Worte an verstorbene Menschen

Hey C. Ich hab gestern von dir erzählt. Es ist schon länger her, dass ich an dich gedacht habe, aber als es so weit war, da stellte sich sofort wieder dieses warme Gefühl ein. Du wärst es gewesen, weißt du? Du fehlst mir hier sehr.

Es vergeht kaum ein Tag an dem ich nicht an euch denke.

Ihr fehlt mir sehr. Die Gespräche, das Lachen, gemeinsame Aktivitäten, die Wärme,...

Ich bemerke seit einigen Jahren, dass selbst die mentale Verbindung abreißt.

...

Liebe Omi, ich kann heute deinen Schmerz mehr verstehen als damals mit 12 Jahren und dennoch vergeht keine Woche in der ich mich nicht nach dem Warum frage.

Ich vermisse dich und einerseits respektiere ich deine Entscheidung, aber andererseits fehlst du mir so sehr, dass das Warum immer lauter in mir schreit.

Tja R, dein damals an dich formulierter Wunsch geht in Erfüllung. In ein paar Jahren kann ich mir alles leisten, was ich will und die letzten Hebel der Transition in Bewegung setzen. Aber ich kann nicht alles mit Geld kaufen. Abnehmen und trainieren muss ich schon selbst. Manchmal frage ich mich schon, was aus dir geworden wäre. Vermutlich ein Metal-Mann mit langen Haaren, der sich jedoch den Bart weggelasert hätte. Damals kam es dir nicht in den Sinn, weil du nur überleben musstest. Doch für was hast du es getan? Für dich? Für deine Träume? Für die Erwartungen anderer Personen oder doch für den Leistungsdruck und die Angst wertlos zu sein ohne Abitur?

Ich lebe für dich weiter, so wie ich es auch S. versprochen hatte. Manchmal sind es diese Illusionen, die uns weitermachen lassen. Vorstellungen an etwas Übernatürliches oder Fantastisches, das uns animiert, gewisse Entscheidungen zu treffen und Ziele zu verfolgen.

Manchmal frage ich mich auch, wie wir wohl gewesen wären als Bruder und Schwester. Natürlich ist es nur eine Fantasie, doch wir hätten uns gegenseitig unterstützen und die Einsamkeit nehmen können.

Es tut mir so leid, was mit dir passiert ist. Ich werde dafür sorgen, dass ich ein gutes Leben führen werde, sodass du stolz sein kannst und dein großes Opfer nicht umsonst war.

Es tut mir so leid, dass ich es bis heute nicht an euer Grab geschafft habe. Doch irgendwann werde ich es schaffen, das verspreche ich euch!

Ihr hättet euch für mich sicher auch etwas anderes gewünscht.

Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit euch stolz zu machen.

Wenn ich etwas vermisse, was mit Weihnachten zu tun hat, dann die Weihnachtsabende, an denen ihr anwesend wart.

Ich bin unendlich traurig über das was passiert ist. Es war ein schlimmes Weihnachten ohne dich. Genauer gesagt Weihnachten gibt es nicht mehr. Mein Leben sollte aufhören nicht deines, es tut mir so leid.

Tut mir leid, dass ich nicht zu dir gefahren bin.
Ich weiß, dass es dir eine große Freude bereitet hätte.
Du hast dir so sehr gewünscht mich mal in deine Arme zu schließen.

Du fehlst. Ich vermisse dich sehr.

Du warst das Beste, was mir passiert ist.

Ich hör grad "Simple Man" von Lynyrd Skynard..

Ich weiß noch, wie wir es in einer unserer langen Nächte, im Keller gehört haben..

Wie du mich unterstützt hast und versucht hast - Lösungen zu finden..

Und nun?

Bist du eine meiner größten Wunden. Selbst nach fast 20 Jahren.

Die Ironie des Schicksals:

Ich wollte so sehr sterben und wer stirbt: Du.. Worte reichen nicht aus. Ich kann nicht mehr! Verstehst du?

Mama, ich halte das hier nicht mehr aus. Zum wiederholten Male hat er gestern einfach Sachen von dir weggeworfen. Sachen wo du selbst gesagt hast das ich einiges davon mitnehmen kann. Ich hätte es sofort mitnehmen sollen. Ich kann mich noch erinnern was er für ein Theater gemacht hat als du mir den einen Pullover geschenkt hast. Das gab fast Streit. Ich verstehe diesen Mensch nicht. Warum wirft er deine Sachen weg?

Während alle feierten, bist du vor 28 Jahren von uns gegangen. Wir wollten noch zusammen anstoßen, doch es war zu spät.

Ich denke so wahnsinnig oft an dich und du fehlst mir unheimlich. Ich wünschte du wärst länger bei uns geblieben. Ich hätte dich noch so sehr gebraucht.

Ich hoffe du bist glücklich dort oben mit Opa und schaut stolz auf uns herab.

Irgendwann sehen wir uns wieder.

Ich hab euch sehr lieb.

Ich erinnere mich an dich. Noch immer, nach all den Jahren. Das Gitarre spielen, Korea trinken, gemeinsam lachen. Du fehlst.

Liebe Uroma,

Gestern war es soweit, dass, was sich nun mehr seit einer Woche angebahnt hat, ist eingetreten. Und ich weiß, dass es das Beste war.

Für dich, für Papa und für Opa.

Du konntest ohne größeren Schmerzen friedlich einschlafen und Papa und Opa müssen nicht mehr mit dieser schrecklichen Ungewissheit leben.

Aber trotzdem fällt es mir immer noch schwer zu begreifen, dass du jetzt einfach weg bist. Ein Mensch mit solch einer Lebenserfahrung, solch einer Stärke ist verschwunden und wird nie wieder kommen. Ein Verlust für jeden, der dich kannte - und zwar wirklich jeden. Familiär war das Verhältnis vielleicht angespannt, es lief sicherlich nicht immer alles rund, aber nichtsdestotrotz warst, bist und bleibst du ein Vorbild.

Aufgewachsen im Krieg, den Ehemann im Krieg verloren, in eine völlig neue Umgebung gezogen, einen wunderbaren Sohn mit dem Wenigen, das du hattest, großgezogen und vor allem: Niemals aufgegeben.

Selbst dann, als dein Körper immer mehr nachgelassen hat.

Selbst dann, als der unschöne Umzug ins Heim erfolgte.

Selbst dann, als dich deine Vergangenheit auch im Alltag immer mehr einholte.

Selbst dann, als jede einzelne Bewegung nur noch schmerzte.

Ich erinnere mich zu gut daran, wie überzeugt ich schon als kleiner Pups war, dass du eines Tages die 100 knacken wirst. Da gab es nichts dran zu zweifeln, du würdest die 100 knacken, dass wusste ich einfach.

Und was soll ich sagen? Du hast es geschafft. Du hast es tatsächlich geschafft, ein ganzes Jahrhundert zu erleben und hast uns sogar noch vier weitere Jahre geschenkt.

Dafür bin ich zutiefst dankbar, denn ich weiß, dass das alles andere als selbstverständlich, mehr noch, ein wahrliches Geschenk ist - wenngleich ich Besuchen gegen Ende aus dem Weg gegangen bin, weil dein immer größer werdendes Leid für mich so schwer aushaltbar war. Womit hat ein Mensch das verdient? Du musstest all die Jahre so viel durchmachen und trotzdem miterleben, wie du mehr und mehr auf Unterstützung angewiesen warst, irgendwann weder sehen noch richtig hören konntest.

Wo auch immer du gerade bist, ich hoffe, dir geht es gut und du konntest mit Opa H. gestern noch schön seinen Geburtstag feiern. Richte ihm bitte liebe Grüße aus, ja?

Bis irgendwann, ich hab dich lieb

Du fehlst mir nicht die Bohne und das ist nicht meine Schuld. Ich wünschte ich hätte einen Vater gehabt vor dem ich nicht nur Angst gehabt hätte. Ich wünschte mir du hättest mich gewollt und nicht nur geduldet.