Wer arm ist, wird noch ärmer - dafür stirbt er früher

  • isw sozial-ökologische Wirtschaftsforschung| Veröffentlicht am: 11. März 2017
    Wer arm ist, wird noch ärmer - dafür stirbt er früher


    POLITISCHES FEUILLETON | Beitrag vom 12.04.2017
    Der geschönte Armutsbericht der Bundesregierung - Wer arm ist, zählt wenig

  • Also...von Armut auf die Gesundheit zu schließen, finde ich sehr schwierig und falsch.
    Mag sein, dass diese Menschen schneller sterben, öfter krank sind. Aber doch nicht auf Grund der Armut oder Arbeitslosigkeit, sondern auf Grund ihres Lebensstils.
    Weniger Bewegung, oft mehr Alkohol- oder Tabakkonsum (zumindest bei denen, die ich kenne), schlechtere Ernährung (und man kann sich durchaus auch mit wenig Geld gesund ernähren!), schlechterer Lebenswandel (fehlende Struktur.... fehlender fester Tag- Nachtrhythmus usw.-> führt erwiesen auch zu Depressionen)
    Ich mag da niemandem zu nah treten und ich weiß, dass das nicht bei jedem so ist, aber eben bei vielen, die ich kenne oder wo ich es beobachtet habe.
    Aber es ist natürlich viel leichter, es wieder auf die böse Gesellschaft und ihre Strukturen zu schieben, als das Problem beim einzelnen Menschen zu suchen.


    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

  • Es stimmt Beides:
    Unglaubliche Armut in einem reichen Land,
    massenhafte Geldvernichtung.


    Jammern,auf hohem Niveau


    Auch das gibt es....


    Wir leben in dem Elend,daß nur wir es ändern können.....



    :Ratte::unglücklich:

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • schlechterer Lebenswandel (fehlende Struktur.... fehlender fester Tag- Nachtrhythmus usw.-> führt erwiesen auch zu Depressionen)

    Dem kann ich nur zustimmen!
    Die große Frage ist, wie kann man aus diesem Kreislauf ausbrechen? Ohne Job einen geordneten Tagesablauf zu meistern, funktioniert vielleicht über einen gewissen Zeitraum. Irgendwann zerbröselt aber jede Struktur. Kranke Menschen, welche nicht mehr arbeiten gehen können, werden also zwangsläufig noch kränker, da ein gesunder Lebenswandel nur noch bedingt möglich ist. Und damit meine ich nicht die Ernährung, Medizin oder iregndwelche Kuren, sondern lediglich eine gewisse Struktur im Leben, welche sich stärkend auf die Psyche und somit auch insgesamt positiv auf die Gesundheit auswirkt.


    Geld ist nicht das Problem unserer Gesellschaft. Sondern fehlende Aufgaben... :halloweenhappy:

    When you can't find the words to say,
    it's hard to make it through another day.
    And it makes me want to cry,
    and throw my hands up to the sky.
    -Adrian Smith-

  • Ich bin der Meinung, dass die Gründe der Armut und wie die betroffenen Personen mit Armut umgehen (Lebensumstände) beleuchtet werden müssen, um so eine gewagte Aussage zu treffen, die nicht mal die Ursachen erhellt, sondern sich bloß anhand Geld bzw am Median richtet. Hinzu kommt, dass regionale Unterschiede das Ergebnis verzerren können. In der Bezahlung gibt es doch erhebliche Unterschiede zwischen dem Osten und dem Westen, genau so wie mit den Lebenserhaltungskosten, Kosten für Miete, Nahrungsmittel etc.


    Denke ich an Armut, denke ich entweder an schwer behinderte Personen oder irgendwelche Alkoholiker oder Drogenjunkies, die den ganzen Tag faul auf der eigenen Haut liegen. Wahrheit oder Vorurteil?


    Ebenfalls will ich behaupten, dass es eine Verbindung zwischen Vermögen, Einkommen und Armut gibt. Am gesellschaftlichen Leben kann man nur mit Geld teilnehmen. Ohne Geld lässt sich so gut wie gar nichts bewerkstelligen. Ich erinnere mich noch an eine lustige Situation bei meiner Augenärztin, wo es plötzlich Probleme mit der Kostenübernahme seitens der Krankenkasse gab, weil ich offenbar nicht versichert war. Die eine Dame an der Aufnahme sah mich dann mit einem belächelnden und abwertenden Blick an, zumindest nahm ich es so wahr. Ich entgegnete mit meinem höhnischen "mir alles scheiß egal"-Blick und dachte mir noch im selben Moment "Cool, vielleicht haben sie sich endlich entschieden mich aufzugeben, dann kann ich mich ja endlich töten". Zu denken hat mir aber dann der Satz von der Dame "Ohne Versicherung kann ich Sie nicht behandeln" gegeben. Hieß das jetzt, dass, egal wie krank und kaputt ich bin, ich ohne eine Krankenversicherung keine medizinische Hilfe bekommen würde und ultimativ zu sterben hätte? Ich war sehr irritiert, weil normalerweise bei einem angekündigten Suizid sich gleich die ganze Rettung auf mich stürzt und ich zwangseingewiesen werde. Wieso kriege ich dann nicht gleich von Anfang an Hilfe, bevor es überhaupt zu so einer lebensgefährdenden Situation kommen muss?


    Ohne Geld lässt sich auch schwer Arbeit finden. Nicht nur ist es in nahezu allen Fällen so, dass Betroffene unter Motivationsblockaden leiden und Depressionen erfahren,...ohne Geld ist keine saubere Kleidung drinnen, kein Waschen bzw keine Körperhygiene möglich, man kann keine Öffis nutzen und vieles mehr..


    Vielleicht könnte das umstrittene bedingungslose Grundeinkommen die Spannung auflösen. Dann könnten die 12 Millionen Leute, laut diesem Artikel, am Sozial- und Wirtschaftsleben wieder teilnehmen.


    Recht nett zu diesem Thema: Paul Lazarsfeld - Die Arbeitslosen von Marienthal. Da werden Arbeitslosigkeit und die Langzeitfolgen in den Fokus soziographischer Forschung gerückt. Freilicht geht mit Arbeitslosigkeit auch Armut einher. Faszinierend wird herausgearbeitet, wie die Menschen eine Entschleunigung des Lebenstempos erfahren und die Zeit "still steht".

    Truly, if there is evil in this world, it lies within the heart of mankind.
    Edward D. Morrison

    Einmal editiert, zuletzt von Rhea ()

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