17 Jähriges Missbrauchopfer beantragte Sterbehilfe

  • Hallo..


    Ein Fall der mich bewegt. Sollte man Sterbehilfe für junge Menschen bewilligen, wenn sie keine Cance mehr sehen ihre psychischen Probleme auf die Reihe zu kriegen?


    Kürzlich ging der Fall (Von diesem Forum unbeachtet) durch die Medien.
    Das traumatisierte 17 Jährige Mädchen hätte Sterbehilfe in den Niederlanden bekommen.
    Nun wird dementiert. Nach neusten Angaben hat man ihren Antrag abgelehnt so das sie sich zu tode hungerte.


    Ich denke es gebe andere Wege. Aber das sagt sich ja immer leicht wenn man nur in der eigen Haut steckt.


    Verstehe aber nicht warum man Sterbehilfe beantragen sollte.
    Man hat sein Leben ja selber in der Hand und sich zu tode hungern stelle ich mir nicht schön vor.


    Eure Meinung?


    Artikel hier:


    17-jähriges Missbrauchsopfer wollte nicht mehr leben - derStandard.de

  • So schrecklich es sich anhört: Ich finde man sollte Sterbehilfe legalisieren. Wenn man alles versucht hat und nichts geholfen hat sollte man gehen dürfen.


    Lune

    Aber glaubt mir, dass man Glück und Zuversicht selbst in Zeiten der Dunkelheit zu finden vermag. Man darf nur nicht vergessen ein Licht leuchten zu lassen. Albus Dumbledore

  • Ich meine,daß man einer 17jährigen besser Lebenshilfe geben sollte,mit dem Herzen,ohne Chemie. :Ratte:

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • So schrecklich es sich anhört: Ich finde man sollte Sterbehilfe legalisieren. Wenn man alles versucht hat und nichts geholfen hat sollte man gehen dürfen.


    Lune


    Aber kann man denn mit 17 so eine Aussage treffen?


    Ich war in einer Selbsthilfegruppe für Sexsüchtige und da war ein alter Mann der als Kind schwer missbraucht wurde
    und der hat sich über jahrzehnte immer mehr da heraus gearbeitet.
    Er meinte zwar. das er nie ganz gesund sein wird aber sich wenigstens immer noch etwas verbessern kann.


    Vieleicht hätte auch Ihre Welt in 10 Jahren etwas anders ausgesehen.

  • Ich bin ein alter Mann (63) und habe sexuellen Mißbauch und Misshandlung überlebt.Ich habe begriffen,daß selbst ein solches Grauen kein Leben zerstören kann.Das es vielmehr auf Menschen ankommt,die nicht dem allgemeinsamen Wahnsinn:Geld folgen,sondern eher einer Menschlichkeit.Die einzige Chance für Die,Die nach mir kommen,auch meine Kinder........... Es gibt uns,die wir nicht aufgegeben haben und so viel erreicht.Nein,ich will nicht,daß ein Kind der Nacht aus Liebesmangel verhungert. :Ratte:

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • ... wer gehen möchte,
    wer keinen Sinn im Kampf sehen kann,
    dem keine Hilfe gerecht werden kann,
    der sollte gehen können wohin er auch mag...
    ... und sei es aus dem eigenen Leben.


    ich habe viele gehen sehen, sei es durch einen Sprung,
    Tabletten, oder Drogen,
    sie hielt nichts auf....


    erinnert ihr euch an den Torwart Enke....
    ein Leid was nicht zu beenden ist....


    wir wissen doch nicht welche Hilfe die wirkliche sein kann
    und ja, liebe @Ratte, du hast wie viele hier
    einen schweren Weg gefunden,
    einen der dir erlaubt auch lachen zu können,
    du hast einen Kampf geführt und das Leben dabei
    zurück gewonnen, das ist nicht nur gut,
    sondern entspricht dem Sinn des Lebens.


    jeder der diesen Kampf für sich zum Leben gewinnen kann,
    ist zurecht ein Gewinner und ist immer ein Vorbild
    für eben diese, die dies noch nicht so sehen kann.
    wenn wir nur dadurch ein Leben nicht nur retten sondern auch lebenswert machen können,
    dann lohnt sich jeder Kampf.


    buddl1, zurecht auch stolz zu sein, aber auch den anderen gewähren, die es nicht mehr können...

  • Ich glaube man kann zu jedem Suizidalen sagen,dass er/sie nicht weiss ob es in zehn Jahren nicht besser wäre.
    Egal ob 17 oder 60 ....Verzweiflung kann einen in den Tod treiben.Ob jemand nun durch den Suizid die letzten Wochen verliert oder die 60 Jahre Erdenzeit die noch möglich gewesen wären-es ist immer ein Verlust.
    Es muss furchtbar sein seinem Kind den Lebensmut nicht schenken zu können und zusehen zu müssen wie sie sich zu Tode hungert...ich wüsste nicht ob ich das ertragen könnte.
    Wir können niemandem Zuversicht schenken.Höchstens versuchen durch treuen Beistand zu unterstützen.Wenn das alles nicht reicht und der feste Wille da ist kann man niemanden abhalten diesen Weg zu gehen.Man wird immer Schlupflöcher finden und die krassesten Methoden anwenden müssen um den eigenen Entschluss umzusetzen.
    Ich finde das auch schlimm.

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen.


    Albert Schweitzer

  • So schrecklich es sich anhört: Ich finde man sollte Sterbehilfe legalisieren. Wenn man alles versucht hat und nichts geholfen hat sollte man gehen dürfen.


    Lune

    1000% zustimme
    Denn so muss man es nicht selber auf die brutale Weise durchziehen.
    Denn verhindern lässt sich der Wille nicht.
    Wenn ich es will dann tue ich das. Und von Menschen wie den Politikerbonzen denen man scheißegal ist und die immer auf der SunnySide of liefe schweben, lass ich mir da nix sagen. Solche Leute haben das nicht zu entscheiden wenn man es tun will. Aber so kennt man die widerliche ScheißGesellschaft ja.... es ist alles egal am Ende aber bei sowas ungefragt die Fresse aufmachen.


    Es is mein Leben. Was den Nachbarn zum Bsp. scheißegal is. Da fängt die Scheiße doch schon an.
    Da brauch ich nich mal von diesen Politikpissern zu reden. Also kanns denen auch scheißegal sein wenn man gehen will - warum auch immer.



    Wir können niemandem Zuversicht schenken.Höchstens versuchen durch treuen Beistand zu unterstützen.

    Nur sind 80% der Menschen dazu zu faul und besonders diese widerliche Nachbarschaft. Man brauch das Internet aka this Forum zum Bsp um zu überleben. Wie krank ist das denn eigentlich wenn man es sich mal richtig durchdenkt. Also ist das mein Recht abzutreten wenn man sich dafür warum auch immer entschieden hat. Denn das was du geschrieben hast wäre wichtig aber wie gesagt gibt es in der unmittelbaren Umgebung nicht. Ach und Thema Profitante.... blabla nie vergessen …. man ist n Job am Ende. Da is nix...….

    Nein,ich will nicht,daß ein Kind der Nacht aus Liebesmangel verhungert.

    Das freut mich dann gehörst du zu 20% der Menschen. Doch leider ist es Realität das die unmittelbare Umgebung so gut es geht so funktionieren müsste das es eben da nicht jedem (unmittelbare Umgebung) am Ende scheißegal ist. Das tut sie nicht. Gnade Gott wenn wer auch immer Hilfe brauch - dann is er gef……



    Aber kann man denn mit 17 so eine Aussage treffen?


    Ich war in einer Selbsthilfegruppe für Sexsüchtige und da war ein alter Mann der als Kind schwer missbraucht wurde
    und der hat sich über jahrzehnte immer mehr da heraus gearbeitet.

    Ja man kann. Das mit dem Alter nix zu tun.
    Denn jeder Mensch ist anders. Und sie mit nem älteren Menschen zu vergleichen find ich nich so toll. Denn ich geh jetz mal von mir altem Sack aus. Jetzt ist man mehr in der Lage zu verkraften als man es mit 17 war und wenn es nicht mehr aushaltbar ist dann ist es so.


    Und gerade bei dem Thema Missbrauch da is der Sterblichkeitsgefahr nicht zu unterschätzen und auch bei Ana. Es is immer da und macht Dich kaputt wenn du sehr sensitiv bist und in dem Alter fehlt oft die Kraft die der ältere Mensch einfach öfter hat. Schwer is es immer.... und es gibt Menschen die schaffen es irgentwann nicht mehr. Egal wie alt.


    Und man sollte nie Menschen vergleichen und von sich auf andere schließen bzw. von andere auf sich schließen. Letzteres hilft das man nicht sich weniger beeinflussen lässt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Scrylnarc ()

  • Es ist mir vollkommen egal,zu wieviel Prozent ich gehöre.Ich will nicht,daß ein Kind der Nacht aus Liebesmangel verhungert! :Ratte:

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • Ich finde an sich Sterbehilfe wenn eine Situation sich sicher nicht mehr ändert und Lebensunwürdig ist, (Zb bei vollen Bewusstsein ersticken) für völlig legitim.


    Die Schwierigkeit ist jedoch herauszufinden was ist wirklich so, wo ist es mehr Depression oder anderes.


    Darin besteht die große Diskrepanz und Schwierigkeit. Ich denke nicht das in solchen Fällen das Alter eine Rolle spielt, eher der Leidensdruck und ob man wirklich alles versucht hat.
    Von da her ist die Zeit schon ein Maß aber nicht das Alter.
    Gerade bei psychischen Erkrankung sollte denke ich vor allem der Leidensdruck aber auch die Dauer der versuche es zu bewältigen zählen.
    Und ob durch diese Versuchen eine Besserung der Lebensqualität erreicht würde auch wenn sie nur kurz ist.


    Wichtig ist das da sein und das darüber sprechen können und gemeinsam nach Optionen zu schauen.


    Genau auch das bieten Verein wie in der Schweiz auch.
    Im oberen Fall des Erstickens könnte zb auch eine Narkose dafür sorgen es nicht miterleben zu müssen.


    Für viele Menschen ist es überhaupt wichtig das es diese Möglichkeit gibt und darüber reden zu können unabhängig davon ob sie dann am Ende genutzt wird oder nicht.

  • Wichtig ist das da sein und das darüber sprechen können und gemeinsam nach Optionen zu schauen.

    Aber doch nicht in dieser abartigen Gesellschaft.
    Es sei denn du hast Geld für Profis dann geht das.
    Denn wirkliches da sein ist Zeitaufwand. Wenns gut läuft biste da zwischen 450 - 600 € pro Monat dabei und wenn die KK nicht hilft sind viele Menschen im Arsch die das nicht privat zahlen können. Ja und dann haste so 9 - 12 Stunden mit nem Profi um zu reden.


    Wenn es so wäre wie du es beschreibst in dem Satz wäre es wundervoll. Naja aber vielleicht gehen dann unsere Erfahrungen einfach zu weit auseinander. Und Nachbarn is es eh scheißegal.



    Für viele Menschen ist es überhaupt wichtig das es diese Möglichkeit gibt und darüber reden zu können unabhängig davon ob sie dann am Ende genutzt wird oder nicht.

    So ist es.
    Hier in Deutschland muss man es auf die harte Art und Weise tun. Das zeigt gleich doppelt wie abartig diese Gesellschaft ist. Die sagt mir …. du du du du du muuuuusst leben aber am Ende is es dem Umfeld das unterstützen könnte (sofern Ressourcen da sind was ja logisch is da jeder Grenzen hat) doch nur scheißegal.


    Sie hat ein Recht ihr Leben zubeenden weil es ihr Leben ist. Egal warum.


  • Ich bin mir niicht sicher ob ich dich richtig verstanden habe aber in anderen Ländern gibt es nicht mal eine Krankenversicherung.
    Hier kann man sich zumindest Psychologe von der Kasse bezahlen lassen.
    Aber eine Stunde pro Woche finde ich auch wenig.
    Wünschte mir da eine intensivere Betreuung.


    Und nein Psychatrie ist auich nicht besser.
    Da war auch nur Medis Schlucken, Bastelstunde, rum sitzen und einmal Gespräch die Woche.
    Was soll das bringen?

  • @Madison
    Naja...so ganz stimmt das nicht.
    Ein Einzelgespräch in der Woche,aber viele andere Therapien und Gesprächsmöglichkeiten während dieser Therapien.Sollte jedenfalls so sein.
    Im Endeffekt ist es aber schon so,dass es sehr hart ist und auch viel Zeit braucht um zu lernen mit so einem Trauma umzugehen.
    Ich kann mich noch gut erinnern wie ich mich mit siebzehn gefühlt habe und ich weiss noch was ich da getan habe.Nun bin ich viel älter,aber auch nicht glücklicher. :schulterzucken:

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen.


    Albert Schweitzer

  • @Madison
    Naja...so ganz stimmt das nicht.
    Ein Einzelgespräch in der Woche,aber viele andere Therapien und Gesprächsmöglichkeiten während dieser Therapien.Sollte jedenfalls so sein.
    Im Endeffekt ist es aber schon so,dass es sehr hart ist und auch viel Zeit braucht um zu lernen mit so einem Trauma umzugehen.
    Ich kann mich noch gut erinnern wie ich mich mit siebzehn gefühlt habe und ich weiss noch was ich da getan habe.Nun bin ich viel älter,aber auch nicht glücklicher. :schulterzucken:

    Ja aber Ergotherapie und Achtsamkeitssspaziergang und Badminton bringen ja nun gar nichts.
    Das fande ich eher noch nervig. Besonders den Sport *kotz


    Ich bin mehr für intensive Gespräche aber bitte nicht Gruppe.

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