Abtreibung - pro Choice oder pro Life ?

  • Die Frau trägt nicht nur das körperliche der Schwangerschaft sondern auch das psychische.
    Es ist auch nicht so einfach wie es klingt ein Kind auszutragen und es dann zur Adoption freizugeben oder dem Vater zu überlassen.
    Ich hatte auch solche Fälle in der Beratung und da haben Kind und Mutter sehr gelitten darunter.

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen.


    Albert Schweitzer

  • Niemand sagt, dass es einfach ist ein Kind auszutragen. Oder das eigene Kind abzugeben. Doch auch für den Mann ist es eine emotionale Herausforderung. Das wird mir bei dieser Diskussion immer ein wenig vergessen.

    intoxicated with the madness, i'm in love with my sadness ~


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  • Ich finde das Thema schwierig, da man nur als Betroffener diese Frage beantworten kann. Es gibt zu viele Faktoren die diese Beantwortung erschweren. Hat das Kind eine Krankheit die ihm ein würdevolles Leben nicht möglich macht? Daraus ergibt sich was ist würdevoll? Wurde die Frau vergewaltigt? etc. Ich finde dass diese Frage jede Frau mit Unterstützung des Partners (falls vorhanden) für sich fällen muss. Diese Entscheidung muss dann von der Gesellschaft ohne wenn und aber akzeptiert und unterstützt werden.

    Die Hoffnung ist da aber sehr zerbrechlich

  • Ich finde das Thema schwierig, da man nur als Betroffener diese Frage beantworten kann. Es gibt zu viele Faktoren die diese Beantwortung erschweren. Hat das Kind eine Krankheit die ihm ein würdevolles Leben nicht möglich macht? Daraus ergibt sich was ist würdevoll?

    Das meinte ich mit meinem Post. Kein Mensch hat zu entscheiden, was lebenswert ist. Das wäre Selektion und ist menschenverachtend. Das Argument Leid zu verhindern, verstehe ich zwar, aber wo sind die Grenzen?
    Beispiel: der eine kann nicht damit leben im Rollstuhl zu sein. Einem anderen macht das weniger aus und er ist dennoch glücklich.

    Blau-Weiße Hertha nur du.
    Blau-Weiße Hertha nur du.
    Dir gehört der Sieg ganz allein.
    Blau-Weiße Hertha nur du allein.

  • Das Argument Leid zu verhindern, verstehe ich zwar, aber wo sind die Grenzen?


    Denke, die muss jede Mutter/Vater für sich selbst ziehen. Wie Winnie bereits sagte .. nur als Betroffener kann man sich in solch eine Situation hineinfühlen.

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  • Dank Jens Spahn haben wir wieder eine Diskussion über das,Recht auf Abtreibung und das alles, weil den Gynäkologen in Deutschland verboten ist, auf ihrer Website dafür zu "werben", dass sie Abtreibungen vornehmen.


    Was haltet ihr von Abtreibungen? Ist das das gute Recht jeder Frau oder wird werdendes Leben ermordet? Sagt eure unverblümte Meinung!

    I'm being torn apart. I want to be free of this pain. And I know what I have to do, but I don't know if I have the strength to do it.
    Kylo Ren

  • Ein wirklich schweres Thema.


    Ich krieg ja die Krise, wenn Leute einfach zu doof oder zu bequem zum verhüten sind und dann halt "mal eben abtreiben" und das dann eben auch 4 oder 5 Mal wenns eben so ist. Bei diesem Maß an Unverantwortlichkeit seh ich schnell Rot.


    Genauso sehe ich aber Rot, wenn Leute (ungewollt) schwanger werden, dann übertrieben "vernünftig" sofort schreien "Abtreibung geht nicht, das ist Mord!" aber gleichzeitig keinerlei Verantwortung für das Leben übernehmen, dass da in ihnen heran wächst und schädliches Verhalten (Alkohol, sonstige Drogen, Rauchen, usw.) unbeeindruckt weiter fortführen und damit die gesunde Entwicklung des Kindes von Anfang an aufs Spiel setzen.


    Im Falle von Vergewaltigungen habe ich den größten Respekt vor jedem Opfer, das ein daraus entstandenes Kind austrägt. Das stell ich mir ungeheuerlich hart vor. Ich verstehe da aber auch jede Abtreibung in diesem Zusammenhang, kann mir aber auch vorstellen, dass das für einige Frauen auch nach der Schlimmen Tat ein weiteres Trauma werden kann. Einerseits das in einem wachsende Leben nicht zu ertragen weil es mit dem Täter verbunden wird aber andererseits auch unter dem Wissen, es "wegmachen haben zu lassen" sehr leiden. Das kann sicherlich zu schwerwiegenden inneren Konflikten führen, unter denen die Psyche zusätzlich leidet.


    Schwierig finde ich auch die hier schon angesprochenen Situationen für den Vater (Vergewaltigungen mal außen vor). Wenn der Mann von Anfang an gegen das Kind ist und die Frau es aber austrägt, so hat er zu zahlen. Wenn er das Kind gerne hätte, aber die Frau es nicht will und abtreibt, kann das auch für einen potenziellen Vater ein sehr einschneidendes Erlebnis werden.


    Alles in Allem würde ich mich aber bei pro Choice sehen, auch wenn für mich selbst eine Abtreibung wohl nicht in Frage käme. Bei meiner Neigung, mich für so ziemlich alles schuldig zu fühlen, würde mir das wahrscheinlich psychisch den Rest geben und ich es nicht überwinden können.

    It's rather easy to shine in the light. But to glow in the dark - that's mastery!

  • Ich krieg ja die Krise, wenn Leute einfach zu doof oder zu bequem zum verhüten sind und dann halt "mal eben abtreiben" und das dann eben auch 4 oder 5 Mal wenns eben so ist. Bei diesem Maß an Unverantwortlichkeit seh ich schnell Rot.

    Das kann ich verstehen. Aber genau deswegen finde ich die Möglichkeit der Abtreibung so wichtig. Manche Menschen schaffen es offensichtlich ja nicht die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und z.B. auf Verhütung zu achten. Man stelle sich vor, diese Menschen müssten dann die 4-5 Kinder austragen. Das fände ich persönlich schlimmer (vor allem eben für die Kinder) als den Weg der Abtreibung zu wählen- auch, wenn es natürlich nicht "schön" ist, dennoch ist es sinnvoll.


    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

  • Das kann ich verstehen. Aber genau deswegen finde ich die Möglichkeit der Abtreibung so wichtig. Manche Menschen schaffen es offensichtlich ja nicht die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und z.B. auf Verhütung zu achten. Man stelle sich vor, diese Menschen müssten dann die 4-5 Kinder austragen.

    Mal kurz Offtopic:


    Da muss ich jetzt an den Film "Idiocracy" denken und dessen Einstieg.


    Da sitzen 2 Paare im Interview rum. Das eine Paar so auf "RTL 2 Frauentausch" Niveau und das zweite Paar Akademiker usw. Die Paare werden über mehrere Jahre interviewt und während das "Flodder-Paar" völlig unbedacht Kinder noch und nöcher in die Welt setzt, kriegt das Akademiker-Kind keine, weil sie immer "auf den richtigen Moment" warten und gerade noch irgend etwas anderes erst mal Prio 1 hat und "danach dann"... bis es dann eben zu spät für eigene Kinder war... ;-)


    /offtopic ende

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  • kriegt das Akademiker-Kind keine, weil sie immer "auf den richtigen Moment" warten und gerade noch irgend etwas anderes erst mal Prio 1 hat und "danach dann"...

    Ich weiß zwar nicht, worauf du mit der Aussage hinaus willst, aber für diese Menschen hatte dann wohl immer etwas anderes den Vorrang- was doch auch völlig ok ist. Offensichtlich wissen sie, wie man verhütet.
    Ich persönlich möchte auch keine Kinder und kenne einige Paare, die dies nicht wünschen bzw. nur dann, wenn es für sie passt. Wenn es dann eben nie passt, passt es nie.
    Was hatte das mit der Eingangssausage zu tun?


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  • Das bezog sich eher darauf, wenn Leute, die nachlässig oder gar nicht verhüten oder es einfach nicht auf die Kette kriegen tatsächlich jedes Kind austragen müssten, dass dadurch ensteht. Ich glaube, das würde am Ende niemand wirklich wollen und gut täte es wohl auch den wenigsten.


    Wenn man bewusst keine Kinder möchte, ist das absolut okay. Das sollte nicht urteilend wirken oder so! :)

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  • Ich bin auf jeden Fall pro Choice. Hatte aber keine Abtreibung. Pille danach hab ich schon genommen wegen Kondomunfall.
    Eine ehemalige Bekannte meiner besten Freundin hatte aber schon ein paar Abtreibungen, weil sie und ihr Typ keinen Bock hatten zu verhüten. Das finde ich echt Scheiße! Wenn man keine Kinder will, sollte man auch verantwortungsvoll verhüten. Passieren kann immer was, aber gar nicht erst zu verhüten ist verantwortungslos.


    Dieses Christending, dass man nicht verhüten soll, ist total veraltet und sollte keine Ausrede dafür sein nicht zu verhüten.
    Erinnert mich an eine, die mal bei Domian angerufen hat (26 und 8 Kinder, soweit ich das im Kopf habe), die meinte sie verhütet nicht, weil sie Christin ist, ist aber sexsüchtig. Selten sowas Doofes gehört.

    Laut Statistik ist eine von fünf Personen verrückt.
    Wenn um dich herum vier Leute sind, die dir normal erscheinen,
    sieht's schlecht aus.


    [Jean-Claude van Damme]

  • Dieses Christending, dass man nicht verhüten soll, ist total veraltet und sollte keine Ausrede dafür sein nicht zu verhüten.

    Ich glaube nicht, dass Christen es als "Ausrede" sehen. Es ist für sie vielmehr eine Überzeugung und ich denke, jeder Mensch hat ein Recht auf seine Überzeugungen.
    Es gibt christliche Gemeinschaften (ob es nun Sekten sind oder nicht, sollte jeder selbst beurteilen), die dies noch leben.
    Zwei Familien hatte ich in meiner ehemaligen Arbeitsstelle. Die eine Familie hatte 8, die andere 9 Kinder. Es waren studierte Menschen mit Beruf (Wobei nur der Vater gearbeitet hat). Dieses "asozial"-Vorurteil gegenüber Familien mit vielen Kindern finde ich wenig gerechtfertigt.
    Nicht jede Familie ist automatisch finanziell abhängig und asozial, weil sie viele Kinder hat.
    Es gibt Menschen für die ist der Kinderreichtum ein Segen, mit dem sie umzugehen wissen.
    Und gerade Christen empfinden jegliches menschliche Leben für eine Bereicherung. Vielen von ihnen leben auch Sex nur als Mittel zur Fortpflanzung aus.
    Warum auch nicht?
    Ich denke, solange es den Kindern nicht schadet (und diese Kinder waren sehr gut behütet und erzogen), sollte jeder leben dürfen, wie er es als richtig empfindet.


    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

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