Obdachlose und Bettler Geld geben?

  • Mit Urteilen bin ich sehr vorsichtig:


    Ich arbeite zur Zeit im Nebenjob in über sehr großen Stadt.

    Es wimmelt dort von Obdachlosen und Bettlern aller Nationen sozusagen.


    Wenn man seine Sachen kurz abstellt wird man teilweise sehr aggressiv angeschnorrt.


    Falls mich jemand freundlich fragt, gebe ich je nach Möglichkeiten gerne einen Euro.


    Worauf ich sehr schlecht reagiere, ist das aggressive Schnorren mit körperlichen Bedrängen.

    Einer der Obdachlosen am HBF betreibt das äußerst aggressiv. Er bedroht sogar Menschen und beschimpft sie sehr wüst.

    Bei mir hat er deutlich gemerkt, dass ich keine Angst habe und zur Not alles tun würde um ihn abzuwehren, falls er gewalttätig werden sollte. Er macht deshalb einen Bogen um mich.

    Ich denke er ist auf Meth - wegen seiner komischen Bewegungen…und noch ein paar mehr Anzeichen.


    Es gibt aber wie gesagt auch Andere, die freundlich fragen - ob die Geschichten im Einzelnen stimmen, die die Betreffenden erzählen, weiß ich natürlich nicht. Möchte mir kein Urteil erlauben. Es gibt ja soviel irres Leid und Gewalt auf der Welt - also kann theoretisch alles mögliche an Geschichten stimmen - oder eben nicht.


    Wofür der Bettler das Geld ausgibt ist seine Sache finde ich - wer bin ich, dass ich ihm zu sagen habe, ob er sich einen Schluck Schnaps davon gönnt.

    Vielleicht ist das ja seine einzige Freude am Tag - traurig genug.

    Ich versuche Andere nicht zu be-/ und verurteilen - aber es fällt mir bei diesem sehr aggressiv Bettler zum Beispiel schon schwer.

    Wer weiß, was er erlebt hatte, dass er so extrem verroht ist.

  • Falls mich jemand freundlich fragt, gebe ich je nach Möglichkeiten gerne einen Euro.

    Bei mir in der Stadt gibt es eine Bettlerecke (jedoch ist es nicht der Schlafplatz). Immer, wenn ich dort vorbei laufe, sprechen mich Bettler an und fragen mich nach Geld..

    Ich gebe denen nie etwas, egal welche Höhe aus dem Grund, dass sie das Geld, dass ich ihnen gebe, nicht würdigen.

    Sonst gebe ich oft aber auch Bettlern in Berlin etwas Geld, aus dem Grund, dass ich zeigen möchte, dass sie nicht allein sind. Ist jedoch nicht oft, dass ich etwas gebe.

  • Als Jugendlicher habe ich mir mal den Spaß gemacht, mich abgerissen und ungewaschen an den Bahnhof zu stellen und die Hand aufzuhalten. 30 Mark die Stunde waren der Durchschnitt. Ich hatte ein gutes Leben.

    Unlängst habe ich einer Frau zugesehen, die in Offenbach einfach nur am Ende der Rolltreppe stand und die Hand aufhielt. Jeder Vierte gab etwas. Eine junge Frau gab ihr etwas zu essen, die Alte bedankte sich überschwenglich und wenig später warf sie das Essen in den Mülleimer.

    Unter dem Strich müsste sie mindestens um die 50€ die Stunde haben, steuerfrei, so viel hätte ich auch gerne.

    Nein, tut mir leid, Bettlern gebe ich nichts.

    Obdachlosen gebe ich auch nichts, weil sie leider in meinen Augen so dermaßen undankbar sind gegenüber der Gesellschaft, deren Almosen sie wollen.

    Sie scheißen und pissen überall hin, rauchen ständig (komisch, für Kippen reicht´s), fahren schwarz und sind sehr unhöflich. Ich gebe gerne, aber so nicht!

    Mit dem Elend habe ich mich abgefunden,
    es ist die Hoffnung, die mich fertig macht.

  • 11000Tage


    Das Thema scheint dich verständlicherweise sehr zu bewegen.


    Viele Dinge, die du hier schreibst, kann ich sowohl rational als auch emotional gut nachvollziehen.


    Was ich jedoch ein wenig schwierig finde, sind die Verallgemeinerungen in deinem Beitrag.


    Dein „Experiment“ finde ich jedoch interessant und es amüsiert mich.


    Gerne würde ich mit dir dazu ein wenig austauschen, falls du von deiner Seite dazu auch bereit bist.

    Ich habe schon sehr viele unterschiedliche Menschen und Schicksale kennengelernt.


    Allerdings werde ich darüber nicht hier im Beitrag weiterschreiben, denn hier wollen ja auch noch Andere ihre Meinung/Erfahrungen kundtun.

  • Das klingt jetzt diskriminierend, aber je mehr ein Bettler nach "Bettelbande" aussieht (südländisches Aussehen und eher penetrante Bettelart) gibts da keinen Cent (und "Flüchten" um zu Betteln mag ich per se auch nicht unterstützen, das ist Staates Aufgabe, die er auch nachkommt.

    Das investier ich lieber in ein Obdachlosenmagazon oder geb auch mal jemand was, der nicht aggressiv-proaktiv bettelt. Von daher läufts bei mir auch auf ne gewisse Verallgemeinerung raus.

  • Bei mir ist es recht zufällig. Habe ich unterbewusste Kriterien an denen ich das entscheide? Wahrscheinlich. Aber ich habe dafür keine Regel. Normalerweise kommst du bei mir weiter, wenn du nett fragst, ob du etwas Geld haben kannst, als wenn du mich mit Musik zudröhnst oder mir nen Becher unter die Gusche hältst. Darüber hinaus? Versuche dein Glück, ob ich im Menschenhass-Modus oder recht entspannt bin xD

    It is like an endless movie that has no happy end (nano - Hysteria)

    We can't undo the scars, all up and down our hearts can't forget how it felt when it all fell apart and we talk a big game like we wanna get well in our prison made of pain only fooling ourselves (Icon for Hire - Get Well II)

  • Als ich ein Kind war und mit meinem Vater in die Stadt ging, hat er eine alte Dame immer etwas Kleingeld gegeben. Sie stand jede Woche an der selben Stelle. Er hat auch immer nur ihr Geld gegeben, sonst niemanden. Er meinte, dass sie es sehr schwer habe. Ich weiß nicht, ob er sie von irgendwoher kannte.
    Ich habe, als meine Kinder kleiner waren und wir in die Stadt fuhren, auch immer Kleingeld mitgenommen und nur denen was gegeben, wo ich gehofft habe, dass sie es wirklich nötig hatten und versuchte meinen Kindern zu erklären, dass nicht jeder der bettelt es nötig hat.
    In die Stadt fahre ich seit Jahren nicht mehr. Ich lebe sehr ländlich und bekomme von Bettlern nichts mit.

  • In unserer Kleinstadt habe ich einige Zeit im Ehrenamt gearbeitet und Menschen geholfen die alleine nicht klar kamen. Nun kannte man also auch Familien und obdachlose. Lernte Geschichten und verstand das es sogar welche gab die niemanden an sich ran ließen. Auch keine Hilfe wollten, sich auch nicht an den Anlaufstellen zeigten. Im Winter habe ich Sachen zusammen gesucht und bin zum Schlafplatz eines Typen der hier seit vielen Jahren obdachlos ist. Er möchte an dieser Gesellschaft nicht mehr teilhaben. Ich habe ihm die Sachen hingestellt ohne einen Ton zu sagen und bin gegangen. Einen Tag später hab ich ungesehen geschaut und er hat es benutzt und das hat mich glücklich gemacht. Irgendwann bekam ich ihn in die Suppen Küche bei uns, eine warme Mahlzeit etwas Kaffee und sehen das nicht alle in ihrer heilen Welt leben sondern wache Augen haben. Ab dann kam er jeden Tag, lernte zu lachen auch wenn nur kurze Momente. Bis er im Winter 2020 verstarb, wir haben ihn gefunden.

    2010......2012........ 2020.....der Grund wieso ich nicht aufgeben darf.

  • In unserer Kleinstadt habe ich einige Zeit im Ehrenamt gearbeitet und Menschen geholfen die alleine nicht klar kamen. Nun kannte man also auch Familien und obdachlose. Lernte Geschichten und verstand das es sogar welche gab die niemanden an sich ran ließen. Auch keine Hilfe wollten, sich auch nicht an den Anlaufstellen zeigten. Im Winter habe ich Sachen zusammen gesucht und bin zum Schlafplatz eines Typen der hier seit vielen Jahren obdachlos ist. Er möchte an dieser Gesellschaft nicht mehr teilhaben. Ich habe ihm die Sachen hingestellt ohne einen Ton zu sagen und bin gegangen. Einen Tag später hab ich ungesehen geschaut und er hat es benutzt und das hat mich glücklich gemacht. Irgendwann bekam ich ihn in die Suppen Küche bei uns, eine warme Mahlzeit etwas Kaffee und sehen das nicht alle in ihrer heilen Welt leben sondern wache Augen haben. Ab dann kam er jeden Tag, lernte zu lachen auch wenn nur kurze Momente. Bis er im Winter 2020 verstarb, wir haben ihn gefunden.

    Das ist wirklich sehr berührend, danke, dass du das mit uns geteilt hast :s14:

  • Von mir bekommen die nichts.

    Weil nicht jeder der danach aussieht auch wirklich ein echter Obdachloser oder Bettler ist,gibt die bekannte Bettle-Mafia die Leute für sowas abstellt und sogar Kinder dafür benutzen.


    Es gibt in Deutschland genug Hilfsangebote an die man sich wenden kann,damit man nicht auf der Straße sitzen und betteln muss.

  • Kann ich vollkommen nachvollziehen. Da muss man definitiv vorsichtig sein. Aber die Personen in dem ehrenamtlichen Bereich habe Ich ja längere Zeit betreut. Die Omas wo ich Getränke geschleppt habe im Hochsommer damit sie nicht sinnfrei wegen 2 Flaschen durch die Hitze rennen. Der alte Herr dem ich alt deutsche Geschichten und sagen vorgelesen habe. Dem Opa der weinend am Küchentisch saß weil ich meinte das ich jetzt mal Mittagessen mache. Seine Frau war lange nicht mehr weit dem hat keiner mehr gekocht.

    Und die 5 schweren Fälle von obdachlosen die ihr vertrauen in diese Welt verloren haben. Die anderen haben is ihren Weg genutzt um wieder in das normale Leben zu gehen. Man passt allgemein auf schon in der Suppenküche bekommst du super schnell raus wer dich verarschen will.

    2010......2012........ 2020.....der Grund wieso ich nicht aufgeben darf.

  • Kann ich vollkommen nachvollziehen. Da muss man definitiv vorsichtig sein. Aber die Personen in dem ehrenamtlichen Bereich habe Ich ja längere Zeit betreut. Die Omas wo ich Getränke geschleppt habe im Hochsommer damit sie nicht sinnfrei wegen 2 Flaschen durch die Hitze rennen. Der alte Herr dem ich alt deutsche Geschichten und sagen vorgelesen habe. Dem Opa der weinend am Küchentisch saß weil ich meinte das ich jetzt mal Mittagessen mache. Seine Frau war lange nicht mehr weit dem hat keiner mehr gekocht.

    Und die 5 schweren Fälle von obdachlosen die ihr vertrauen in diese Welt verloren haben. Die anderen haben is ihren Weg genutzt um wieder in das normale Leben zu gehen. Man passt allgemein auf schon in der Suppenküche bekommst du super schnell raus wer dich verarschen will.

    Danke dass du dich in deiner freien Zeit so kümmerst. Es gibt so viele Menschen bei uns die Hilfe brauchen. Dazu zähle ich auch - sehr wichtig - die emotionale Seite. Pass immer gut auf dich auf

    Spiegelungen einer anderen Zeit, sind in meine Gedanken gemalt, in mein Herz geschrieben und für immer in meiner Seele
    Michael Traveler aus Reflections

    "Was haben Sie denn in Ihrem Leben schon groß auf die Beine gestellt?" "MICH ! Immer wieder"

    *Netzfund*

  • Liebe LostmySoul


    Ich passe immer auf mich auf , gerade weil ich selbst ja meine Geschichte trage und die Spuren immer da bleiben werden.

    Aber ich habe gerade aus meinem Leben gelernt , das manchmal ein bisschen Aufmerksamkeit , ein kleines lächeln , ein liebes Wort . So viel mehr wert sind als alles Geld der Welt . Und ich finde es so bezeichnend das mir dann im Alltag diese Menschen auf der Straße begegnen in meinem privaten Raum , mit den Kiddies dabei und dann mit einem mal hat meine kleinste eine Packung Kekse in der Hand , nachdem meine russische Oma uns begrüsst hat. Der ich immer Getränke trage. Oder wir sind am Stadtfest und meine Tochter tanzt beim alten Geigenspieler , er stammt aus Ungarn , er will nie was für sich , sondern für seinen Hund. Ein kleiner Pudel der immer brav da sitzt . Und der Mann hat Tränen vor Freude in den Augen weil mein Mädchen zu seiner Musik tanzt. Ich könnte so vieles erzählen , von positiven Momenten. Aber ja es gibt auch die andere Seite von daher bin ich Abends nicht alleine unterwegs , sondern wenn mein Partner die Kinder hütet , kommt ein anderer Ehrenamtlicher der mit mir die bekannten Gassen besucht. Es ist nicht alles Friede und Freude , die Welt kann dunkel sein und gerade wir hier wissen das alle auf die ein oder andere Weise.

    2010......2012........ 2020.....der Grund wieso ich nicht aufgeben darf.

  • Von mir bekommen die nichts.

    Weil nicht jeder der danach aussieht auch wirklich ein echter Obdachloser oder Bettler ist,gibt die bekannte Bettle-Mafia die Leute für sowas abstellt und sogar Kinder dafür benutzen.


    Es gibt in Deutschland genug Hilfsangebote an die man sich wenden kann,damit man nicht auf der Straße sitzen und betteln muss.

    Stimmt so nicht.

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