit schon als eine Zumutung sah, der Boden war einfach versifft.

    Da fragte er gestern dann tatsächlich, ob sie bei mir auch nackt geputzt hätte.


    Und da war eigentlich so der Schlüssel-Moment, als bei mir die Glocken klingelten, dass da bei ihm vielleicht Phantasien im Spiel sind, die weit weg von der Realität sind.


    Würde ich ihn aber auf all das ansprechen und ihm das so schildern, dann würde der das weglachen, nicht ernst nehmen und wahrscheinlich gehen.

    Wie gesagt, ich bin auch sicher, dass sie das überhaupt nicht rafft, weil eben von ihrer und meiner Seite die Fronten absolut klar sind.


    Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich erstmal selbst innerlich einen Umgang mit diesen Erkenntnissen finden muss.

    Ich habe so das Gefühl, dass ich mit ihr sprechen könnte darüber. Aber es an ihm im Moment komplett scheitern würde und eigentlich die Situation noch mehr verschärft wird, weil er sich erwischt fühlt, das aber nie zugeben würde und sie dann sich streiten, was dann wiederum den Brass auf mich noch verstärkt.


    Deswegen diese Ratlosigkeit. Ich reagiere halt auch nicht auf ihren Anruf eben, sie schrieb mir Nachrichten, ich habe nur kurz, aber sicher normal geantwortet.

    Also vielleicht muss ich wohldosierter reagieren auf ihren Kontakt, damit er dadurch weniger wird.


    Und eigentlich will ich mir diese ganzen Gedanken um deren Beziehung gar nicht machen. Und merke aber, dass ich es anscheinend langsam tun sollte...

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  • Hmm, das klingt mir sehr danach, was Watzlawick einst beschrieb. Ein Mensch wollte einst ein Bild aufhängen, brauchte dafür aber einen Hammer. Nun hatte er keinen Hammer aber der Nachbar. Also beschloss er den Nachbarn zu fragen, ob er sich ihn leihen könnte und er klingelte kurzentschlossen. Wie er aber so stand erinnerte er sich aber, dass der Nachbar ihn gestern gar nicht gegrüßt hätte, wie unhöflich doch und hatte er nicht auch mit seiner Frau auffällig gesprochen als er gestern von der Arbeit? Allgemein, hat der Nachbar doch gerade eine Beförderung bekommen, wonach er sich schon so lange sehnte. Bestimmt hatte er es nicht mit rechten Mitteln bekommen. Und so stand er da und als der Nachbar die Tür dann öffnete, schrie er: "Behalten Sie ihren doofen Hammer"


    So also gesprochen: Wieso erwartest du, dass er es nicht als Erleichterung empfindet, wenn du es ansprichst, sollte er wirklich die Sorgen hegen, selbst wenn er nicht bereit wäre, darüber zu sprechen? Vielleicht weiß er wie du, dass ihn das nicht ärgern sollte, aber es tut es trotzdem und er weiß nicht, wie er es ansprechen soll? Vielleicht hatte er auf dem Geburtstag auch nur nen schlechten Tag? Wenn es dich nichts angehe, wieso machst du dir dann so viele Sorgen darum?

    It is like an endless movie that has no happy end (nano - Hysteria)

    We can't undo the scars, all up and down our hearts can't forget how it felt when it all fell apart and we talk a big game like we wanna get well in our prison made of pain only fooling ourselves (Icon for Hire - Get Well II)

  • Das klingt in der Tat so ein bisschen nach Flucht, weil er sich dieser Überforderung nicht gewachsen fühlt. Was ich durchaus nachvollziehen kann, wenn ich die Situation mit deiner Freundin richtig deute. So oder so egal wie du es machst, ob du dich da einmischen willst oder nicht. Tatsächlich rate ich auch eher zu nein misch dich da nicht ein. Wenn die Fronten zwischen euch beiden geklärt sind, dann muss das Pärchen für sich klären, was es von dieser Beziehung eigentlich noch will und erwartet. So wie ich das jetzt gelesen habe, entsteht bei mir der Eindruck das es damit nicht zum Besten steht. Gerade auch wenn er immer auf Rückzug ist und flüchtet und sie andererseits sich bei dir ausheult. Sowas endet nie gut, für keinen der Beteiligten.

    Mal davon abgesehen vermittelt dein Text auch den Eindruck als würdest du hier ordentlich über deine Grenzen gehen. Du hast selber deine Problematiken dir dann auch noch die deiner Freundin aufzubürden, keine gute Idee. Ach ja was macht dich eigentlich so sicher, dass die Fronten bei euch zwein geklärt sind? Sicher die Eifersucht die der Partner hier hat, lässt sich durch die viele Zeit die ihr zusammen verbringt erklären. Aber das was er auch bezüglich des putzens fragte lässt ja den Gedanken zu, dass er was anderes denkt.

    Ich fürchte die Dunkelheit nicht. Ein Schatten mag im Licht erstrahlen, aber im Dunkel ist er frei.


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  • Hm... Für mein Ohr klingt die Sache wie: Da ist ein junger Mann mit einer Beziehung, aber eigentlich kann er damit gar nicht mal so was richtiges anfangen, weil in seinem Leben andere Dinge Priorität haben (das wäre dann das Alleinsein und das Zocken).

    Folglich ist die Freundin eigentlich mehr wie so etwas, was man bei Bedarf aus dem Schrank nimmt.

    Das wiederum wird vom Probanden aber nicht erkannt, sondern es wird mit Eifersucht reagiert und mit Verlustangst ("jemand könnte sie mir ja wegschnappen").

    Sodass es zu einem paradoxen Szenario auf geistiger Ebene kommt "ich ignoriere dich zwar die meiste Zeit, aber du gehörst trotzdem MIR".


    Statt dass er das allereinfachste macht "mach' dich bei ihr einfach mehr als Freund bemerkbar, dann hat sie gar keinen Anlass, jemand anderen anzuschauen". - Oder, wenn das Zocken und Alleinsein wichtiger ist, die Konsequenz daraus zu ziehen "du brauchst keine Beziehung, du kommst eher mit Freunden mit gewissen Vorzügen klar, wo jeder am Ende des Tages wieder in seine eigene Wohnung zurückkehrt und keine Emotionen und gegenseitige Abhängigkeiten im Spiel sind".


    ...Du kannst ihr durchaus einen Hinweis darauf geben, das wäre noch nicht einmal etwas verwerfliches, da sie sich ja auch bei dir auszuheulen scheint, was in der Beziehung nicht "rund" läuft. - Damit das nicht ewig im Kreis läuft und man immer wieder dieselben Probleme mitanhören darf/soll.

    Selbst als platonischer Freund sollte man wohl ein gewisses Interesse daran verspüren, dass das Gegenüber nicht in so einer Schleife festhängt, wo sich immer wieder über die gleichen Dinge beschwert wird.


    Die Lösung aber - bzw. die Aussprache über die Schieflagen -, das würde ich den beiden aber tunlichst allein überlassen. Eben damit man nicht in so etwas hineingezogen wird und der, der einen als "Rivalen" betrachtet, nicht von der Materie ablenken kann, weil vermeintlich du ihr "einen Floh ins Ohr gesetzt hast" (oder er sich ausmalt wie da noch mehr läuft).

    Nebenbei ist sie auch erwachsen und muss/sollte das allein bewältigt kriegen.

  • So also gesprochen: Wieso erwartest du, dass er es nicht als Erleichterung empfindest, wenn du es ansprichst, sollte er wirklich die Sorgen hegen, selbst wenn er nicht bereit wäre darüber zu sprechen? Vielleicht hatte er auf dem Geburtstag auch nur nen schlechten Tag? Wenn es dich nichts angehe, wieso machst du dir dann so viele Sorgen darum?

    Ja, je nachdem wie man es dreht und versteht, könnte das Gleichnis ein bisschen passen.


    Ich denke nicht, dass es hier um "einen schlechten Tag haben" geht.


    Aber es ist auf jeden Fall möglich, dass er es als Erleichterung empfinden könnte. Kann mir nur im Moment nicht vorstellen, dass er das ohne abweisende Reaktion aufnehmen würde. Das ist dann tatsächlich eher mein Problem damit dann umgehen zu können.


    Und natürlich geht es mich etwas an, ich bin ja zwangsläufig involviert. Ich fühle mich nur nciht in der Position es für sie lösen zu müssen, weil ich glaube, dass sie es eigentlich miteinander klären müssen und dann mit mir. Sie führen doch die Liebesbeziehung. Ich bin der Freund außen vor.


    Deswegen versuche ich hier irgendwie für mich jetzt einen Weg zu finden.

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  • Smaragdrot ich kann es tatsächlich gar nicht beurteilen, wie gut es um die Beziehung wirklich steht, wie viel Liebe da ist, wie viel Gewohnheit oder vielleicht sogar eine Form der Abhängigkeit und Abgesichertsein. Ich will es auch nicht in dem Ausmaß analysieren und das habe ich halt auch immer vermieden. Ich kann mir vorstellen, dass die ewig zusammenbleiben, aber auch dass er irgendwann geht. Sie verlässt ihn tendenziell eher nicht.

    Aber ich habe klar den Eindruck, dass sie sehr gerne viel mehr Zeit mit ihm verbringen würde und ihn auch mir klar vorziehen würde, aber er eben keinen Bock hat. Und ich glaube, dass er das nicht checkt und Tankist hat das total treffend formuliert: ich ignoriere Dich zwar die meiste Zeit, aber Du gehörst trotzdem mir...


    Und es ist wirklich schwer da Grenzen bei ihr zu setzen. Und er tut es vielleicht eben auf diese Weise, dass er sich vielem entzieht aufgrund der Überforderung, ich tue es, in dem ich immer zumindest die klare Grenze zog, dass ich mich komplett aus ihrer Beziehung halte und mich nicht als Paartherapeut zur Verfügung stelle.


    Es ist natürlich schon so, dass die nicht nur Energie zieht. Die gibt schon auch sehr viel und ist ein wahnsinnig herzlicher Mensch. In einer Freundschaft klappt das super. Insgesamt hält sich das schon die Waage mit dem Energiefluss!

    Als Paar....eher nicht!

    Ach ja was macht dich eigentlich so sicher, dass die Fronten bei euch zwein geklärt sind? Sicher die Eifersucht die der Partner hier hat, lässt sich durch die viele Zeit die ihr zusammen verbringt erklären. Aber das was er auch bezüglich des putzens fragte lässt ja den Gedanken zu, dass er was anderes denkt.

    Also für ich ist es halt klar, weil für mich aufgrund mehrerer Dinge niemals eine Beziehung in Frage käme. Das ist schon allein eben über dem Zitat der Punkt, dass ich sie in einer Beziehung nicht aushalten würde. Das klingt hart, aber das ist ein Fakt. Die ist eine super Freundin für eine Freundschaft, als Partnerin vermute ich, dass sie mehr Energie saugt, als sie gibt.

    Und von ihrer Seite aus würde ich auch klar sagen, dass ich gar nicht ihr Typ bin. So vom Aussehen her, ich weiß es nicht.


    Diese Frage mit dem Putzen ist mir einfach ein Rätsel. Was mich betrifft weiß er definitiv von ihr, dass ich pan ohne sexuell bin und für mich so gesehen kein Unterschied ist, ob sie nackt oder angezogen putzt, ich guck da gar nicht hin, weil es mir egal ist. Ich nehme das nicht wahr.

    Was sie betrifft...ja, man könnte es so verstehen, dass er ihr quasi unterschiebt, dass sie das wollen würde. Allein, dass es für ihn nach so langer Zeit noch eine Relevanz hatte, dass sie bei mir einmal geputzt hat...

    Ich kann mir vorstellen, dass er vielleicht Angst hat, dass sie und ich besser zusammen passen könnten, weil ich ihr scheinbar sehr gut tue und sie mir ja auch meistens ziemlich gut tut. Aber das ist eben unser "begrenzter Rahmen". Zwischen uns würde es nur noch eskalieren, würden wir uns eine Wohnung teilen und vielleicht blendet er das aus.

    irgendwie macht das bei mir auch gerade Klick, wenn ich die Situation so zurückerinnere, dann hat er glaube ich auch wirklich sie direkt so gefragt "und hast Du für ihn auch nackt geputzt". Das kann gut sein, dass er eigentlich ihr unterstellt mehr von mir zu wollen, aber stellvertretend mit mir das Problem hat - was auch verständlich ist.


    Aber ich glaube es nicht, dass sie etwas von mir will. Ich schrieb ja weiter oben, die zieht ihn definitiv mir vor, wenn er denn mal Bock hat auf sie....

    Sie will heiraten, sie will eventuell ein Kind mit ihm. Will er alles nicht, wobei er halt auch erst 27 ist. Aber sie sind sehr lange zusammen.


    Ich habe zumindest langsam das Gefühl, dass ichs vielleicht etwas besser durchblicke, auch wenn ich innerlich viel Abwehr empfinde so tief einzusteigen.

    Aber wenn er im Grunde ihr unterstellt von mir etwas zu wollen, dann kann sie das eigentlich sehr leicht aufklären, wenn sie seitens mir mal so den dezenten Hinweis kriegt über sowas vielleicht mal zu sprechen mit ihm.

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Ich denke nicht, dass es hier um "einen schlechten Tag haben" geht.

    Mein Punkt, auch mit dem Gleichnis war, dass du hier viele Annahmen triffst und das auch notwendig ist. Von Watzlawick stammt auch der Satz: "Man kann nicht nicht kommunizieren", und so führt auch das Nicht-Einmischen zu einer Kommunikation. Beispielsweise: Wenn du jetzt versuchst die Kommunikation mit deiner Freundin bewusst sachlich zu halten, könnte sie das nicht als Ablehnung auffassen? Der Umstand, dass du versuchst möglichst korrekt zu wirken, kann das nicht den Freund weiter provozieren, der in dir einen Rivalen zu erkennen sucht (wenn wir annehmen, dass er so fühlt)?


    Natürlich haben Tankist und Smaragdrot korrekt ausgeführt, dass auch ein Ansprechen nicht ohne Kommunikation funktioniert und die in der Tat "offener" ist und damit potentiell auch unangenehm, da du als Subjekt in den Mittelpunkt rückst. Das nicht zu wollen ist fair, aber mir geht es hier um die Frage, ob du das als bewusste Entscheidung empfindest und daher auch die Verantwortung für die Folgen übernimmst, egal was du tust. Zumindest für mich ist eher am Schrecklichsten, wenn ich den Eindruck gewinne, dass Situationen sich über meinen Kopf entwickeln und ich das gar nicht so wollte.


    Und natürlich geht es mich etwas an, ich bin ja zwangsläufig involviert. Ich fühle mich nur nciht in der Position es für sie lösen zu müssen, weil ich glaube, dass sie es eigentlich miteinander klären müssen und dann mit mir.

    Das ist eine völlig faire Positionierung, aber wissen die beiden oder zumindest deine Freundin, dass sie das ist, um sich darauf einzustellen? Auch, dass du zwangsläufig involviert bist, ist soweit wahr, dass du in dem sozialen Netz und daher Kommunikation verwickelt bist. Nur bist du damit Teil eines jeden Problems wie auch Lösung, auch wenn der Grad der Intensität variieren mag. Wenn du jetzt schaffen würdest gar nichts zu tun, würde deine Freundin sich wohl doch trotzdem in ihren Handlungen davon beeinflussen lassen, ob sie in dir Auffang erwartet oder nicht, sollte es zur Trennung kommen, oder?



    Sie führen doch die Liebesbeziehung. Ich bin der Freund außen vor.

    Das ist tatsächlich die Krux an der Sache. Wir haben oft schöne Geschichten, was solche Umstände implizieren, aber die Realität ist trotzdem viel häufiger verworren, uneindeutig und dunkel. Was bedeutet es eine Liebesbeziehung zu führen? Was bedeutet es nur der Freund nebenan zu sein? Was unterscheidet qualitativ die Gefühle von Freundschaft und Liebe für einen? Diese Fragen und ihre oft im Dunklen bleibenden Antworten haben schon so manche Konflikte ausgelöst, auch weil man selbst meist keine eindeutige Antwort besitzt. Solche Kategorisierung sollen der Ordnung und Disziplinierung der Individuen dienen, aber die Individuen entkommen in ihrem Wahnsinn doch häufig dem Wahnsinn der Vernunft, selbst wenn sie es nicht wollen und am Ende so tun, als ob der Wahnsinn Teil der Vernunft gewesen sei.

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  • Moon ist auch gar nicht deine Sache das zu beurteilen, ist ja ihre Beziehung nicht deine. Für dich selbst musst du nur beurteilen wie du mit den Konflikten umgehen willst. Zur Zeit liest es sich, als würdet ihr alle drei das ignorieren, bis es dann mal irgendwann irgendwie knallt.

    Passiert zumindest häufig wenn Konflikte einfach so vor sich hin schwelen. Er ist eifersüchtig, ignoriert sie aber, flüchtet vor dieser Beziehung, will sie nicht loslassen. Sie würde gerne mehr Zeit mit ihm verbringen, sucht bei ihm also irgendwas, Nähe, Sicherheit, Liebe etwas in der Art. Sie scheint dies aber nicht zu finden, also sucht sie es woanders, bei dir. Und zumindest Nähe, Zuneigung, Aufmerksamkeit und wohl auch sowas wie Sicherheit findet sie ja bei dir.


    Letztlich wäre es vernünftig das Gespräch zu suchen. Weil wenn du es ignorierst geht es vermutlich immer so weiter, im "besten" Fall ist die Beziehung irgendwann vorbei, oder der Typ wird mal erwachsen. Aber gesetz dem Fall die Beziehung geht in die Brüche, Menschen haben die Angewohnheit bestimmte Muster zu wiederholen. Und du willst vermutlich nicht immer indirekt teil dieser Beziehungskisten sein, oder? Also mach klar Schiff.

    Ich fürchte die Dunkelheit nicht. Ein Schatten mag im Licht erstrahlen, aber im Dunkel ist er frei.


    Albträume sind der zweifelhafte Versuch Emotion und Erinnerung miteinander zu verbinden.

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    Das eine Extrem ist genauso scheiße, wie das andere.

  • Aber gesetz dem Fall die Beziehung geht in die Brüche, Menschen haben die Angewohnheit bestimmte Muster zu wiederholen. Und du willst vermutlich nicht immer indirekt teil dieser Beziehungskisten sein, oder?

    Den Punkt daran würde ich auch gern unterstreichen.

    Konflikte, die man nicht löst, oder ungesunde Dynamiken, für die man keine Strategie entwickelt wie man sich aus ihnen herausgehalten bekommt oder anderweitig mit ihnen umgeht, sie begegnen einem immer wieder - ob mit den gleichen Personen oder anderen -, so lang, bis man dafür einen Weg findet. So lang bis man aufsteht und selbst aktiv wird.


    Auf die Dauer wird diese Dynamik, die euch alle drei involviert, sowieso nicht gut gehen...

    Er verhält sich widersprüchlich, sendet das Signal aus "ich will mit dir keine Zeit verbringen, aber die Beziehung will ich trotzdem" (was praktisch nicht funktionieren wird), sie möchte gern eine Beziehung, aber hat sich jemanden ausgesucht, der eigentlich dazu gar nicht in der Lage ist (und was weiß ich noch für Probleme hat, um sich ihr gegenüber wie ein interessierter Liebhaber zu benehmen) - und dazwischen stehst du, bist für die emotionalen Angelegenheiten dieser Beziehung für deine Freundin praktisch der "Ersatzmann", während der andere Filme über euch beide schiebt und überhaupt nicht realisiert, dass er sich fehlverhält, sollte er wirklich an ihr interessiert sein.

    Um es einmal übel auszudrücken: Wahrscheinlicher haut dir der Kerl eines Tages eine auf die Schnauze vor Eifersucht, als dass er mal erkennt, wenn er sein Liebesobjekt halten will, dann sollte er gehörig seine Gewohnheiten ändern. Dass in der Erwachsenenwelt Liebesobjekte nicht wie Mutti sind - auch wenn man sie links liegen lässt und nur in seinem Zimmer herumhängt, sie mag einen trotzdem und hält einem die Treue.


    Auf die Art und Weise wirst du leider, ohne es selbst zu wollen, immer wieder in diese dysfunktionale Beziehungsdynamik hineingezogen...


    Deswegen wäre es besser, da etwas anzusprechen, allerdings mit dem Vermerk "du, löst das bitte selbst - sprecht euch offen und ehrlich aus, was ihr voneinander wollt, was ihr geben könnt usw.; es ist schließlich zuerst einmal eure Schieflage, weswegen jeder für sich am Rad dreht; das kann also keiner für euch lösen, sondern ihr müsst das selbst machen".

  • Wenn du jetzt versuchst die Kommunikation mit deiner Freundin bewusst sachlich zu halten, könnte sie das nicht als Ablehnung auffassen? Der Umstand, dass du versuchst möglichst korrekt zu wirken, kann das nicht den Freund weiter provozieren, der in dir einen Rivalen zu erkennen sucht (wenn wir annehmen, dass er so fühlt)?

    Ja, deswegen rief ich vorhin auch zurück, weil ich selbst dann bei mir dachte, dass das eigentlich nicht der Weg sein kann.

    Das nicht zu wollen ist fair, aber mir geht es hier um die Frage, ob du das als bewusste Entscheidung empfindest und daher auch die Verantwortung für die Folgen übernimmst, egal was du tust. Zumindest für mich ist eher am Schrecklichsten, wenn ich den Eindruck gewinne, dass Situationen sich über meinen Kopf entwickeln und ich das gar nicht so wollte.

    Ehrlich gesagt empfinde ich es schon so, dass sich das über meinen Kopf entwickelt, aber ich entnehme Euch allen, dass eigentlich der Weg ist eben jetzt wohl überlegt zu handeln und eben auch die Verantwortung dafür insofern zu übernehmen, dass die Folge sein kann, dass er den Kontakt zwischen ihr und mir deutlich einschränken könnte.

    Das täte mir definitiv sehr weh, aber ich könnte mich damit wohl irgendwie arrangieren, wenn er gleichzeitig sein Verhalten ihr gegenüber verändern würde.

    Was bedeutet es eine Liebesbeziehung zu führen? Was bedeutet es nur der Freund nebenan zu sein? Was unterscheidet qualitativ die Gefühle von Freundschaft und Liebe für einen?

    Eigentlich empfinde ich es nicht als "nur" der Freund nebenan. Ich bin eigentlich sehr froh in dieser Position zu sein.

    qualitativ vielleicht, dass ich sie nicht heiraten wollen würde, keine Kinder mit ihr haben wollen würde...sie mir nicht das geben könnte, was ich von einer Partnerschaft mir wünsche.

    es gab jene Menschen, mit denen ich mir sowas eben wünschte.


    Aber gesetz dem Fall die Beziehung geht in die Brüche, Menschen haben die Angewohnheit bestimmte Muster zu wiederholen. Und du willst vermutlich nicht immer indirekt teil dieser Beziehungskisten sein, oder? Also mach klar Schiff.


    Wahrscheinlicher haut dir der Kerl eines Tages eine auf die Schnauze vor Eifersucht, als dass er mal erkennt, wenn er sein Liebesobjekt halten will, dann sollte er gehörig seine Gewohnheiten ändern.


    Deswegen wäre es besser, da etwas anzusprechen, allerdings mit dem Vermerk "du, löst das bitte selbst - sprecht euch offen und ehrlich aus, was ihr voneinander wollt, was ihr geben könnt usw.; es ist schließlich zuerst einmal eure Schieflage, weswegen jeder für sich am Rad dreht; das kann also keiner für euch lösen, sondern ihr müsst das selbst machen".

    Das ist alles ziemlich zutreffend. Wahrscheinlich würde sich das früher oder später auch mit einem anderen Partner wiederholen.

    Danke erstmal für den letzten Satz, Tankist, weil "Du, lös das bitte selbst" ist so ne Formulierung, die ich brauchte.

    Ich muss halt den richtigen Augenblick jetzt abwarten, nichts übers Knie zerbrechen, aber ich werde mich da jetzt rantasten bei ihr. Ich bin mir sehr sicher, dass sie erstmal sagen wird, dass ihm das völlig egal ist... Es wird auf jeden Fall Arbeit.


    Danke für den Input!

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Ich muss halt den richtigen Augenblick jetzt abwarten, nichts übers Knie zerbrechen, aber ich werde mich da jetzt rantasten bei ihr.

    Passenden Augenblick abwarten ist alles in Ordnung. Inzwischen geht es ja schon so lang, dass es auf einen Tag nicht ankommt...


    Nur, gemacht werden muss etwas.

    So stehst du nämlich im Mittelpunkt der Sache, ob du willst oder nicht oder ob das deiner faktischen Bedeutung überhaupt gerecht wird...

    Und in den Köpfen solcher, die sich in etwas verbissen haben, kann das früher oder später Konsequenzen haben, die einem gar nicht recht sind.

  • So stehst du nämlich im Mittelpunkt der Sache, ob du willst oder nicht oder ob das deiner faktischen Bedeutung überhaupt gerecht wird...

    Auch das trifft komplett zu. Ich glaube, dass das genau ist, was ich gestern in der Gruppensituation auch so empfunden habe, wenn ich von Aggression spreche. Er hat mich unfreiwillig (für mich und für ihn selbst) in einen Mittelpunkt gerückt, den er aber gleichzeitig oder unmittelbar danach eben durch so eine gewisse Aggression bekämpfen musste.


    Aber es ist auch ein gewisses Muster, dass ich in manchen Menschen extreme Aggressionen auslösen kann. Auf jeden Fall schon ein ein Thema für die Therapie.

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Ich hatte heute die Gelegenheit mal etwas offener mit ihr zu sprechen. Zuletzt war ja der Ton, dass die Beziehung super wäre. Ich zog mich relativ zurück, was sie aber mit völlig anderen Dingen in Verbindung brachte. Und dazu kamen dann wiederum bei mir noch andere Dinge, die das noch verstärkten.

    Jetzt hat sie wieder einen neuen Schwarm, der für sie interessant ist und der Ton ist wieder, dass die Luft raus ist aus der Beziehung.

    Und ich habe dann mal zaghaft so meine Gedanken angesprochen, die natürlich sofort damit abgewehrt wurden, dass er überhaupt nicht eifersüchtig wäre. Sie könne ihm ja sogar sagen, dass sie auf den neuen Typen stehe und er würde nur antworten "ach mal wieder ein neuer Schwarm, kennen wir ja schon".


    Ich habe nochmal versucht etwas deutlicher zu machen, dass das was man sagt und das, was man fühlt nicht immer übereinstimmen muss.

    Sie hat schon auch die Wahrnehmung, dass er scheinbar eine totale Sicherheit hat, dass sie bei ihm bleibt. In gewisser Weise ist das verständlich, denn er kann ihr finanziell zumindest ein sehr gutes Leben bieten und auch Sicherheiten.

    In meinen Augen ist es halt eher, dass er sie dadurch an sich bindet. Und ich hatte einen kurzen Moment das Gefühl, dass ihr das auch bewusst ist.


    Und einen kurzen Moment war auch so eine Äußerung, dass wenn der andere Typ wollen würde, sie für nix mehr garantieren könnte.

    Letztendlich glaube ich aber, dass ihr die finanzielle Sicherheit im Moment dann noch mehr wert ist, als die Freiheit.


    Sie will bei Gelegenheit noch mehr mit mir darüber sprechen, aber das möchte ich nicht und da muss ich dann auch eine klare Grenze setzen. Ich habe gefühlt einen Gedankenanstoß gegeben und was sie daraus macht, dass muss sie selbst sehen.

    Ich glaube diese totale Sicherheit, dass seitens ihm überhaupt keine Eifersucht ist, ist vielleicht ein kleines bisschen ins Bröckeln gekommen.

    Sie ist halt da auch sehr oberflächlich, dass sie wohl glaubt, dass Eifersucht sich nur auf sexuelle Dinge beziehen könnte. Aber da muss sie jetzt selbst drauf kommen.

    Ich spüre auch in mir eine deutliche Ablehnung ihm gegenüber inzwischen, auch wegen seiner allgemein passiv-aggressiven Kommunikation, die ich einfach nicht einordnen kann. Einordnen, ob sie eben aus der Überforderung mit ihr und ihrer Problematik resultiert, was ich absolut nachvollziehen könnte. Oder ob es eine völlig überzogene Selbstsicherheit ist aufgrund seines sozialen Status mit der Herkunftsfamilie und den Milliönchen im Hintergrund.

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

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