Kann man euch eigentlich lieben?

  • Ich weiß nicht, wie ich geliebt werden möchte, aber ich weiß , dass kein realer Mensch das kann.

    Es ist nicht möglich.

    Diese Einsicht hat mein Leben wirklich verbessert.

  • Ich dachte immer: Nein. Aber es sagt mir jeden Tag jemand, dass er mich liebt. Ich kann es oft nicht glauben, aber es ist vielleicht doch so.

    Viele Grüsse


    Bastet


    Schon die kleinste Katze ist ein Meisterwerk.


    Leonardo da Vinci

  • Anscheinend schon, wobei ich schätzungsweise nicht oft oder von vielen Menschen geliebt wurde oder werde.

    Aktuell fühle ich mich geliebt von meiner Mutter und meiner besten Freundin. Und im weiteren Sinne meiner ehemaligen Therapeutin.

    So gesehen ja schon nicht wenige Leute.

    Die anderen Menschen, Freunde usw. schätzen mich höchstens vielleicht irgendwie als Mensch.

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • yo, mal davon ab, dass hier wenig vorstellung von liebe da is ...

    ich frag mich ja, wie man sich als (erwachsener mensch) von mehr leuten als dem partner, den eltern und den eignen kinds und (maximal, wenns gut läuft) geliebt fühln kann.


    davon ab gibts och weirde formen von "liebe", wo man sich dann wieder fragen kann, ob das überhaupt liebe is. eigentlich net, och wenn sichs für denjenigen wie liebe anfühlen kann.


    Zitat

    Ich weiß nicht, wie ich geliebt werden möchte, aber ich weiß , dass kein realer Mensch das kann.

    Es ist nicht möglich.

    Diese Einsicht hat mein Leben wirklich verbesser

    und ich weiß, mit ner recht hohen wahrscheinlichkeit is das net zutreffend.

    de hast doch kinder ...

    die meisten kinder lieben ihre alten ... sogar dann, wenn se scheiße sind (is ne allgemeine aussage, net of dich gemünzt)..

    vll fühlste dich och von deinen kids net geliebt, und das wär für die scheiße, wenn die das mitkriegen würdn.

    aber se dürften dich so oder so lieben, mit ner recht hohen wahrscheinlichkeit.

  • Also wenn mich jemand lieben würde, so wie ich in Wirklichkeit bin, mit all meinen Ängsten und Fehlentwicklungen, dann wäre das ein großer

    Sonderfall, aber so etwas wird es wohl für mich, niemals geben können.

    Ich bin viel zu kompliziert, darum kann man auch mich nicht lieben.

  • Die einzige vernünftige Antwort auf diese Frage lautet, ich weiß es nicht.

    Egal für was ich mich halte, oder auch nicht. Ich kann unmöglich für x Milliarden Menschen sprechen. Woher soll ich denn Wissen, dass mich von denen nicht doch einer lieben könnte? Die meiner Meinung nach bessere Frage wäre, kannst du jemanden lieben?

    Ich fürchte die Dunkelheit nicht. Ein Schatten mag im Licht erstrahlen, aber im Dunkel ist er frei.


    Albträume sind der zweifelhafte Versuch Emotion und Erinnerung miteinander zu verbinden.

    (aus Bones die Knochenjägerin)


    Psychopathen haben keine Gefühle - doch natürlich haben wir die, wir können sie nur beliebig ein und wieder ausschalten (aus Prodigal Son)


    Das eine Extrem ist genauso scheiße, wie das andere.

    Einmal editiert, zuletzt von Smaragdrot ()

  • Lestat hältst Du Deine Annahmen wirklich für realistisch, wenn man bedenkt, dass selbst Psychoathen wie Putin, Saddam Hussein, Hitler usw. Menschen finden und fanden, die sie lieben, weil eben jeder Mensch auch liebenswerte Seiten an sich hat…

    Das macht Dich schon irgendwie sehr besonders, wenn unter knapp 8 Milliarden keiner dabei wäre, der Dich lieben könnte, oder?


    Smaragdrot das finde ich auch die viel passendere und wichtigere Frage…

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Zitat

    hältst Du Deine Annahmen wirklich für realistisch, wenn man bedenkt, dass selbst Psychoathen wie Putin, Saddam Hussein, Hitler usw. Menschen finden und fanden, die sie lieben, weil eben jeder Mensch auch liebenswerte Seiten an sich hat…

    Die Frage ist nur, ob das (gesunde) Liebe ist. Diktatoren werden angehimmelt, da sie auf Projektionen der Menschen zurückgreifen können.

    Ich weiß auch nicht, ob man von "liebenswerten" Seiten sprechen muss. Liebe ist ein großer Begriff, für vieles zu groß, wie wir meinen (... ohne dass das Entsprechende zwangsläufig schlecht(er) sein müsse). Wir fragen uns stets: warum reicht es nicht aus, von Seiten, die man wertschätzen kann, zu sprechen? Oder von Seiten, die deutlich machen, dass auch die aufgezählten Menschen keine Monster, sondern menschlich (mit Facetten) sind, ohne ihre Taten zu relativieren.

    Und ja, auch manche NS-Verbrecher hatten Kinder, die sie liebten oder tlw. sogar bis zum heutigen Tage als auch liebevollen Vater erinnerten, auch dank einer entsprechenden Erziehung und dem Umstand, dass meisten Kinder, aufgrund ihrer Angewiesenheit auf die Bezugsperson, selbige lieben, gleich, welchen Charakter sie aufweisen und welches Verhalten sie zeigen.

    Darum muss man stets zwischen der Wahrnehmung bzw. Empfindung der Person und der Sachlage (... ob es sich hier - nach der Definition von Liebe als nicht missbräuchliche, auf großer Zuneigung beruhenden Beziehung - um "Liebe" handeln kann) differenzieren.


    Zitat

    Die einzige vernünftige Antwort auf diese Frage lautet, ich weiß es nicht.

    Egal für was ich mich halte, oder auch nicht. Ich kann unmöglich für x Milliarden Menschen sprechen. Woher soll ich denn Wissen, dass mich von denen nicht doch einer lieben könnte? Die meiner Meinung nach bessere Frage wäre, kannst du jemanden lieben?

    Exakt.

  • Sarai&andere eben. Genau so. Per Geburt dazu verdonnert, die Eltern zu lieben. Das ist nicht die Art von Liebe, die ich meine. ( selbst ich habe als Kind meine Eltern geliebt, obwohl sie eine echte Horrorbesetzung abgaben)

    Ich tu viel, um diese Liebe auch zu verdienen. Meine Aufgabe ist dabei, übernatürliche, bedingungslose Fürsorge und Sicherheit zu vermitteln. Dafür darf ich mich von meinen Kindern ( zurecht) geliebt fühlen.

    Als funktionstüchtige Mutter geliebt zu werden ist nicht das, was ich meine.


    Die Art von Liebe, die ich meine, existiert nicht.

    Trotzdem kann ich nicht abstellen, dass sie mein Maßstab ist.

  • Ist schwierig zu beantworten. Die Beziehung leidet durch meine Depri sehr. Ich stoße ihn oft zurück wenn mein Mann Nähe sucht. Bei den Kindern ist es nicht so verschärft. Ich nehme sie in den Arm wenn Trost gebraucht wird = Funktion Mutter ist noch da. Ich bin schwierig in Liebesdingen.

    Lg Meera

    Manche Menschen spüren den Regen
    andere werden nur nass :regen:

  • Sarai&andere für mich ist auch „wertschätzend“ als Begriff in Ordnung, obwohl ich auch nicht verstehe, warum es ein Problem sein sollte von liebenswert zu sprechen. Warum darf/sollte denn liebenswert als Begriff falsch sein?


    Und wann ist Liebe schon komplett gesund? Gibt es das? Und ist das auch wichtig?

    Es gibt ja ein Lied, darin heißt es „Liebe ist“ und ich finde, dass es das gut trifft.

    Es gibt nicht die Liebe, Liebe ist individuell, aber wenn man sie fühlt, dann weiß man intuitiv, dass es Liebe ist.

    Sie muss nicht perfekt und rein für mich sein, und ich sehe Liebe auch nicht nur zwischen Eltern und Kind und in einer Partnerschaft. Aber Liebe ist halt zu jedem anders. Meine Katze liebe ich anders als meine Mutter oder…

    Und es ist trotzdem eine Form von Liebe.

    So empfinde ich es. Du darfst das natürlich ganz anders empfinden und sehen, aber wirklich nachvollziehen, warum Liebe oder überhaupt das Benennen von Liebe so ein Problem ist, verstehe ich nicht.


    Nachvollziehen kann ich eher, weil ich es halt wohl auch so empfinde, dass es oft inflationär oder oberflächlich gebraucht wird, wenn sich alle ständig in Nachrichten „hdl“ schreiben.

    Aber vielleicht empfinden es diese Menschen ja wirklich so und warum sollte man es ihnen dann am Ende auch absprechen…ich glaube, dass mir das nicht zusteht, auch wenn ich manches vielleicht befremdlich finde.

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • an Wertschätzung fehlt es mir nicht. ich bin ja berufstätig, und auch sonst ein eher verlässlicher und großzügiger Mensch...sowas in der Art...


    das ist ein anderes Universum als geliebt werden wollen. gesehen werden wollen, ohne wenn und aber.

    So wie andere Menschen davon träumen, unsterblich zu sein, oder fliegen zu können....

  • Moon  Shikkaku

    Naja, natürlich ist Wertschätzung bzw. sich geschätzt zu fühlen etwas anderes als das Gefühl, geliebt zu werden, bzw. Liebe, auch wenn Letzteres ersteres beinhalten sollte; „wahre“ Liebe ist (weitgehend) bedingungslos.

    Für mich/uns ist Liebe nur wenig greifbar (wie ein „anderes Universum“), und wir empfinden Liebe oft als ein zu großes Wort, das auch inflationär gebraucht wird, was wiederum einen Anspruch an das Leben erzeugt, den es im Einzelfall vielfach nicht erfüllen kann. Da wäre es vielleicht für das seelische Befinden besser, sich auf die Beziehungen, in denen man Wertschätzung erfährt, zu konzentrieren. Gesellschaftlich betrachtet wird Liebe oft als einzige Erfüllung im Leben dargestellt. Und ja, natürlich hat man ein Defizit, wenn man eine existentielle Erfahrung, die andere machen konnten, nicht hat; leider ändert das nichts an der Realität.

    Naturgemäß gibt es unterschiedliche Formen von Liebe und sie ist - logisch betrachtet - wohl derart individuell, wie Beziehungen individuell sind (auch trotz einiger Gemeinsamkeiten und ähnlicher Beziehungsmuster), und eine „perfekte Liebe“ existiert nicht. Gleichwohl muss man zwischen dem Gefühl, geliebt zu werden bzw. zu lieben, und der Sachlage differenzieren.


    Ich finde es bemerkenswert - das wertneutral gemeint -, dass man trotz einer schweren Traumatisierung mit Gewissheit behaupten kann, man habe die Person, die großen Schaden zugefügt hat, einst geliebt.

    Wie kann man sich da sicher sein (… und das nicht allein, weil es eine logische Schlussfolgerung ist, sondern weil man fühlt und weiß, dass es derart war)? Das ist eine Frage, deren Beantwortung mich wirklich interessiert.


    „Wenn man Liebe fühlt, dann weiß man intuitiv, dass man Liebe fühlt“.

    Hm … man weiß vielleicht, dass man Liebe empfindet (… ob das stets der Fall ist, da bin ich mir unsicher), doch ob die Person einen liebt oder das, was man für sie fühlt, bedeutet, dass es tatsächlich Liebe ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Und woran machst du das intuitive Wissen fest? Natürlich zeichnet sich intuitives Wissen dadurch aus, dass man es nicht an etwas Konkretem festmachen kann, doch welche Bedingungen liegen vor, wenn du jemanden liebst bzw. dich geliebt fühlst?

  • dass man trotz einer schweren Traumatisierung mit Gewissheit behaupten kann, man habe die Person, die großen Schaden zugefügt hat, einst geliebt.

    weil es niemand anderen gibt, das Kind sich aber in "Liebe" an jemanden hängen muss, um nicht vollständig verloren zu gehen in der Kälte und Nichtexistenz

  • Zitat

    eben. Genau so. Per Geburt dazu verdonnert, die Eltern zu lieben. Das ist nicht die Art von Liebe, die ich meine. ( selbst ich habe als Kind meine Eltern geliebt, obwohl sie eine echte Horrorbesetzung abgaben)

    Ich tu viel, um diese Liebe auch zu verdienen. Meine Aufgabe ist dabei, übernatürliche, bedingungslose Fürsorge und Sicherheit zu vermitteln. Dafür darf ich mich von meinen Kindern ( zurecht) geliebt fühlen.

    Als funktionstüchtige Mutter geliebt zu werden ist nicht das, was ich meine.

    yo, ich frag mich ja, obs überhaupt möglich is, diese liebe, die de da beschreibst, zu vermitteln, wenn man se selbst net erfahrn hat und sich im grunde selbst ablehnt.

    kann ich mir net wirklich vorstelln, und net umsonst gibts die transgenerationale weitergabe von traumata.

    mal davon ab, glaubn wir net, dass net traumatisierte eltern übernatürliche (was soll das sein?), immer bedingungslose fürsorge und sicherheit vermitteln können. psychologie sagt ja och, es reicht aus, wennste in der mehrheit der time nen ausreichend gutes elternteil bist.


    naja, wennste dich von deinen kids geliebt fühlst, isses ja gut und de hast jemandn, der dich liebt. och wenn kleine kinder normal drauf programmiert sind, ihre alten zu lieben, kann das ja irgendwann kippen, wenn se im weitren checken, was phase is. und wennste weißt, dass de ihnen ne ausreichend gute mutter bist und ihre liebe damit verdient hast, check ich net, warum de nur das feeling hast, nur als funktionstüchtige alte geliebt zu werden?

    wennst es so sehn willst … is deine entscheidung. ding is nur, dass deine kids das safe net so empfindn werdn.

    klar isses keine halt gebende beziehung, weil du da den halt geben musst, net die kinder dir. trotzdem kann och die liebe der kids stabilisierend wirken.

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