Das Leben alter Freunde

  • Hey


    Ich habe eine Frage an euch: wie geht ihr mit dem Erfolg oder auch nur mit dem erfüllten Leben alter Klassenkameraden oder auch ehemaliger Freunde um?


    Es ist ja nun wirklich nicht schwer, ein besseres Leben als ich zu haben... und logischerweise triggert das extrem. Es wirft immer wieder die Frage nach dem Warum auf, warum ist das alles so? Warum hatten es die nicht nur damals leichter, warum geht es denen auch heute besser?


    Warum mühe ich mich noch immer damit ab, ein kleines bisschen Normalität zu haben, während andere aus dem Vollen schöpfen? Warum fällt den einen ALLES zu?


    Wie geht man mit sowas um und wie tröstet man sich da selbst???


    Danke für eure Erfahrungen damit.


    Venere

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Ich freue mich,wenn es anderen besser geht als mir.
    Gerade wenn es alte Freunde sind.


    Wenn du meinst,dass es ihnen besser geht,weil sie einen anderen Status haben als du,dann mag ich dich erinnern,dass es sehr viele reiche Menschen gibt die sehr sehr unglücklich sind.
    Meist steckt auch hinter den Fassaden einer heilen Familie alles andere als eitel Sonnenschein...
    So bin ich ehrlich froh,wenn es jemandem mal wirklich gut geht vor und hinter der Fassade.Leider ist das selten.

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen.


    Albert Schweitzer

  • @Whisperer
    Du warst nie traurig über dein Schicksal? Am Hadern, dass andere es viel leichter haben?


    Um Geld geht es mir übrigens mitnichen. Da schätzt du mich falsch ein.

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Ich denke nicht,dass es dir um das Geld geht Venere.
    Ich persönlich habe nicht das Gefühl,dass es andere leichter haben als ich.
    Jeder hat gute und nicht so gute Phasen im Leben.Wir stehen einfach an unterschiedlichen Punkten im Leben und niemand weiss was noch an guten oder schweren Phasen im Leben kommt.
    Jeder Mensch empfindet unterschiedlich.Das was mir wie eine Kleinigkeit scheint kann jemand anderen völlig von den Füssen reissen.
    Man weiss also nie wirklich wie leicht oder wie schwer es jemand hat.

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen.


    Albert Schweitzer

  • Ok. Jetzt verstehe ich dich besser.


    Aber du beantwortest nicht meine Frage....


    Ich glaube das Gefühl entsteht immer im Zusammenhang mit Teil einer Gruppe sein.


    Ich glaube an karmischen Aufgaben. Aber das bringt mir herzlich wenig, wenn ich dann depersonalisiert wo stehe, mitten in mir bekannten leuten und wieder null reagieren kann. Weisst du, wie ich meine?


    Oder mich von betreuern hier an die wand reden lassen muss, bloss weil ich nicht gelernt habe von angesicht zu angesicht zu kommunizieren.


    Man ist immer teil eines gefüges, wenn man sich nicht komplett isolieren will (und das habe ich die letzten 12 jahre getan und es hätte mich beinahe das leben gekostet).
    Innerhalb dieses sozialen gefüges hat man vieles nicht unter kontrolle.
    So auch nicht alle gefühle die ausgelöst werden.


    Ich habe manchmal das gefühl, du denkst sehr rational.
    Für mich ist der Verstand bloss die halbe Miete.

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Ich glaube wir kommen zu weit vom Thema ab, das mich eigentlich interessiert.
    Wenngleich ich das Thema Karma sehr spannend finde und interessant (beunruhigend) finde, was du berichtest bzgl. Kleinmachen und Schuldgefühle in dem Zusammenhang.


    Danke für deine Antwort.

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

    2 Mal editiert, zuletzt von Venere ()

  • Hallo,


    über diese Frage habe ich ehrlich gesagt noch nie so ganz bewusst nachgedacht.
    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich kaum Kontakt zu alten Freunden oder Klassenkameraden habe. Zu Klassentreffen oder ähnlichem gehe ich nicht.


    Daher, so direkt in Bezug auf eine bestimmte Person habe ich mir diese Fragen nicht gestellt. Ich würde mich zwar eigentlich nicht wirklich als egoistisch bezeichnen. Aber was das angeht vielleicht ein bisschen. Gerade was alte Klassenkameraden angeht. Das interessiert mich tatsächlich gar nicht was aus denen geworden ist oder was die machen. Ob ihr Leben besser ist oder schlechter. Das hat wahrscheinlich aber damit zu tun, dass es keine gute KLasse war und ich nur froh bin, dass die Zeit auch vorbei ist.


    Bei alten Freunden ist es vielleicht etwas anders. Da freue ich mich aber auch eher, dass es ihnen gut geht und sie irgendetwas geschafft haben.
    Wenn dann Gedanken kommen, wo ich Vergleich ziehe, beziehe ich die auch eher auf mich wie auf die anderen. So in Richtung "Warum konnte mein Leben nicht auch so einfach sein.." "Warum muss es mir schlecht gehen.." Anstatt zu -fragen oder mich zu ärgern, dass es anderen besser geht.


    Und bei aktuellen Freunden ist es eh wieder anders. Das mag aber zum Teil auch daran liegen, dass ein großer Teil es selbst ganz und gar nicht einfach hatte und die sich diese Fragen selbst stellen könnten.



    Daher kann ich zu deiner Frage, wie man damit umgeht, sich tröstet leider gar nicht so viel sagen.
    Sind es denn bestimmte Situationen wo dir diese Fragen kommen? Also wenn du direkt in einer Situation bist, wo du alte Freunde triffst? Oder eher wenn du so für dich über alte Freunde nachdenkst?
    Vielleicht kannst du versuchen, dir selbst aufzuzeigen, was DU alles geschafft hast, obwohl es nicht leicht war? Dass du Dinge geschafft hast, ganz ohne dass sie dir einfach zufallen und das auch ein Erfolg ist.

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • Hey Amalthea


    Die Quelle für diese Informationen? Facebook. Ich weiss, ich sollte es löschen. Oder diese alten Klassenkameraden löschen.


    Was die Freunde betrifft, so habe ich immer Freundinnen ausgesucht früher, die wie meine Erzeugerin sind. Egoistisch, exzentrisch, die sich nicht für mich interessierten. Das erklärt vielleicht, warum ich mich bei einigen nicht freuen kann.


    Grundsätzlich würde ich auch sagen, ich freue mich für andere. Es wirft eher die Frage bei mir auf nach dem „Warum bei mir so?“. Löst Trauer aus und auch Wut. Es reicht!!! Es reicht mit Scheisse im Leben!!!!


    Du hast recht, ich sollte würdigen, was ich alles geschafft habe. Das ist nämlich extrem viel!!!!


    Danke für deine Antwort!

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Wie geht ihr alle denn mit facebook etc. um? Könnt ihr euch da gut abgrenzen oder habt ihr gar keine sozialen Medien?

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Ich habe so ziemlich alles: Facebook, Instagram, XING...


    Aber ich kann mich da ziemlich gut abgrenzen.
    Erstmal ist mein Leben trotz all der Probleme und Schwierigkeiten besser als es vor 15 Jahren noch war. Wichtig ist das ich ein Leben habe (oder darauf zusteuere) das ich so führen möchte.


    Es wird immer Menschen geben denen es sehr viel besser geht oder die viel mehr haben. Wenn man danach geht, geht es einem erst gut wenn man Bill Gates oder Gandi überholt hat.


    Solange man sich aber selbst ein Leben aufbaut das einem Lebenswert erscheint kann das auch keine problematische Eifersucht entstehen. Das es immer ein paar Dinge gibt die man gerne hätte ist normal.


    Außerdem weiß ich das all die schönen Bilder auf Instagram oder Facebook in der Regel gestellt sind und viele auch unglücklich sind oder ähnliches.

  • Das ist ein guter Punkt @Levi:
    Sich an seinen eigenen Fortschritten messen.


    Theoretisch weiss man das ja alles. Aber es gibt diese Momente, wo ich mich eben nicht abgrenzen kann und es mich voll erwischt und ich hadere, es mich verletzt quasi.


    Klar, es gibt immer Menschen die mehr haben. Bloss mit Bill Gates oder Ghandi oder dergleichen vergleiche ich mich nicht. Das ist eine andere Liga, sag ich mal, out of range.


    Und ich stelle fest, ich habe nicht so grosse Probleme mich abzugrenzen, wenn ich die Personen nicht persönlich kenne.

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Dieser Beitrag ist schon richtig alt, trotzdem möchte ich kurz meine Gedanken dazu teilen. Eventuell ist er ja auch heute noch aktuell für dich.
    Einige von uns kennen diese Gefühle auch sehr gut, vor allem wenn wir einen Menschen mal gut gekannt hatten und das Ende dieser Beziehung uns heute noch zu schaffen macht. Solche Vergleiche lassen einem diese Ungerechtigkeit einfach nochmals ungefiltert spüren. Wenn man alles gibt um aus diesem Überleben ein Leben zu machen, aufrichtig gegenüber anderen ist und trotzdem immer wieder nur Rückschläge einkassieren muss ist das einfach kaum auszuhalten. Dass es einem verletzt zu sehen wie andere erfolgreich, locker und leicht durchs Leben kommen finde ich verständlich. Hätten wir auch nur ansatzweise ein Leben, käme es mir gar nicht in den Sinn zu vergleichen. So aber zeigt einem diese Diskrepanz immer wieder wie es sein KÖNNTE. Facebook fühlt sich in diesem Kontext immer sehr selbstdestruktiv an weshalb wir versuchen uns davor fern zu halten.

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