Worte an verstorbene Menschen

  • Du bist vor 3 Monaten und 10 Tagen von mir gegangen.
    Jeder Tag ohne dich ist für mich eine Qual.
    Ich kämpfe jeden Tag für uns und unsere Träume, du weißt was ich meine.


    Ich bin heute an deinem Grab vorbei gelaufen, es kam alles wieder hoch.
    Der Abschied am Flughafen bis hin zur Nachricht, dass du angeschossen wurdest.


    Du wirst immer in meinem Herzen weiter leben, wir werden uns wieder treffen.

    Lebe und du wirst verletzt und gehasst...
    Sterbe und du wirst geliebt und vermisst.

  • die NAchricht hat mich doch sehr schockiert...
    ich bin nachts noch von meinem Melder wach geworden... Es wurden die Ortsvereine mit den MTW's nachalarmiert. glücklicherweise nicht dein Ortsverein.. und auch nicht meiner.... Deiner hätte das wohl nicht verkraftet. und ich auch nicht... warum hast du dich von der Brücke gestürzt? ich will dir keine Vorwürfe machen, ich kann deinen suizid gut verstehen.. ich hätt vorher sehen müssen, wie schlecht es dir geht. so im nachhinein sag ich auch 'die anzeichen waren da...' Aber du hättest deinen Suizid im stilleren kreise wählen sollen... Durch deinen sturz von der Brücke über einer Autobahn, hast du 8 (!) weitere Autos involviert... mit ca 25-30 betroffenen Menschen...
    Ein Arzt, der vorort war, hatt mir den Anblick beschrieben... er hat nicht gewusst, dass ich dich gekannt hab... es muss fürchterlich ausgesehen haben.. und die involvierten Menschen tragen ein Trauma davon... Der Fahrer des 1. Autos, welches dich erfasst hat.... zu ihm sagen alle 'du schaffst das schon!' Aber er schafft das nicht... Ich bin ihm noch begegnet, als wir von der Notfallbetreuung zur unterkunft nachalarmiert worden sind. Rein äußerlich scheint er stark. Aber ich weiß, er ist es nicht... und von den anderen Menschen will ich erst garnicht anfangen...
    Ich will dir nochmals sagen: Ich versteh dich! Aber nicht die Art und Weise...

    ' Es gibt Dinge die wir akzeptieren müssen, von verkraften war nie die Rede.'


    'Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.'


    'Es gibt keine wirklichen Lösungen. Und auch keine wirkliche Antworten. Am Besten atmet man tief ein und aus.... und hofft, dass der Schmerz nachlässt.'


    :eule2:


    :hirn1:

  • Nagori,auch wenn mich die Zeilen schier zerreissen.
    Du bist und bleibst ein wundervoller Mensch.
    Das können ein Waschbär und eine Ratte bestätigen.


    Wir können nicht Alles verstehen.
    Müssen es aber auch nicht.
    So bitter es klingt.


    Wir wollen doch auch leben,irgendwie.....


    Ratte

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • Du fehlst mir so sehr , kein Tag vergeht ohne das ich dein Bild ansehe , die Augen schließe und deine Nähe spüre . Doch wenn ich die Augen öffne dann bist du weg . Dieser zerreißende Moment wenn man dann realisiert , dass diese Wärme , diese Nähe und deine Stimme nie wieder auf mich wirken können. Er macht mich fertig . Du warst alles für mich , eine Mama , eine Freundin , eine Geschichtenerzählerin, eine Trostspenderin .. all das machte dich zur besten Oma der Welt. Du warst immer da und ich hab dich so unendlich lieb . Ich vermisse dich so sehr . Immer wenn ich nachhause kam standest du am Fenster und hast auf mich gewartet , nun ist das Fenster leer. Immer wenn ich in deine Küche kam warst du auf der Eckbank gesessen und hast mir gespannt zugehört wie der tag war, nun ist die Eckbank leer. Überall wo wir waren und jetzt wieder sind, dein Platz ist leer und das tut verdammt weh. Doch es gibt einen platz der nie leer sein wird , wo du immer zu findem sein wirst. Du wirst immer in meinem Herzen bleiben. .. für immer und ewig. Ich hab dich lieb. Und egal wo du jetzt bist , ich hoffe das du mich nicht vergessen hast und wir uns eines Tages wieder sehen.

  • Liebe @Nagori.


    Ich habe deine Zeilen gelesen.
    Deine Ansichten sind absolut nachvollziehbar.
    Warum Menschen sich umbringen und andere mit hineinziehen wird wohl aber niemand genauer beantworten können.
    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man in solchen Momenten meist nur noch an sich selber denkt und die Folgen der Tat ausblendet. Ich musste manchen Menschen bereits ausreden andere mit hinein zu ziehen, das hatten diese in dem Moment gar nicht auf dem Schirm.
    Besonders meinem Vater ist diese Ansicht sauer aufgestoßen.
    Er hat mir vor ein paar Monaten unter Tränen gestanden, dass er gerne mit dem Motorrad in einen LKW brettern würde - total hirnrissig aus meiner Sicht.
    Dass er es völlig ernst meinte und diesen Plan schon länger hegt hat man an seiner Verzweiflung gesehen.
    Seine größte Angst war, dass der Suizidversuch missglückt und er in einen Rollstuhl kommt.
    Nicht etwa, dass der LKW-Fahrer dabei umkommt oder bleibende Schäden davon trägt, oder noch andere Menschen geschädigt werden, nein.
    Daran hat er erst gedacht, als ich ihm meine Meinung zu diesem Plan sagte, auch unter Tränen.
    Weil ich wusste, dass ich ihn davon nicht abhalten kann, wenn er es ernsthaft durchziehen will.


    Ich hoffe, dass er mittlerweile von seinen Plänen absieht, aber davor schützen kann ich ihn auch nicht.
    Obwohl ich von seinen Suizidgedanken und -plänen weiß.
    Es ist nicht einfach.
    Ich versuche nur ihm das Gefühl zu geben, dass ich ihn brauche und er für uns alle wichtig ist.
    Alle anderen Probleme hat er mit sich selber, auch wegen seiner Art fällt es schwer dort einzugreifen.
    Heißt: Selbst wenn man weiß wie schlimm es um einen Mitmenschen steht, man kann solche Dinge nicht unbedingt verhindern. Wenn mein Vater sich dazu entschließen sollte, stünde ich vermutlich genau so wortlos und voller Unverständnis da, wie an dem Tag als er mir von seinen Plänen berichtete.
    Es ist eine Krux. Und ich hoffe, dass er es nie so weit kommen lässt.



    Ich wünsche dir und den Betroffenen viel Kraft, diese Erlebnisse zu verarbeiten.
    Ich habe zwar stark Suizidgefährdete Mitmenschen in meinem Umfeld,
    kann mir aber trotzdem nicht mal ansatzweise vorstellen wie es dir damit gehen muss.



    Ratte hat Recht, du bist ein wundervoller Mensch.


    Bin in Gedanken bei dir und bei den Betroffenen.



    Waschi

    "Wie steht es schon in der Bibel:
    LECK MICH!"


    (H. Simpson)

  • @Waschi
    @Ratte


    Danke für eure lieben worte..
    Leider wird es wohl keiner tatsächlich nachvollziehen können, dass ist mir durchaus bewusst.
    Anderfalls frag ich mich, ob ihr ehrenamt im roten kreuz und die tatsache, dass sie dadurch mit solchen fällen schon konfrontiert worden ist (bei uns in der gegend ist die selbstmordrate leider sehr sehr hoch), nicht hätte zum umdenken beitragen müssen...
    Ich kann nur von mir sprechen: durch meine arbeit und durchs ehrenamt hab ich so viel gesehen, dass ich für mich beschlossen habe... wenns so weit ist, dann für mich alleine - ohne beteiligung.
    Ich kann leider nur spekulieren. mich macht es aber fast wahnsinnig...

    ' Es gibt Dinge die wir akzeptieren müssen, von verkraften war nie die Rede.'


    'Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.'


    'Es gibt keine wirklichen Lösungen. Und auch keine wirkliche Antworten. Am Besten atmet man tief ein und aus.... und hofft, dass der Schmerz nachlässt.'


    :eule2:


    :hirn1:

  • Das Problem mit einem Ehrenamt.
    Wohin,mit dem Leid,daß man automatisch aufsaugt?


    Ich gab ein ehrenamtliches Amt auf,nachdem sich zwei
    Schützlinge von mir den Freitod gewählt haben.


    Ohne sich zu verabschieden.


    Ich glaube bis Heute,es vielleicht garnicht wert zu sein,
    daß man sich von mir verabschieden muß.


    Ich war damals sehr verzweifelt,
    aber es gab für mich keine Hilfe außer Floskeln.


    Wir müssen lernen,nicht alles Leid dieser Welt tragen zu müssen.


    Sicher,der große Christ,Pastor Bodelschwing hatte Recht:


    Jedes fremde Leid,daß ich auf mein Herz lade,macht mein eigenes Leid leichter....


    Nagori,ich bin Dir tief im Herzen verbunden,
    Waschi auch.


    Vergiss bitte nicht,wir müssen Leid ertragen,
    haben aber auch viel Freude aneinander.


    ZB,wenn mich ein guter Freund,ein großartiger Gourmetkoch und Gastwirt
    mit folgenden Worten:


    "Hallo,Herr Ratte,normalerweise empfange ich nur seriöse Gäste.
    Bei ihnen mache ich mal eine Ausnahme"


    Danach Kochkunst auf den Tisch stellt....


    Wir haben viel Freude miteinander gehabt,Nagori.
    Es war der Beginn einer Serie,
    die wir immer fortsetzen,wenn Du in der Nähe bist.


    Deine Ayumi soll Dir tief in die Augen schauen,Dir Trost spenden.
    Dir Kraft geben,für schwere Aufgaben.


    Ich werde für Dich beten,das ist halt das,
    was ich kann.


    Ratte :trösten::umarmen:

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • Ich würde dich gern besuchen... schon seit längerem... aber das Wetter war so mies das ich das als ausrede nehmen konnte...
    Im Januar sind es zwei Jahre und doch tut es noch immer so weh als wäre es erst gestern...
    Ich schaffe es nicht dich zu besuchen, zu sehen wo du jetzt bist macht es nur noch schlimmer und lässt mich noch mehr kaputt gehen... wenn das überhaupt möglich ist...


    :glueck: Lg EywaFaye :glueck:

  • Ich weiß, dass ich dich niemals gut genug gekannt habe.
    Du warst mit mir im selben Boot - und wir haben uns verstanden.
    Ich wusste, dass es dir nicht gut ging.
    Dennoch hast du meine Hilfe nicht richtig gewollt.
    War ich uncool?


    Ich hasse die Menschen, die dich haben gehen lassen -
    obwohl du noch niemals so weit warst.
    Wegen der Raucherei bist du damals aus der Klinik geflogen.
    Und zwei Tage später erreicht mich die Nachricht von F.
    Du bist tot.
    Verblutet.
    Das war 2012.


    Du hast zwei kleine Schwestern hinterlassen, mit denen ich nie gesprochen habe.
    Aber ich lese noch immer jeden Freitag den neuen Eintrag auf deiner Pinnwand bei Facebook.
    Dein Vater schreibt dir jede Woche wie sehr er dich vermisst und wie sehr er dich liebt.
    Ich hoffe, da wo du bist, kannst du das auch lesen.


    Ich habe dich nie vergessen.

  • Ich erinnere mich an Zeiten, in denen wir nachts gemeinsam im Garten saßen und über Leben und Tod philosphierten.
    Du sagtest mir immer, dass der Tod nicht schlimm sei und irgendwann jeder sterben würde. Außerdem sagtest du, dass jeder geliebte Mensch den man verliert irgendwann in den Himmel kommt, zu einem Stern wird und jeden Abend sichtbar sein wird.
    Heute sitze ich hier, alleine, schaue in den Himmel und erinnere mich an deine Worte die mir Trost spenden.
    Ich sehe den hellen Mond und Milliarden von Sternen, der hellste von ihnen wirst sicherlich DU sein, der nun auf mich herunter blickt und über mich wacht.
    Ich vermisse dich und danke dir für jeden Moment, den ich mit dir verbringen durfte.


    Ruhe in Frieden, Papa.

    “Er, der Andere terrorisiert, lebt selbst stets in Angst."

  • Es ist nun 8 Jahre her dass wir uns das letzte Mal sahen. Du warst für mich eine sehr wichtige Person in meinem Leben und vermutlich habe ich Dich mehr geliebt, als ich jemals jemand anderen lieben konnte. Deinen Platz kann niemand ausfüllen. Es ist einfach nur eine Leere wo du nicht bist. Es tut mir leid, dass ich es bis heute nicht geschafft habe (psychisch) Dein Grab zu besuchen. Als ich erfuhr dass Du Dir das Leben genommen hattest ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Warum kann ich nicht bei Dir sein?

  • Hey mein Herz,
    Ich fühle mich so leer ohne dich, hilflos ich habe das Gefühl zu fallen immer weiter und weiter... und du bist nicht mehr da um mich aufzufangen.... Ich weis nicht wie ich ohne dich, all das Schafen soll.
    Du fehlst mir so unendlich.
    Ich liebe dich und ich vermisse dich.
    Wenn ich doch wenigstens Wüste ob es dir jetzt gut geht.

    Nun sei bedankt, mein lieber Schwan!
    Zieh durch die weite Flut zurück,
    dahin, woher mich trug dein Kahn,
    kehr wieder nur zu unsrem Glück!
    Drum sei getreu dein Dienst getan!
    Leb wohl, leb wohl, mein lieber Schwan!


    Richard Waggner Lohengrin

  • Liebe T.,


    M. hat mir heute geschrieben. Er und die Kinder kommen übernächste Woche zu deinem Todestag her und sie würden sich freuen mich zu sehen.
    Zwei Jahre ist es dann schon her und ich war immer noch nicht an deinem Grab oder habe M. und die Kinder getroffen. Viel zu schwierig erscheint es mir.
    Wie egoistisch von mir. Es sind immerhin meine Patenkinder. Dennoch, sie zu sehen, bedeutet dich in ihnen zu sehen und das schmerzt zu sehr.
    Mit dir ist auch die einzige Person gestorben, die mich nicht erst seit wenigen Jahren kennt, sondern mich wirklich kannte, wie ich war. Wie ich als Kind war, als Jugendliche, als junge Erwachsene. Wir sind alle Wege gemeinsam gegangen. 25 Jahre tiefe und innige Freundschaft. Jahre, die uns niemand mehr nehmen kann.
    Aber noch heute fällt es mir schwer über dich und deinen Tod zu sprechen. Es kam so plötzlich und mitten in diesem heftigen Streit. Es tut mir bis heute leid, dass ich dir nicht lebewohl sagen konnte.
    Ich wollt dich hier nur nochmal wissen lassen, dass ich an dich denke, auch wenn ich nie über dich spreche. Ich denke an dich und das was wir hatten, kann uns niemand nehmen.



    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

  • Herr W. , es sind jetzt 3 Wochen die sie nicht mehr da sind , diesen Tag vergesse ich nicht , den einen Tag vorher haben wir noch geredet. Sie wollten das ich ihnen etwas vorlese , auch als ich merkte das sie eingeschlafen waren , habe ich die Seite noch beendet. Und sie waren sofort wach als ich aufgehört habe , meinten ich habe so eine beruhigende Stimme und das es gut tut.
    Ich hab noch gesagt bis morgen , und sie haben sanft gelächelt ....und weiter geschlafen.
    Als ich aber am anderen Tag mich krank melden musste , da entdeckte ich die Kerze.


    Ich hatte das Monsterchen an der Hand , weil wir zum Arzt wollten. Schwester I. kam gerade heraus , sie nahm mein Monsterchen mit und ging mit ihr Kekse essen , meinte das tut ihr gut , und wischte sich die Tränen aus den Augen.
    Ich habe vorsichtig ihre Türe geöffnet und ihnen guten Morgen gesagt , ihre Frau , ihr Sohn waren da und schauten erst etwas verstört , aber schienen dann zu verstehen.
    Ich habe Abschied genommen .................was nicht einfach war.
    Ist es heute auch nicht , ich habe in diesem Jahr zu viele gehen sehen. Das ist nicht einfach , und die Gespräche mit dem Seelsorger sind bei allen Fällen notwendig für mich.
    Aber ich würde keinen Tag anders machen , jeder von ihnen schenkt mir auf seine Weise so viel.

    2010......2012........ 2020.....der Grund wieso ich nicht aufgeben darf.

  • Ich liebe dich, Onkel, ich werde dich nie vergessen.

    I'm being torn apart. I want to be free of this pain. And I know what I have to do, but I don't know if I have the strength to do it.
    Kylo Ren

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