Worte an verstorbene Menschen

Ihr seit jetzt schon 3,5 (bei dem einen vermute ich nur) Leute da oben im Jeseits, von denen ich irgendwie gedacht hätte dass wir Kontakt halten würden über den Tod hinaus. Das war wohl nichts. Liegt das an mir oder an euch? Ehrlich Leute das nagt schwer an meinem spirituellen Weltbild.

Oder... naja vielleicht war die Verbindung auch einfach nicht stark genug. Vielleicht meldet ihr euch bei euren wirklichen Herzensmenschen ja öfters oder die haben wenigstens ein inneres Gespür dafür dass ihr da noch irgendwo seit. Denn ich hab keins. Echt sowas von absolut gar keins. Ihr seit einfach weg als hätte es euch nie gegeben. Als wäre das alles nur ein Traum gewesen. Irgendeine Phantasie von mir. Nur Einbildung dass es euch mal gab. Und all die gemeinsame Zeit...

Vielleicht kommt keine Verbindung zu stande weil ihr mich nicht auch vermisst, aber ich vermiss euch auf jeden Fall sehr. Und ich denke oft an euch. Ihr könntet euch ruhig mal melden find ich. Wenigstens im Traum. Und ich mein wirklich, nicht nur so als dahergelaufene Traumgestalt. Ihr wisst was ich meine.

Wie gerne würde ich dich anrufen und von meiner neuen Wohnung erzählen. Wie toll alles ist, was wir schon alles geschafft haben und nur zu gerne würde ich dich dann einladen, dass du mich dann besuchen könntest.

Aber heute war ich aufgewacht mit dem Vorhaben, eben dies zu tun, bis mir einfiel, dass du bereits seit über einem Jahr tot bist - den Anruf ich mir also schenken kann. Die Einladung wirst du nie annehmen können, die Wohnung niemals sehen können. Aber bei einem bin ich mir recht sicher: du würdest die Wohnung mögen. Sie ist zwar klein, aber vollkommen ausreichend für mich.

Was würde ich nur für ein Telefonat hergeben mit dir und dass du mich besuchen könntest. Ich würde wissen wollen, wie es dir geht. Aber wer weiß das schon?

Wünsch mir viel Glück, dass es hier besser läuft, als in der ersten eigenen Wohnung. Du weißt ja, wie es da war.

12 Jahre auf den Tag fehlst du nun genau. Um 20 Uhr warst du von uns gegangen. Keine Ahnung warum, aber irgendwie war im Schädel, dass du „erst“ 10 Jahre fehlst. Nein, es sind bereits 2 Jahre länger.

Du fehlst unglaublich. Pass oben auf alle auf. So, wie es ein Vater und Bruder eben macht.

Liebe S.

Ich glaube, ihr alle hattet etwas gemeinsam, das mich immer wieder aufs Neue anzieht. Mit alle meine ich dich und andere Partnerinnen, die ich habe und hatte. Ihr alle wart stark, stärker als ich, und ich habe mich willentlich untergeordnet und das getan, was ihr wolltet. Natürlich habe ich auch hier und da rebelliert, einfach nur meine Position kommuniziert und gesagt, wenn mir etwas komisch vorkommt. Doch ich glaube, ihr seid mir zu stark bzw würde ich gerne die Starke sein oder etwas stärker sein. Immer wart ihr es, die ihr mich fasziniert habt.

Es ist viel zu lange her, und es war immer viel zu schwer!

Wir werden uns eines Tages wiedersehen und unseren Weg wieder zusammen gehen.
Ich denke an euch und werde euch nie vergessen!

Hallo Tantchen, es ist nun bald zwei Jahre her als du deinen Weg allein beendet hast. Ich wusste das es kommen wird, da du mit der Krebs Diagnose nicht noch einmal konfrontiert werden wolltest. Die Ruhe die du jetzt hast ist verdient. Was mir nicht aus dem Kopf geht sind dein letzten Worte die du mir, einige Monate vorher, noch gesagt hast "lch war auch nervlich angeschlagen und hab genug Valium genommen aber es wird besser werden" Na ja Tantchen nix wird besser ich warte nicht bis ich 70 bin.

Liebe S,

das Leben ist komisch...

Ihr seid zu Viele,als das ich Euch verlassen kann.Hoffentlich darf ich bald folgen!

Lieber Papa,

in diesen Tagen jährt sich dein bereits 8. Todestag. Für mich kam dein Tod unerwartet auch wenn ich wußte, dass der Alkohol dich irgendwann umbringen wird. Es gibt so viel, das ich dir noch hätte sagen wollen. Ich denke sehr oft an dich und seit deinem Tod sehe ich viele Dinge in einem anderen Licht. Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich einiges anders machen.

Ich hoffe, du hast jetzt keine Schmerzen mehr, da wo du jetzt bist. Ich glaube fest daran, dass wir uns irgendwann wiedersehen. Ruhe in Frieden.

Lieber Siggi,

heute vor zwei Jahren war dein Beerdigungstag. Ich habe dir heute ein kleines Gesteck auf das Grab gestellt.

Mich beschäftigt immer noch die Frage nach dem Warum. Und wahrscheinlich wird mich diese bis an mein eigenes Lebensende beschäftigen.

Ich möchte dich so gerne noch einmal sehen und dich in den Arm nehmen.

Du hast es jetzt auch geschafft nach 11 Jahren gehst du Oma hinterher. Hast dich mächtig gequält um von dieser Welt zu gehen aber die Erlösung ist nun da. Danke dafür das du mich vor 11 Jahren in den Arm genommen hast als Oma verstarb.

Du bist mir fremd. Woran liegt das? Ich habe darauf keine Antwort und irgendwie bereitet mir das Angst.

Auf Bildern erkenne ich dein Gesicht. Ich weiß, dass du mein Papa bist.. oder warst. Die Nase, die Augen.. Ich habe die selben. Du hast sie mir vererbt - und wenn ich in den Spiegel schaue, erkenne ich dich in mir wieder. Ich weiß, woher ich sie habe. Als ich heute durch meine Handygalerie gescrollt habe, waren sie auf einmal dort. Deine letzten Bilder. Zuhause, im Krankenhaus und anschließend beim Bestattungsunternehmen. Bist das wirklich du auf den Bildern? Ich erkenne dich nicht. Dieser Mann bist nicht du, egal wie oft ich sie mir nochmal ansehe. Bist du mir so fremd geworden, weil wir uns seit 16 Monaten nicht mehr gesehen und gesprochen haben? Oder habe ich einen anderen Blick auf dich und deine Taten.. obwohl ich dich vermisse? Du bist mir fremd und es fühlt sich falsch an, diese Gefühle zu fühlen - es ist nicht fair. Nicht nett, weil du nicht da bist. Ich habe das Gefühl, dass meine Emotionen und Gefühle falsch und unangebracht sind..

Papa ich liebe und vermisse dich

Ömchen du fehlst mir die Tage so sehr......

In letzter Zeit denke ich wieder viel mehr an dich. Und spreche auch wieder über dich. Du fehlst mir so unfassbar. Seit du weg bist scheint mir die Welt so viel grauer. Was würde ich nur darum geben, dich nur einmal noch zu sehen.

Wir haben getan, worum du uns gebeten hast. Wir haben unser Versprechen gehalten. Ich habe mein Versprechen gehalten. Ich hoffe, du wärst stolz auf mich. Keine Sorge, ich bau keine Scheiße mehr. Ich bleib schon auf dem rechten Weg. Ich bleib schon ein Mensch. Wie versprochen.