Fernbeziehungen. Kann das funktionieren?

Ich glaube, eine Fernbeziehung funktioniert nur dann gut, wenn man ausreichend Kommunikation hat, wenn man sich gerade nicht sieht.
Mein Freund und ich telefonieren jeden Morgen nach dem Aufstehen und skypen in der Regel auch abends nochmal. Das ist uns wichtig. Zwischendurch schreiben wir.
Wichtig ist es, dass man dennoch am Leben des anderen Teil nimmt.
Dass man weiß, was derjenige tut, wie er sich fühlt, was er so vor hat usw.
Dadurch fühlt man sich weniger entfernt voneinander.
Und man muss seinem Partner vertrauen. Bedingungslos. Denn dann weiß man, dass er - auch, wenn er entfernt ist, einen liebt und da ist, wenn man was braucht.

Ich habe bisher eigentlich nur Fernbeziehungen geführt, weil ich mich bei normalen Beziehungen einfach zu eingeengt fühle. Ich brauche die Gewissheit mich auch einmal zurückziehen zu können. Würde er mir bei im Ort wohnen dann würde ich ihm dauernd über den Weg laufen. Wir hätten den selben Freundeskreis und es wäre mehr ein wir als ein ich und das möchte ich nicht, weil ich keine Einheit bin. Außerdem stände ich so immer unter der Kontrolle des Partners, so aber weiß er nicht immer was ich grade mache und ich nicht was er macht. Er sieht mich an den guten Tag und die schlechten kann ich für mich behalten sodass ich nicht den Kummer in seinen Augen sehen muss. Ich muss ihn nicht schützen von mir, weil mir die Entfernung erlaubt dieses Geheimnis zu wahren. Es ist die einzige Möglichkeit eine Beziehung zu führen zumindestens für diesen Moment.

Denke schon, dass eine Fernbeziehung funktioniert. Aber das Vertrauen muss halt da sein. Ich kenne ein Paar, das ist schon seit über 20 Jahren verheiratet und führt noch länger eine Fernbeziehung...

Ich selbst hatte es immer für möglich gehalten, aber die Erfahrung zeigt etwas anderes auf.
Nun bin ich an den Punkt, an dem ich es besser weiß.
Fernbeziehungen sind kaum möglich, es sei denn man hat die Vorrausicht, dass man irgendwann näher zusammen rückt.
Irgendwie sind die meisten Menschen, kaum in der Lage für sich selbst zu sein.
Und das halte ich für ein riesen Problem.
Da die Einsamkeit die Neugier weckt, und ein verlangen entstehen lässt.
Was den meisten Menschen dahin gleiten lässt, sich was geeigneteres zu suchen.
Schade eigentlich, aber der Egoismus setzt sich leider immer durch.
Aber gut das trennt auch im gleichen zuge, die Spreu von dem Weizen.

Ich hingegen würde sogar eine Wochenends Beziehung bevorzugen.
Da ich viel Zeit für mich brauche.

Ich hatte eine Fernbeziehung, die Entfernung betrug 350 km. Hat nicht funktioniert, was aber an anderen Gründen lag als der Entfernung. Jetzt habe ich eine Fernbeziehung zu meinem Sohn. Es ist einfach zu teuer / anstrengend, ständig hin und herzufahren und das Hotel zu bezahlen. Also sehen wir uns nur in den Ferien. Daher habe ich an seinem Leben kaum teilgenommen. Eine Fernbeziehung ist für mich nur noch als Übergangslösung denkbar.

Meine Erfahrung ist,dass es machbar ist,könnte natürlich eine Zeit- und Kostenfrage werden,je nachdem wie groß die Entfernung ist.

Ich finde das immer schön,wenn man sich z.B. nur am Wochenende sehen kann,weil man dann die ganze Zeit bis dahin etwas hat,auf das man sich wirklich freuen kann und man kann auch mal aus dem eigenen Umfeld,rauskommen.

Mir ist es egal ob Fernbeziehung oder nicht,es geht um die Person die ich liebe,da könnte die auch am anderen Ende der Welt leben.

Mein Erfahrung, ja kann es!

Ich habe mit meiner Freundin über 1 jahr lang eine Fernbeziehung geführt, 300km abstand, wir haben uns jedes 3. WE, ab und an jedes 2.WE und ganz selten mal ein paar tage am stück getroffen, und sind dann zusammengezogen.

WIr haben jeden Tag geskyped / geschrieben, abends telefoniert (wobei wir meistens eingeschlafen sind)

Ich glaube aber das hat nur so gut geklappt weil wir wussten das es endlich ist, maximal 1,5-2 jahre (bis ich 18 bin und ausziehen kann, hat dann aber doch mit 17 schon geklappt über Umwege). und eben weil wir so viel geredet haben, jeden tag stundne lang

Ich denke, dass es funktionieren kann. Am allerwichtigsten finde ich, ist die Kommunikation. Irgendwo heißt es "aus den Augen, aus dem Sinn". Wichtig ist daher stets den Kontakt zu halten und am Leben des anderen teil zu nehmen.

Momentan bin ich in einer Fernbeziehung, die zu Beginn keine Fernbeziehung war. Wegen einer Langzeittherapie musste meine neue Freundin in ein anderes Bundesland, während sie "hier" mich und ihre Familie hat. Wir beide wissen ganz genau, dass sie nach der Langzeittherapie wieder zu uns kommt - zu mir und ihrer Familie. Wir sind dann in einer Position, wo wir über einen Zusammenzug nachdenken können. Jetzt beschnuppern wir uns noch, wenn ich das so äußern kann.

Wichtig ist ehrlich und offen zu sein, reflektiert und kommunikativ, nachsichtig und vorsichtig...die Zeit wird es schon zeigen, ob es klappt oder nicht. Es müssen halt beide Personen wollen. Um unsere Beziehung am laufen zu halten, schreibe wir uns handgeschriebene Briefe und telefonieren, wenn es uns beiden gut geht. Selten sehen wir uns auch, wenn sie zu mir oder ich zu ihr fahre. Es funktioniert auch ganz gut, was sicherlich unserem zu großen Teilen ähnlichem Denken zurückzuführen ist. Wir sind beide reflektiert und hinterfragen ganz viel, um Missverständnisse in der Kommunikation zu enttarnen.