Ehrlichkeit hat auch was mit Egoismus zu tun. Nur extrem egoistische Menschen sind immer/oft ehrlich. Weil man dann zwangsläufig grenzüberschreitend wird. Und für mich ist es wichtiger andere Menschen nicht zu verletzen, als in jeder Situation ehrlich zu sein. Dazu kommt noch, das Menschen mit psychischen Problemen, viel weitere Grenzen haben. Also sie viel sensibler in ihrer Wahrnehmung sind. Meistens jedenfalls. Und oft weiß man vorher nicht wie da der andere tickt.
Und für mich sind Menschen die immer/oft ehrlich sind eben arschlöcher, weil sie sich einen scheiß für ihre Mitmenschen oder die Gefühle derer interessieren. Klar wünscht man sich manchmal ehrlich, ehrlicher sein zu können, weil man sich dann besser fühlt, wenn man mal was gesagt hat was man denkt. Wenn das passiert ohne den anderen zu verletzen ist das auch völlig okay. Aber meistens ist das nicht möglich.
Wobei ich es mir wünschen würde das ich weniger ehrlich bin. Es passiert mir einfach, leider zu oft das ich sage was ich denke, ohne dabei an den gegenüber zu denken. Was mir dann oft im nachhinein leid tut.
Gewagte These - meine psychische Stabilität funktioniert zb ausschließlich mit Ehrlichkeit. Ehrlichkeit mir selbst gegenüber (in der Selbstreflexion) und ehrliche Rückmeldung meines Gegenübers. Wenn da Jemand herumdruckst und nicht sagt was Sache ist, weil ichs vielleicht selber gerade nicht merke, bin ich im wahrsten Sinne des Wortes verloren.
Finde es manchmal auch egoistischer/heuchlerisch, Dinge stehen zu lassen, weils unbequemer wird, wenn man sie anspricht, obwohl man weiß dass sich alle dasselbe denken, aber einfach Niemand was sagt.
Ich bin auch oft sehr ehrlich, vielleicht in dem Sinne Egoist. „Verlange“ das aber auch von Freunden und sehe die Rückmeldung als Chance. Cooles Thema, aber vielleicht nicht der richtige Ort bzw Thread dafür.