Freunde verlieren

  • Habt ihr schon mal eine*n gute*n Freund*in verloren? Im Sinne von das der Kontakt abgebrochen ist.
    Und wenn ja wie seid ihr damit umgegangen?


    Ich habe es vor ein paar Tagen geschafft, einen sehr engen Freund, durch Fehler meinerseits, zu verlieren.
    Es tut immernoch verdammt weh und ich weiß nicht was ich tun soll, da die betreffende Person nun entgültig nichts mehr mit mir zu tun haben möchte aber ich das immernoch nicht wahrhaben kann. :weinen:

    :pinguin:

  • Ich denke, das haben die meisten schon mal erlebt.
    Ich kenne das aber eher so, dass Leute sich still und heimlich zurückziehen.
    Mir hat das persönlich nie viel ausgemacht, da ich schon als Kind eher Einzelgänger war. Frauenfreundschaften hatte ich bisher 3 im gesamten Leben. Mit Männern waren es eher Bekanntschaften. Freundschaften bisher 2. Bei mir hat sich das eher so einvernehmlich im Sand verlaufen.
    Bis auf einen Fall, da ging es von ihr aus und sie sagte mir auch warum.
    Ich hab es verstanden und damit wars gut für mich.
    Ich glaube aber ich bin kein sehr emotionaler Typ, angeblich laut Thera Autist, daran glaube ich aber selbst nicht.
    Trennungen fallen mir emotional nicht schwer.
    Die andere Diagnose ist Psychopathie.
    Ich erkläre mir das dann rational und das wars dann auch schon wieder.
    Mir fällt es umgekehrt eher extrem schwer, zu Anderen irgendeinen Bezug aufzubauen, sie erscheinen mir oft so ganz anders und sind für mich nur ganz schwer verständlich.
    Wenn der Freund den ich habe, also es ist insgesamt nur Einer, gehen würde, das stand schon mal im Raum, wie wäre dann meine Reaktion?
    Er hat mit meiner Aggression und Art teilweise Schwierigkeiten, würde ich vermutlich ein paar Tage darüber nachdenken. Das dann abschließen, weil man den anderen ja nicht zum Kontakt zwingen kann.
    Ich würde aber die gute Zeit in Erinnerung behalten. Aber mir sagen, dass das nun Vergangenheit ist und jeder wieder komplett sein eigenes Ding macht.
    Sehr emotional wäre das nicht bei mir/für mich.
    Richtige Trauer und sowas kann ich nicht empfinden, es funktionieren insgesamt nur zwei Gefühle. 1. WUT 2. LEERE
    Auf einer Beerdigung habe ich zum Beispiel gemeint, aha, nun ist er also tot. Das ist erklärbar, da er ja alt und krank war.
    Wer weiß, wer als Nächstes dran ist.
    Ich wusste nicht wie ich auf die Trauernden reagieren sollte.
    Die waren erbost und entsetzt.
    Seitdem schweige ich bei Familienfeiern grundsätzlich bzw. halte mich lieber fern.
    Die einzige Ausnahme bildet K. für mich.
    Er ist ein Teil von mir und sehr klein, daher erscheint es mir sinnvoll, dass ich gut für ihn Sorgen muss.
    Müsste ich ihn zurück lassen, hätte ich Angst um ihn....da ich für ihn zu sorgen habe. Es wäre vergleichbar mit einer Amputation.
    Als meine Kinder gestorben sind konnte ich gar nichts fühlen, da war nur wieder dieses Starren und die Leere, eine Art Robotermodus.
    Ob dir davon was weiterhilft, ich weiss es nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Spuds ()

  • Im Laufe meines Lebens ist das leider schon häufig passiert. Meistens auf Grund von Sachen, die ich in manischen Phasen getan oder gesagt habe.


    Letztendlich kann man nicht mehr tun, als sich zu entschuldigen aber wenn Verletzungen passiert sind, ist es für Menschen einfach oft schwierig sie einfach zu vergessen.


    Jede gute Beziehungsstruktur lebt von Emotionen und wenn diese erst verletzt sind, werden Beziehungen oft kompliziert.
    Manchmal hilft einem die Zeit. Ist auch schon vorgekommen, dass Personen den Kontakt zu mir abgebrochen haben und dann nach einem halben Jahr haben wir uns nochmal zusammen gesetzt und darüber gesprochen. Da waren verletzte Gefühle dann „geheilt“ und man konnte rationaler darüber reden.


    Es ist immer schwierig einen guten Freund zu verlieren, aber letztendlich funktioniert Freundschaft (oder Beziehungen) nur, wenn Beide dasselbe davon erwarten und wollen. Tut mir Leid dass du das gerade erlebst.

  • Bis noch vor ein paar Jahren war ich sehr unbeholfen was Freundschaften anbelangt, weshalb ich einige Personen verloren habe, da ich innerlich dicht gemacht und nichts mehr an mich rangelassen habe. Was auch dazu geführt hat, war mein belastetes Verhältnis zu Männern insgesamt, weil sie es waren, die mein Leben ruiniert haben. Ging es erst um ein sexuelles Thema, verkrampfte ich total und blockte ab. Ich habe mich daraufhin immer weiter zurückgezogen, ging nicht mehr ans Telefon, traf mich nicht mehr mit ihnen und erfand immer Gründe wieso ich sie nicht treffen könne.


    Die Angst vor Verletzungen war viel zu groß. Entsprechend haben sie auch mich abgeschoben, weil ich eben so reagierte wie ich reagierte. Heute zähle ich 2 männliche Freunde, habe trotzdem Angst, dass es genau so enden könnte. Trotzdem habe ich viel gelernt aus meinen zerbrochenen Freundschaften.


    Ich glaube, dass für eine positive Freundschaft beide Teile respektvoll und empathisch sich gegenüber sein sollten, um einander positiv zu begegnen. Geholfen hat mir die Erkenntnis, dass immer neue Leute ins Leben eintreten. Neue Leute, bei denen man es besser machen kann und es ganz allgemein von der Stimmung her besser passt.

    Truly, if there is evil in this world, it lies within the heart of mankind.
    Edward D. Morrison

  • Ich habe in den letzten Jahren 2 gute Freundinnen verloren. Von hier auf jetzt ist der Kontakt abgebrochen und ich habe keine Ahnung warum. Mir wurden keine Gründe genannt. Ich kann die Gründe nur erahnen. Auf eine Nachfrage kommt keine Reaktion. Beide wohnen auch nicht um die Ecke, so dass ich einfach mal vorbei gehen kann.


    Wie muss es akzeptieren, auch wenn es mir sehr weh tut und ich es nicht verstehen kann. ich denke noch viel an beide und würde gern wissen, was aus beiden geworden ist. Ich würde mich über Kontakt mit ihnen freuen, aber was soll ich tun.

    Ich atme ein...
    ... ich raste aus.

  • Freunde verlieren kann ich gut. Menschen kommen und gehen.
    Oft tut es sehr weh weil man denjenigen sehr geliebt hat (also als Freund/in) oder weil derjenige einen wiederholt so sehr tief verletzt hat, daß man irgendwann einfach nicht mehr kann und den Kontakt abbrechen muß.
    Hin und wieder schlafen Kontakte auch einfach ein.
    Früher bin ich den Leuten nachgelaufen.
    Nun nicht mehr. Nicht melden ist auch wine Form einem zu sagen, daß man unerwünscht ist. Das akzeptiere ich inzwischen.


    Wie gehe ich damit um? Naja, ne Zeitlang leidet man echt sehr, besonders wenn die die Leben schon sehr weit vermischt hatten und man viel an Zeit, Geld, Energie und Liebe investiert hat. Oder eben die Verletzungen sehr groß waren.
    Aber man findet neue Leute. Oft bessere.


    Wichtig ist, sich nicht an jemanden zu klammern. Die Leben soweit möglich getrennt halten. Ein eigenes Leben haben und emotional unabhängig zu bleiben.
    Dannnkann man die oositiven Seiten einer Freundschaft mitnehmen aber es ist schon OK wenn dieser Mensch wieder weiterzieht. Macht man selber ja auch gelegentlich.

  • Nicht melden ist auch wine Form einem zu sagen, daß man unerwünscht ist. Das akzeptiere ich inzwischen.

    Nicht unbedingt. Es kann auch heißen, ich packe es grad nicht, in Kontakt zu sein.
    Tiere z.B. ziehen sich zum Sterben allein in ihre Höhle zurück...

  • @Alice_33
    Ja, OK, hatte das unpräziese ausgeführt.
    Ich meinte den Fall, wo ich mehrmals Kontakt suche, die anschreibe/anrufe aber wenn dieses Gespräch vorbei ist (und es bei dem anderen normal läuft und eigentlich alles OK ist), dann hört man wieder nix. Monate/Jahrelang, bisnman sich selbst meldet und dann blabla und dann wieder Funkstille.


    Da suche ich von mir aus 3x Kontakt und dann wars das.


    Oder, was ich voll seltsam finde, jemand schreibt mich an, ich antworte sofort, erfreut und ausführliche, und dann kommt nix mehr.
    Da wird auch nach 3x die Nummer gelöscht.


    Überhaupt mach ich ca. jedes halbe Jahr Telefonbuchrazzia..... :ukicher:

  • ich habe meinen kompletten freundeskreis verloren, krankheitsbedingt.


    ich weiß nicht wie ich mich damit fühlen soll, manchmal vermisse ich sie, manchmal bin ich froh das sie weg sind und manchmal ist es mir völlig egal.


    es war schon schön mit ihnen, wobei es auch etwas unreif zuging mmn...


    vllt kontaktiere ich irgendwann einen von ihnen dank facebook und co... aber bereit dazu fühle ich mich nicht

    Wenn du einen Menschen richtig kennenlernen und etwas über sein innerstes Wesen in Erfahrung bringen willst, so mach dir nicht erst die Mühe zu analysieren, wie er spricht, schweigt, weint oder von hehren Gedanken ergriffen wird. Du brauchst ihn bloß beim Lachen zu beobachten. Hat er ein gutes Lachen, ist er ein guter Mensch.



    Dostojewski

  • Habe ich auch schon. Obwohl im nachhinein waren sie keine Freunde sondern ich habe es gehofft das sie es wären. :traurig2:

    Das Biest erblickte das Antlitz der Schönheit und von diesem Tag an war es dem Tod geweiht.

  • Ich denke was man da für Gefühle zu hat und wie man damit umgeht hängt ganz stark von den Umständen ab warum und wie der Kontakt abgebrochen ist.


    Am schmerzlichsten ist natürlich wenn jemand den man sehr mochte den Kontakt zu einem abbricht weil man ihm zu "krank" ist oder so.
    Das hatte ich auch schon ein paar mal und die eine Person davon vermisse ich immer noch sehr schmerzlich.
    Aber ich denke mir dann auch oft, wer nicht in der Lage ist Konflikte zu klären und Fehler zu verzeihen wenn man sich entschuldigt, mit dem macht eine dauerhafte Freundschaft eh keinen Sinn, denn es wird auch in einer guten Freundschaft immer mal wieder zu Konflikten, Streitpunken und emotionalen Verletzungen kommen, das ist einfach normal wo zwei Menschen längere Zeit intensiver miteinander zu tun haben. Und wer das nicht aushalten kann und bei jeder Schwierigkeit gleich wegläuft oder dann ewig die beleidigte Leberwurst spielt, der ist auch einfach kein guter Freund wie ich finde.


    Aber natürlich kann man auch igendwann zu dem Schluss kommen dass es wirklich nicht mehr geht, weil man irgendwann NUR noch Konfilkte hat oder sich am Verhalten der anderen Person nichts ändert oder bessert. (Oder am eigenen Verhalten...)
    Da wäre es aber natürlich wünschenwert dass das dann ruhig, sachlich und mit Ansage beendet wird. Und nicht einfach im Streit und dann meldet sich der andere nie wieder. Das ist wirklich das blödeste was man machen kann weil das wird einem dann noch ewig nachhängen.


    Aber mit Ansage beendete Freundschaften weil man sich selbst so unmöglich verhält angeblich... puh. Sowas muss man dann erst mal verdauen.
    So versteh ich den Eingangspost zumindest grade...

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Habe ich auch schon. Obwohl im nachhinein waren sie keine Freunde sondern ich habe es gehofft das sie es wären. :traurig2:

    Von denen hatte ich auch so einige.
    Meist waren das Menschen, die mich ausgenutzt und regelrecht ausgeschlachtet haben.
    In der Jugend und dem frühen Erwachsenenalter war das der Fall. Meine Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft wurden als Dummheit abgetan. Irgendwann in den 20ern war Schluss damit. Das Alleinsein bringt eben auch viele Vorteile.

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