Tote Mädchen lügen nicht.

  • Und damit sind meine Pläne über den Haufen....
    Oder zumindest aufgeschoben. Soll ja...angeblich, schon im November weitergehen. Am 10. so lautet ein Gerücht.

    I am not the only traveler.
    Who has not repaid his debt.
    I've been searching for a trail to follow again.
    Take me back to the night we met.

  • Ich habe mir nun auch die Serie angesehen damit ich mir eine Meinung bilden kann. Ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen und kann mich nicht mehr sehr detailliert daran erinnern. Ich weiß nur, dass es gewisse Abweichungen zu der Serie gibt-


    Die Serie war mit den Zeitsprüngen und ihrer Gesamtstruktur wirklich sehr interessant aufgebaut und es war ein in sich geschlossenes System, das nach und nach übersichtlicher wurde ohne dass die Spannung verloren ging. Vor den einzelnen Folgen wurde immer auf verstörende Inhalte hingewiesen, mit denen man vorsichtig umgehen sollte. Daher dachte ich, dass die Serie heftiger ist als sie sich am Ende herausstellte. Ich stufe diese nicht als sonderlich heikel und verstörend ein denke aber, dass es hierzu sehr viele unterschiedliche Ansichten gibt.


    Die Person, mit der ich mich am meisten identifizieren konnte war Clay. Er war bemüht die Dinge zu verstehen, aufzudecken und hat einen unglaublich schwierigen Kampf auf sich genommen und sich selbst viele kritische Fragen gestellt. Die meisten Charaktere empfand ich als sehr egozentrisch und in ihrer Wahrnehmung relativ unrealistisch. Beispielsweise gab es an der Schule mehrere homosexuelle Schüler und es wäre nicht das Problem gewesen sich zu outen. (Meine Meinung) Manche Charaktere übertrieben maßlos ^^


    Hannahs Verhalten machte mich an vielen Stellen einfach nur wütend. Ihr sind schlimme Dinge widerfahren aber auch sie hat Unrecht getan indem sie vieles verschwieg (Vergewaltigung, Unfall) und machte sich damit genauso zur Täterin. Sie hätte sich Clay anvertrauen können, Toni oder ihren Eltern. Es hätte definitiv oft genug Möglichkeiten gegeben sich zu wehren und nicht damit alleine sein zu müssen. Meiner Meinung nach hat sie sich zu schnell in der Opferrolle eingelebt. Ihre Sicht der Dinge ist zwar in ihren Augen die richtige Sicht allerdings empfand ich es als schade, dass diese so undifferenziert übernommen worden ist. Es gab definitiv viele Personen, die dazu beigetragen haben, dass sie sich derart schlecht fühlte. Letztendlich hat aber sie sich das Leben genommen. Ich will darauf hinaus, dass es einen nicht von der Selbstverantwortung entbindet wenn einem Leid widerfährt.


    Ich hatte mehr Mitgefühl für Clay und die Mutter von Hannah als für Hannah selbst.

  • Ich habe einen Bericht gelesen, iin dem es heißt, dass es in der 2. Staffel nicht im Hannah geht.
    Zum Glück! (In meinen Augen)


    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

  • Ich habe vor einem Monat oder so die Serie geschaut - das Buch allerdings nicht gelesen.


    In gewissen Teilen fand ich die Serie in Ordnung, sie brachte eher unübliche Themen auf die Leinwand, aber etwa ab der Hälfte fand ich die Zuspitzung nur noch unnötig. Immer schlimmer wurde die Situation um und für Hannah, die schon am Serienmedian soweit war durchaus (m.E.) einen Selbstmord rechtfertigen zu können - noch weit bevor es zu eigener oder dem Beiwohnen einer V*rg*w*lt*g*ng kam.


    Was ich nicht verstehe (lassen wir das Buch einmal beiseite), ist aus welchen Gründen eine scheinbare Notwendigkeit diese Fälle mit einzubeziehen - abseits davon alles immer krasser zu machen - bestand. Durch diese (ich möchte sie beinahe >überspitzt< nennen, wüsste ich nicht dass es Realität sein kann und in zu vielen Fällen ist) Aneinanderreihung übelster Erfahrungen in einer Person, wird nämlich jede andere echte Person, die aus "weniger schlimmen Gründen" Suizid begeht, verurteilbar. Die Sache selbst - Selbstmord - wird anhand von einer sehr erfolgreichen, milliardenschweren Hollywood-Produktion verrechenbar ~ und das in einer Gesellschaft die häufig ohnehin bereits schon mit Floskeln à la "So schlimm gings der/dem doch gar nicht" oder "Andere haben's auch schwer" um sich wirft. Die Serie schafft einen Maßstab, an dem sich ungerechtfertigter Weise orientiert werden kann.


    Ohne Zweifel sieht man auch andere Menschen, denen es wegen Hannahs Tod nun schlecht geht, aber sind wir einmal ehrlich: Das ist nichts neues. Ihre Eltern sind, wie es zu erwarten ist, ziemlich fertig, andere Eltern schauen nur auf ihre eigenen Kinder (wenn überhaupt) und kommen mit indifferenten Sprüchen um die Ecke wie "Das Mädchen, dass sich umgebracht hat... ja, das ist schlimm..". Die Schule ist aufgewühlt, im Lehrerstab aber eher weil eine Klage ins Haus steht und die Schüler gehen unterschiedlich damit um: Manche sind genervt, ein gefühlter größerer Teil ist empathisch. Aber auch das ist - wie erwähnt - vorhersehbar.


    =/

    "Natürlich bin ich nach wie vor besessen davon, allein zu sein. Kein Dialog ist aufrichtiger oder verlogener als der mit sich selbst. Und einsam in einer Wohnung zu sitzen ist so viel unkomplizierter, als unter Menschen zu sein, die essen und trinken und lachen und so sehr am Leben sind, dass ihr Anblick schmerzt" -- Lilly Lindner

  • Ich finde nicht,dass es idealisiert dargestellt wird.
    Immerhin sieht man die ganze Serie über, wie sehr die Eltern usw. unter dem Verlust leiden und wie viel es aufwühlt.
    Was ich schade fand ist, dass -wie ich bereits sagte-Hanna viele andere Möglichkeiten gehabt hätte und sie halt "sehr schnell" und ohne sich vorher andere Möglichkeiten gesucht zu haben ihren Beschluss traf. Diese "anderen Möglichkeiten" hätte man teilweise einbauen oder zumindest rückblickend erwähnen können.


    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

  • Ich finde nicht,dass es idealisiert dargestellt wird.
    Immerhin sieht man die ganze Serie über, wie sehr die Eltern usw. unter dem Verlust leiden und wie viel es aufwühlt.
    Was ich schade fand ist, dass -wie ich bereits sagte-Hanna viele andere Möglichkeiten gehabt hätte und sie halt "sehr schnell" und ohne sich vorher andere Möglichkeiten gesucht zu haben ihren Beschluss traf. Diese "anderen Möglichkeiten" hätte man teilweise einbauen oder zumindest rückblickend erwähnen können.

    Wenn es so ist möchte ich die Serie lieber doch nicht sehen. Weiß es noch nicht.

    Die Hoffnung ist da aber sehr zerbrechlich

  • Ich habe die Serie einfach mal angefangen zu schauen und bin jetzt bei Folge drei. Die Story ist sehr interessant. Generell lebt die Sendung allein von ihrer Handlung und die damit verbundene Spannung. Die Darsteller sind bis auf die Rolle des Clay eine absolute Vollkatastrophe. Oberflächlich, dumm und in keiner Sekunde glaubhaft. Schade eigentlich, denn die Serie hat durchaus potenzial. Aber ich schaue natürlich trotzdem bis zum Ende durch. :halloweenhappy:

    When you can't find the words to say,
    it's hard to make it through another day.
    And it makes me want to cry,
    and throw my hands up to the sky.
    -Adrian Smith-

  • @Broken soul
    Nö, je länger ich schaue, um so mehr bestätigt sich leider meine Kritik. :halloweenhappy:

    When you can't find the words to say,
    it's hard to make it through another day.
    And it makes me want to cry,
    and throw my hands up to the sky.
    -Adrian Smith-

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