Altersvorsorge ?!

  • Hallo zusammen,


    seit ich vor gut einem Jahr angefangen habe zu arbeiten, verfolgt mich das Thema Altersvorsorge / Sparen. Ich war mir nicht sicher, ob es hier besser passt (wegen "Finanzen") oder in irgendeinem Thema zu psych. Erkrankungen. Es geht nicht direkt um Möglichkeiten der Vorsorge, sondern eher um die Frage, ob und warum ich es tun sollte. Ich kann mir absolut nicht vorstellen so lange zu leben, dass ich Rente beziehen müsste, und möchte das eigentlich auch nicht. Alt werden ist für mich der absolute Horror und älter als 50 will ich auf keinen Fall werden. Aber so wie ich mich kenne, werde ich mich eher nicht umbringen und wenn ich nicht aufgrund meiner physischen Erkrankungen sterbe, werde ich wohl länger leben ... :kotzen:

    Zusätzlich habe ich eine schizoide Persönlichkeitsstörung (oder zumindest starke Züge) und werde eher nicht in einer Beziehung landen. Auch Freundschaften werden immer rarer. Kinder will ich unabhängig von einer potenziellen Beziehung auf gar keinen Fall - höchstens Hunde. Was ich sagen möchte: Ich werde höchstwahrscheinlich keine Menschen haben, die von irgendwelchen Ersparnissen profitieren, wenn ich sterbe, bevor ich davon leben muss.

    Wenn ich nichts anlege und dann später die Rente nicht reicht, wäre es halt auch blöd - aber es ist einfach so unrealistisch ...


    Geht es irgendjemandem ähnlich? Oder hat wer irgendwelche Gedanken zu dem Thema?


    Grüße

    chimaire

    hoping all this time but all you'll find is / it gets harder, doesn't it?

  • hi du :)


    Mir gehts tatsächlich ähnlich wie dir mit deinen Gedanken.

    Ich arbeite jetzt schon einige Jahre und immer wieder wurde mir zur Dringlichkeit einer privaten Altersvorsorge geraten. Ich bin kein großer Sparer und erst recht kein Vielverdiener und es scheint mir sinnvoller mit dem Geld was ich momentan habe, schöne Zeiten zu erleben..in welcher Form auch immer ..Reisen, shoppen, what ever.


    Vorstellen, die Rentenzeit zu erreichen, kann ich mir für mich eben sowenig. Wenn ich mir meine Familiendisposition betrachte sowieso nicht (kaum einer älter als 66 geworden - arbeiten muss ich bin 67..naja.) .


    Der Zufall will es und ich kam ein bisschen zu Geld welches ich nun angelegt habe und es fühlt sich eigentlich genauso beschissen an wie ich es mir immer vorgestellt habe. Es verleiht mir keinerlei Gefühl von Sicherheit oder Beruhigung. Es macht mich eher traurig weil ich mir denke was ich mit dem Geld alles machen könnte, es nicht tue, vielleicht was verpasse und am Ende doch sterbe ohne was davon gehabt zu haben.

    Nun gut.

    Das Geld ist ein Geschenk was ich im Normalfall nicht besitzen würde und deswegen ist es andererseits ja irgendwie auch gut dass es im Hintergund arbeitet, sich vermehrt und möglicherweise einen Nutzen für mich haben wird.

    Und wenn nicht dann gehts an ne Tierschutzorga oder dergleichen. Das steht für mich fest. Nachkommen von mir wirds eh keine geben.


    Also nen wirklichen Tipp kann ich dir nicht geben da ich im ähnlichen Dilemma stecke wie du aber ich habe auch nicht herausgelesen dass du dringend einen möchtest. Aber meine Gedanken dazu wollte ich mit dir teilen. Denn, nee damit bist du nicht allein :)


    VG

    Wo kämen wir hin wenn alle sagten:
    'wo kämen wir hin?'
    und keiner ginge,um zu sehen,
    wohin wir kämen,
    wenn wir gingen.

  • Ein paar Anregungen dazu:


    Ob die Kapitalgesellschaft, bei der man das Geld anlegt, noch in 30 Jahren existiert, kann einem keiner sagen - erst recht nicht garantieren.

    Ob das Geld, welches man sich heute vom Munde abspart, dann, wenn man in Rente gehen würde, noch etwas wert ist (siehe Inflation, Währungsumtausch), kann einem ebenfalls keiner sagen.


    Zudem, auch ein kleiner historische Fakt: Man will jetzt zwar nichts beschreien und Panik verursachen, aber bis jetzt war es bei jeder 3ten/4ten Generation so, dass sie nicht in dem Staat in Rente ging, in dem sie geboren wurde. (Je nach dem wie alt man ist, wäre das die Generation der Groß- bzw. der Urgroßeltern. So ist das zu verstehen.)


    Mit anderen Worten also: Was die Zukunft wirklich bringt, kann einem auch heute keiner sagen. Du kannst Glück haben, in solchen Zeiten deine Lebenszeit zu fristen, in denen es politisch und ökonomisch "ruhig" in Europa ist, sodass das Ideal von "ich baue mir vorher was auf, wovon ich im Alter dann was habe" aufgeht.

    Du kannst aber genauso auch das Pech haben, wenigstens einen unruhigen Zeitabschnitt mitmachen zu müssen und wo du entweder deine Altersvorsorge auflösen musst, weil du das Geld für dringendere Dinge brauchst, oder sie, aus welchen Gründen auch immer, "futsch" ist.


    Anbei - über das Riestern beispielweise ist heute inzwischen bekannt, dass es nur dazu diente, den Leuten weiteres Geld aus dem Portmonee zu locken, welches sie nicht für Konsumgüter oder andere Versicherungen und Finanzdienstleisungen mit längerer Laufzeit (z. B. Kredite) ausgaben, um damit der Finanzwirtschaft zu einer Geldspritze zu verhelfen, einerseits, damit der Sektor als Wirtschaftssektor weiter wachsen kann, und andererseits, damit diese Branche mehr Geld für ihre Spekulationen im internationalen Finanzmarkt zu Verfügung hat (das Geld, was man selbst anlegen lässt, wird schließlich wieder von jemandem in etwas angelegt, was der als "profitabel genug" ansieht, um einem wenigstens die Ausgangssumme erhalten zu können, mehr aber noch mit einigen Zinsbeiträgen nach einer gewissen Laufzeit wieder zurückgeben zu können).


    Also, mit anderen Worten: Die Nummer wie beim Eichhörnchen - horten für den Winter - geht nicht auf. Viel wahrscheinlicher ist es, sein angelegtes Geld noch in seiner Lebenszeit zu verlieren oder dass es in erheblichem Maße nicht mehr das wert ist als zu dem Zeitpunkt, als man es angelegt hat.

  • Vielen Dank euch beiden für die Beiträge!


    Ich bin immer noch sehr unentschlossen, fühle mich aber gerade ein bisschen besser in meiner aktuellen Situation.

    Ich glaube, das ist ein Thema, was ich mal in einer Therapie (sollte ich jemals wieder eine bekommen) ansprechen könnte. ^^

    hoping all this time but all you'll find is / it gets harder, doesn't it?

  • Sorry Leute für die kommenden Worte.

    Ich halte von diesen hoch gepriesenen AV nix. Schon gar nicht Riester und Co.wo du in 30 Jahren mit Steuerzahlungen bestraft wirst. Dem Staate freut es und du bist ein Teil der Ersparnisse los.

    Ich pers. spare nicht mehr auf die Rente da ich überhaupt nicht soweit komme. Deshalb musste ich schmunzeln als ich so ein Thema in einem Forum für Suizidgedanken lese. Na dann Mädels und Jungs spart von dem bissel was ihr aktuell noch bekommt auf eure Rente.

    Lg Meera

    Manche Menschen spüren den Regen
    andere werden nur nass :regen:

  • Ich halte davon auch nichts ... ich glaube, mein größtes Problem ist einfach, dass von mir erwartet wird, dass ich etwas tue - obwohl ich das gar nicht unbedingt möchte.

    Btw so wie ich gerade lebe, spare ich implizit eh. ^^

    hoping all this time but all you'll find is / it gets harder, doesn't it?

  • Eine wirklich gute Frage.


    First things first: ich wurde zum Sparen erzogen, so sehr, dass man mich mittlerweile als geizig empfindet. Ich verdiene ungefähr so viel wie der Durchschnitt (ab nächstem Monat etwas drüber) und brauche vielleicht 1/3 meines Gehalts, so dass mir so oder so einiges überbleibt. Eine private Altersvorsorge habe ich aber trotzdem nicht, aus mehreren Gründen: ich gehe nicht davon aus meine Pension zu erleben; ich gehe davon aus, dass meine Rente locker reichen wird (einerseits weil ich ein Sparefuchs bin, andererseits weil ich seit ich arbeite immer Vollzeit arbeite und das auch weiterhin werde); ich sehe schlichtweg keinen Sinn darin.

    Meine Angelegenheiten habe ich schon vor Jahren geregelt. Es gibt eine Mappe bestückt mit Testament und Patientenverfügung und meinen Wünschen zu Beerdigung usw usw usw (was die Menschen nach meinem Ableben so brauchen, um alles zu regeln). Die wird einmal im Jahr aktualisiert. Sollte also tatsächlich an meinem Lebensende Geld übrig sein, dann steht in meinem Testament was damit passieren soll. Ist keins übrig, auch gut.


    So wie du es schreibst, scheinst du schon eine Entscheidung getroffen zu haben, traust dich aber noch nicht wirklich zu dieser zu stehen. Hoffentlich helfen dir die Antworten dabei etwas weiter!

    Birds literally just eat, travel and shit on things they don't like.

    I don't know about you but that's the lifestyle I'm striving for.  :Halloweenwink:


    Perhaps one did not want to be loved so much as to be understood. ~George Orwell, 1984

  • Da ich Selbstständig bin, habe ich mich selbst drum gekümmert. Ich zahle jeden Monat einen Betrag in eine fondsgebundene Rentenversicherung ein (Verteilung auf verschiedene Aktien), die dann im Rentenalter monatlich ausgeschüttet wird, oder halt eben als Einmalsumme ausgeschüttet wird. Gleichzeitig investiere ich etwas in Bodenschätze (Gold etc.) und habe etwas in Krypto. Den herkömmlichen bzw staatlichen Rentenversicherungen traue ich sowieso nicht so ganz ;) Und am Ende ist es sowieso wieder anders, als man es gedacht hat.

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