Schaut/ hört/ lest ihr überhaupt noch Nachrichten?

  • Wie sieht es bei euch aus?

    Lest ihr noch Nachrichten?


    Bin da selbst momentan ziemlich zwiegespalten und habe gerade bemerkt, dass ich schon über einen Monat nicht mehr bewusst Nachrichten gehört etc. habe, weil das so runterzieht… Das Fass ist voll an Schwarzmalerei und ich will nicht noch tiefer fallen.

    Allerdings ist das im Nachhinein beobachtet doch ziemlich egoistisch, so als würde man sich nicht kümmern, was im Rest der Welt abgeht;

    auch wenn man (vermeintlich) als Einzelperson gegen diese ganzen Ungerechtigkeiten, Gewalt, Hass, Gier, Zerstörung etc. nicht so wirklich vorgehen kann/ ankommt

    und es einen nur noch mehr resignieren und verzweifeln lässt…


    Aber irgendwie ist es doch die Pflicht eines jeden Bürgers, sich zu informieren?!? Es geht uns alle was an und keiner sollte sich das Recht rausnehmen dürfen, in seiner „heile Welt“ Blase zu leben… Aber wenn man die Kapazitäten dazu gerade nicht hat? Weil man schon in der „eigenen inneren Welt“ verzweifelt?

    Ein moralisches Dilemma…


    Würde mal gerne eine Diskussion dazu anregen… Wie einige von euch damit umgehen… Freue mich über nen Austausch (und falls es diese Frage hier im Forum schon irgendwo gibt, gerne verschieben….)

  • Allerdings ist das im Nachhinein beobachtet doch ziemlich egoistisch, so als würde man sich nicht kümmern, was im Rest der Welt abgeht;

    Ich persönlich konsumiere nur noch bewusst Nachrichten, wenn ich gerade Nerven dafür habe. Ich bin sogar dazu übergegangen mir in diesen Fällen eine Tageszeitung bzw. eine Wochenzeitung zu holen, wenn ich es gerade vertragen kann. Das habe ich nach einem Ratschlag aus dem Buch "Im Grunde Gut" angefangen, welches ich an dieser Stelle wärmstens empfehlen will.


    Die Krux ist ja: Wie viele Informationen bringt es Nachrichten andauernd (sic!) zu lesen. Ich bekomme da kein objektives Bild, da eben tägliche Nachrichtenmedien davon leben, "berichtenswerte" Dinge auf ihre Seiten zu bringen und das bedeutet halt meist negativ und/oder reißerisch und/oder trivial. Dadurch wird eine Welt des "Bösen" konstruiert, die so nicht der Realität entspricht. Beispielsweise, wieso sollte ich wissen müssen, wer jetzt schon weder wen und wie viel ermordet hat, wenn ich nicht auch von den hunderten Fällen zur Abwechslung erfahre in denen auf der Welt Menschen etwas Gutes taten und einander Leben retteten oder für ihre lokale Gemeinschaft einen Durchbruch in einem Problem oder Konflikt fanden? Natürlich für die großen Leitlinien hilft es alle paar Monate mal zu schauen, was in der Welt so passierte. Wenn es bedeutend war, wird es in groben Zügen noch immer in der Zeitung sein. Darüber hinaus würde ich auch nicht dafür argumentieren, ignorant zu sein und sich eben in seine "Blase" zurückzuziehen. Das kann man aber beispielsweise auch dadurch erreichen, dass man einfach so schaut, was der Sachbuchmarkt so hergibt. Sicherlich gibt es da auch viel Schund, aber beispielsweise hsozkult.de hat mir schon so manch nette Empfehlung gegeben aber auch recht qualitative Videoformate wie beispielsweise PhilosophyTube. Und darüber hinaus und das ist durchaus der schwere Punkt, finde ich, ist es in wichtig über die Dinge zu reden und sich auszutauschen. Nicht mit dem Ziel eine Debatte "zu gewinnen", sondern um die eigenen Vorurteile zu prüfen und besser zu verstehen. Denn, wenn wir schon von Bürgerpflichten reden bzw. spekulieren wollen, so würde ich eher sagen, dass es die Pflicht des Menschen sein sollte, die Welt ein klein wenig besser zu verlassen als er sie vorgefunden hat. Drum, wieso nicht im Kleinen nette Dinge versuchen und das tägliche Chaos, tägliches Chaos sein lassen?

    It is like an endless movie that has no happy end (nano - Hysteria)

    We can't undo the scars, all up and down our hearts can't forget how it felt when it all fell apart and we talk a big game like we wanna get well in our prison made of pain only fooling ourselves (Icon for Hire - Get Well II)

  • Lesen - ja, immer noch genug. Obwohl mir inzwischen für die richtig großen Sachen und "Perspektiven abseits der hiesigen Hofpresse" die Energie und der Elan fehlt.

    Habe da mal weitaus mehr gemacht, aber seit vielleicht 1 Jahr oder mehr ist dort der sprichwörtliche Wurm drin.


    Sonst kriege ich viel von anderne zugetragen, und manchmal reicht es auch aus, wenn man nur die Schlagzeilen gesehen hat, um bei den eher nicht so wichtigen oder kurzlebigen Dingen zu wissen, was oder dass da etwas los war.


    Ein oder anderes lese ich mir natürlich noch durch wegen Interesse in diesem speziellen Fall.


    Aber... und das muss ich hier erwähnen... Wenn man sich selbst einen Gefallen tun will, legt man sich oder lernt einen Filterblick zu, sodass man das triviale und unwichtige und kurzlebige (z. B. Was interessiert es mich, was Donal Trump heute schon wieder vo sich gibt? Oder welcher Pominente über igendwas herumheult?) von dem wirklich relevanten unterscheiden und herauszufiltern lernt.

    Sonst überfordert man sich nämlich im höchsten Maß, und die inneren Batterien leeren sich schneller als man zuschauen kann.

  • Ich lese seit letztem Herbst nur noch die Zusammenfassung in der SMS der Tagesschau, die ich zwei, drei Mal täglich erhalte.

    Ansonsten nix mehr, weil das bei mir extrem das Gedankenrasen und Stimmenhören verstärkt, ich krieg den Mist, der auf der Welt passiert nicht mehr verarbeitet.

    Ich schaue dem auch keine politischen Talkshows mehr.

    Ich hatte ne ganze Weile ein schlechtes Gewissen deshalb, aber es geht einfach nicht mehr.

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Ich erlaube mir, selektiv Nachrichten zu konsumieren, bei click-baiting stelle ich auf Durchzug, verwendbare Infos werden geistig abgespeichert. Der Rest, was gaaaaaanz wichtig ist (Stars und möchtegern Sternchen), ignoriere ich ganz geflissentlich, hat mir bisher nicht geholfen mein Leben zu finanzieren.

    Die Welt besteht halt nicht nur aus schwarz und weiß... manches erschließt sich auch erst beim 2. Blick.

  • White Eagle vom Stamm der Hopi Indianer zur aktuellen Situation:

    "Dieser Moment, den die Menschheit gerade erlebt, kann als Pforte oder Loch betrachtet werden. Die Entscheidung, ins Loch zu fallen oder durch die Pforte zu schreiten, liegt an Euch.

    Wenn Ihr das Problem bedauert und rund um die Uhr Nachrichten konsumiert, mit negativer Energie, dauernd nervös, mit Pessimismus, werdet Ihr in dieses Loch fallen. Aber wenn Ihr die Gelegenheit ergreift, Euch selbst zu betrachten, Leben und Tod zu überdenken, für Euch und andere Sorge tragt, dann werdet Ihr durch das Portal gehen.

    Sorgt für Euer Zuhause, sorgt für Eure Körper. Verbindet Euch mit Eurer spirituellen Heimat. Wenn Ihr Euch um Euch selbst kümmert, kümmert Ihr Euch gleichzeitig um alle anderen. Unterschätzt nicht die spirituelle Dimension dieser Krise. Nehmt die Perspektive eines Adlers ein, der von oben das Ganze sieht mit erweitertem Blick. Es liegt eine soziale Forderung in dieser Krise, aber genauso eine spirituelle. Beide gehen Hand in Hand.

    Ohne die soziale Dimension fallen wir in Fanatismus. Aber ohne die spirituelle Dimension fallen wir in Pessimismus und Sinnlosigkeit. Ihr seid vorbereitet, um durch diese Krise zu gehen.

    Nimm deinen Werkzeugkasten und verwende alle Werkzeuge, die Dir zur Verfügung stehen. Lerne Widerstand am Vorbild indianischer und afrikanischer Völker: Wir wurden und werden noch immer ausgerottet. Aber wir haben nie aufgehört zu singen, zu tanzen, ein Feuer zu zünden und Freude zu haben. Fühle Dich nicht schuldig, Glück zu empfinden während dieser schwierigen Zeiten. Es hilft überhaupt nicht, traurig und energielos zu sein. Es hilft, wenn jetzt gute Dinge aus dem Universum kommen..."

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