Es ist mir alles auch schon längst viel zu viel geworden, aber ich möchte meine Eltern auch nicht voreilig, in die Trauer entlassen.
Das ist so unglaublich lieb von dir! Als eine Person die sich selber schon unzählige male das Leben nehmen wollte und Mutter kann ich nur sagen das es bestimmt keinen schlimmeren Schmerz gibt als die eigenen Kinder zu Grabe zu tragen.
Ich habe keines meiner Kinder verloren, aber alleine der Gedanke daran das es passieren könnte bringt mich so manche Nacht um den Schlaf. Mein Sohn ist als Säugling zwei mal fast gestorben und das hat mich für dieses Thema sehr sensibilisiert.
Meine Kinder sind auch der Grund warum ich immer weiter mache. Ich habe gar keine andere Wahl.
Egal wie stark der eigene Schmerz ist, der Gedanke an den Schmerz den ich meinen Kindern antun würde, müssten sie mich verlieren, ist weit schlimmer.
Das du es schaffst trotz deiner Verzweiflung an deine Eltern zu denken ist so unglaublich Großartig, das kann ich gar nicht in Worte fassen.
Ich habe auch sehr viele Ängste, wobei die je nach Persönlichkeit variieren.
Seit dem letzten Trauma ist bei mir die Zeit stehen geblieben. Es hat Jahre gedauert zu begreifen das die Zeit nicht wirklich stehen geblieben ist. Trotzdem hänge ich bei 21 fest und weiß nicht wie alt ich wirklich bin. Ich habe da auch eine totale Blockade. Mein Mann hat an meinem letzten Geburtstag (wir sind seit 2010 oder 2011 ein Paar) vorsichtig versucht mir mein reales Alter mitzuteilen. Das Endete in einem hysterischen Heulkrampf, einigen switches und ich habe die Zahl darüber wieder vergessen.
Mein biologisches Alter und mein geistiges Alter passen nicht zusammen. Ich habe ein paar weiße Haare, nicht sooo viele, aber schon recht viele für 21.
Seit ich angefangen habe zu verstehen das ich immer Älter werde, egal ob ich nun die Zahl weiß oder nicht, werde ich jedes Jahr in dem sich nichts ändert nur depressiver.
Das ist so eine Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und abgrundtiefe Trauer darüber wie alles gelaufen ist und wie sinnlos alles erscheint.
Was mir sehr hilft ist Computer spielen. Nein, nicht "ich bin ein Computer". Ich meine mmorpgs. Ich habe da eins für mich entdeckt mit einer großen Rollenspielgemeinde und einer Clubbing Scene.
Es gibt viele Tänze die man den eigenen Charakter tanzen lassen kann, die Musik läuft über life Stream auf Twitch. Dort treffen sich regelmäßig die verschiensten Leute zu allen möglichen Parties. Alles in Game. Es gibt eine Haufen verschiedener Szene Clubs. Auch zur schwarzen Szene gehörend. Und ebenfalls Versanstaltungen zu Weihnachten, Silvester, etc. Für die, die niemanden haben und diese Feiertage alleine verbringen müssen.
Das hat mir persönlich sehr an Silvester und an meinem Geburtstag geholfen.
Ich habe dort ein eigenes, kleines Haus mit einem Club im Keller und hatte einen netten DJ der für mich aufgelegt hat.
Es ist nicht das selbe wie im echten Leben in einen Club zu gehen, aber es ist besser als alleine zu Hause zu sitzen und darüber zu trauern das man niergends hin kommt.
An meinem Geburtstag hatte ich in game eine Party mit DJ und 15 Gästen. Im echten Leben hat mich sogar meine Mutter vergessen. Was aber nichts neues ist. Mein Mann und die Kinder sind die einzigen denen ich nicht egal bin.
Ich schweife ab. Hast du so etwas wie Rollenspiel und Games schon mal ausprobiert?
Bezüglich deiner Frage nach meinem alten Nick im kdn schreibe ich dir eine pm. Sofern ich das hinbekomme und nicht zu dusselig dazu bin.