Würdet Ihr ein behindertes Kind abtreiben?

  • Behindert??? Ist psychisch behindert auch gemeint? Ich könnte ausschließlich nur solche "produzieren". Mein Dasein war/ist scheiße genug. Das jetzt noch jemanden zu zumuten nenne ich nicht Liebe sondern eher Ablehnung/Hass/Strafe. Vermehrung komme was will lehne ich ab, genauso wie Kinderzeugung egal von wem nur damit man ´nen Sinn/Aufgabe hat im Leben.


    Noch was zum Thema behindert: Es ist NIEMAND behindert, man wird von der Gesellschaft (be-)hindert (gemacht)!!!! Daher spreche ich viel lieber von körperlich, psychisch, geistig Beeinträchtigten. Und ja ich schnauze Leute an die zu Unrecht auf Behindertenparkplätzen stehen. Ich hasse solche Typen. Abstoßend. Gleich reinhauen.

    Aushalten ist die Kunst nicht Suizid zu begehen. Die Art der Ablenkung ist der künstlerische Ausdruck vom Aushalten. ©Endzeit

  • Bei Meinem Kurzen war bis zur 20. Schwangerschafts woche nicht klar ob er gesund sein wird ... ich musste eine Fruchtwasser Untersuchung durchfuehren lassen weil der Verdacht auf Down Syndrom da war ....er ist gesund ...aber ich haette ihn auch Mit dem Down Syndrom behalten

    I do not want to die
    I just want to be dead

    Das Leben ist nur ein Witz
    Und iwann Lachst du dich Tod

  • Es kommt auf die Behinderung an.


    Wenn ich z.B. weiß dass das Kind massiv fehlgebildet ist und sich das auch durch medizinische Eingriffe nicht ändern lässt (man denkt an die Kinder die nach Tschernobyl zur Welt gekommen sind),wäre ich für eine Abtreibung,eben weil die Welt einfach grausam ist und es offensichtlich ist was solche Menschen ertragen müssen.


    Wenn es geistig behindert ist,ist es da wieder schwerer,Downsyndrom z.B. wäre für mich kein Problem,also kein Grund warum die Frau abtreiben sollte,weil diese Menschen mit entsprechender Unterstützung auch ein ziemlich normales Leben führen können.


    Das ist eben alles eine Gratwanderung,man muss/sollte an das Kind denken,wie es mit einer Behinderung lebt,man muss an sich selbst denken,ob man damit klar kommt,wie es laufen würde und eben an gesellschaftliche Dinge,was Diskriminierung,Mobbing und all den Scheiß betrifft.


    Wenn man nun ein Kind abtreibt was stark körperlich und/oder seelisch behindert ist,kann ich diese Sache eigentlich sehr gut verstehen und empfinde es in gewisser Hinsicht auch als Akt der Gnade,da man diesen Menschen zusätzliches Leid ersparen kann.


    Wie ich als Elternteil aber mit ein behinderten Kind leben würde,weiß ich nicht,wenn ich mal so darüber nachdenke,würde ich wohl am Ende dazu übergehen und das Kind weggeben,also z.B. in eine professionelle Einrichtung,weil selbst wenn es mein Kind wäre und ich es liebe,weiß ich bei besten Willen nicht wie ich damit klar kommen sollte,besonders wenn ich bedenke das ich auch noch genug eigene Probleme haben,die das Leben alles andere als leicht machen.


    Für eine Frau ist die ganze Sache natürlich noch ein Stück komplizierter.



  • Sehe ich ganz genauso.
    Ich bin zwar ein Mensch der keine Kinder in sein Leben haben möchte, aber mit ein Kind was nicht *Gesund* auf die Welt kommt würde ich gar nicht erst auf die Welt bringen, denn es hätte ein sehr schlechtes Leben. Es kommt wie gesagt auch drauf an, wie man mit Kindern kann oder eher das Pflegen von Menschen, das können einige nicht und sind dann meist ziemlich überfordert mit den Personen.


    Ich bin also auch für die Abtreibung nicht gesunder Kinder.

  • Es ist NIEMAND behindert, man wird von der Gesellschaft (be-)hindert (gemacht)!

    Das ist bis jetzt finde ich das Beste, was ich hierzu lesen konnte. Behinderungen sind ja nichts anderes als Abnormalitäten. Abnormalitäten die entweder über Norme und Werte von der Gesellschaft erschaffen definiert werden oder über die rein bilogisch betrachtete körperliche Konstitution. Beim letzteren Punkt stellt sich meiner Meinung nach die Frage wo fängt man an und wo hört man auf etwas als Behinderung anzusehen. Würden wir nach der reinen bilogisch gesehenen körperlichen Konstitution gehen, wäre jeder Brillenträger, jeder mit Laktoseintolleranz oder einer Allergie behindert. Da wir das aber nicht mehr wirklich als Behindert ansehen (da diese Leute in ihrem Leben nicht maßgeblich behindert werde um jenes zu 'erfüllen') fällt für mich dieser biologische Standpunkt weg, woraus es für mich einen rein moralisch und gesellschaftlichen Punkt macht.
    Diese Frage wirft ja eigentlich viel tiefer liegende Themen und Fragestellungen auf wie z.B. ein Leben als lebenswert definiert wird, wofür man erst mal klären müsste weswegen ein Leben gelebt wird, um dann daraus zu folgern in wiefern das Ungeborene das erfüllen kann bzw. durch seine körperlichen/geistigen Dispositionenes eben darin behindert wird. Das ist natürlich eine Typ und auch unweigerliche eine kulturelle Sache, diese Fragen zu beantworten. Ich für meinen Teil würde mir nur wünschen, dass mein Kind irgentwann glücklich wird. Glück muss für mich nichts mit Anpassung und Normalität (was ja gesellschaftlich mit einer 'Behinderung' kaum zu vereinbaren ist) zu tun haben. Es gibt so viele Menschen, die 'normal' sind und unglücklich, die auch nicht abgetrieben wurden, da mag ich meinem theoretischem 'behindertem' Kind nicht die Möglichkeit auf ein glückliches Leben rauben. Die Gesellschaft kann von mir aus so viel definieren, was normal und abnormal ist, wie sie will aber wie man glücklich wird und was ein glückliches Leben ist muss jeder für sich finden und Glück kann man wider aller Bedingungen finden.

    "Es ist als ob es tausend Stäbe gäbe
    und hinter tausend Stäben keine Welt"
    - R. M. Rilke

  • Morpheus, das ist das Ungewisse daran. Glücklich werden. Du weißt nicht ob diese Kind glücklich wird in sein Leben. Man weiß auch nicht ob es ein schlechtes Leben haben wird. Irgendwann fragt es dich: warum kann ich nicht so sein wie alle anderen Kinder? Es spielt das ungewisse eine Rolle.

  • Madotsuki Ich sehe das auch gar nicht als zwangsweise gegeben, dass das Kind glücklich wird. Es geht mir mehr darum dem zukünftigem Kind nicht die Möglichkeit auf Glück zu verwehren. Wie du schon meintest: "es spielt das Ungewisse eine Rolle", weswegen beide Entscheidungen eine gleiche Berechtigung haben, da keine der beiden weder wahr noch falsch ist, ähnlich wie bei Schrödingers Katze. Es ist ja nur eine Eventualität, dass das Kind seines Lebens nicht glücklich wird, weil es nicht so ist wie andere Kinder. Es ist ja auch nur meine Meinung und meine Prinzipien und da beantworte ich für mich halt die Frage auf jeden Fall für das austragen des Ungeborenen, damit ihm wenigstens die Chance gegeben wird ein evtl. glückliches Leben zu führen. Aber wie schon gesagt nur meine Meinung :)

    "Es ist als ob es tausend Stäbe gäbe
    und hinter tausend Stäben keine Welt"
    - R. M. Rilke

  • Ganz schwierige Frage. Bei mir ist die Sache, ich will keine eigenen Kinder von daher wäre es weniger die Frage nach der Behinderung, als mehr die allgemeine Frage nach einem Kind.
    Aber allgemein glaube ich, dass kann man erst beantworten wenn es soweit ist.

    "All the best people are crazy"

  • Es hört sich jetzt vielleicht hart an und denkt von mir was ihr wollt, aber ich würde wenn ich schwanger wäre abtreiben.
    Egal was wäre


    Ich habe rein gar nichts gegen Menschen mit Behinderung, aber alleine die Vorstellung schwanger zu sein löst bei mir schon Angst aus.
    Zumal da ich keine Nerven für Kinder hätte. Aber wenn ich ein Kind bekommen würde, würde ich es zur Adoption freigeben. Egal ob Behinderung oder nicht. Einfach am besten in eine Familie die sich gut um das Kind kümmert und wo es ein schönes Leben hat. Ich würde damit nicht fertig werden.

  • Es hört sich jetzt vielleicht hart an und denkt von mir was ihr wollt, aber ich würde wenn ich schwanger wäre abtreiben.
    Egal was wäre


    Ich habe rein gar nichts gegen Menschen mit Behinderung, aber alleine die Vorstellung schwanger zu sein löst bei mir schon Angst aus.
    Zumal da ich keine Nerven für Kinder hätte. Aber wenn ich ein Kind bekommen würde, würde ich es zur Adoption freigeben. Egal ob Behinderung oder nicht. Einfach am besten in eine Familie die sich gut um das Kind kümmert und wo es ein schönes Leben hat. Ich würde damit nicht fertig werden.


    So wie du es sagst sehe ich es auch ganz genauso, denke genau wie du. Wenn ich schwanger bin, egal ob gesund oder krank, ich würde es auch sofort Abtreiben. Deswegen schreibe ich aber jetzt, denn Abtreiben hört sich leicht an, ist es aber absolut nicht. Eine Freundin von mir hat in ihren leben schon ca über 15 Kinder abgetrieben (Grund wegen sehr vieler Vergewaltigungen)und das macht ein Menschen auch zu einer anderen Person, deswegen wünsche ich mir einfach nie schwanger zu werden, denn das will ich nicht erleben müssen. (Ich weiß noch wie sie oft geweint hat und damit irgendwie nicht fertig wurde, weil es extrem schmerzhaft ist, nicht das Kind zu verlieren sondern die Behandlung an sich, ausschaben usw.) Meine Freundin hat aber auch nun 3 eigene Kinder.

  • Ich würde es nicht abtreiben.
    Es ist immerhin mein Kind. Ich habe es gezeugt und bin dafür verantwortlich.
    Ich weiß nicht, ob ich in fünf oder zehn Jahren noch genauso darüber denke, aber im Moment ist es meine Meinung.
    Allerdings ist es auch ein Unterschied, ob es nur eine Frage ist oder ob man wirklich in der Situation steckt.


    Ich liebe Kinder. Egal wie sie sind. Jedes Kind ist anders und jedes Kind ist liebenswürdig.
    Es kommt halt immer auf die Umsetzung drauf an.

    Aber der Herr ist treu; er wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.

    2. Thessalonicher 3,3


    "Erkenne dich selbst, bevor du danach trachtest, andere zu erkennen."

    J. Korczak


    "Keiner mag uns. Keiner will uns. Alles ist schlechter als es gestern war. Die Welt zu sehen. Das tut uns weh. Wir springen in den tiefen Schnee."

    aus "Der kleine Eisbär"

  • Nein nein nein!! Niemals!
    Meine schwester ist geistig behindert.. & Sie erfüllt mein leben mit so viel glück! Und es ist wahnsinnig bewundernswert wir glücklich sie ist

    ' Es gibt Dinge die wir akzeptieren müssen, von verkraften war nie die Rede.'


    'Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.'


    'Es gibt keine wirklichen Lösungen. Und auch keine wirkliche Antworten. Am Besten atmet man tief ein und aus.... und hofft, dass der Schmerz nachlässt.'


    :eule2:


    :hirn1:

  • Ich würde es nicht abtreiben.
    Es ist immerhin mein Kind. Ich habe es gezeugt und bin dafür verantwortlich.

    Man sollte hier denke ich sehr stark darauf achten wie man das Ungeborene definiert. Ab wann ist es ein Fötus, ein Kind usw. da man meiner Meinung nach ein 3 Monate alten Zellhaufen schwerlich als Kind bezeichnen kann. Außerdem ist es nicht klar, ob du dieses 'Kind' wirklich bewusst gezeugt haben musst oder nicht. Wie Madotsuki schon erwähnt hat ist die Welt leider nicht immer so schön, dass jedes 'Kind' im Einvernehmen beider Parteien gezeugt wurde. Wie stehst du also zu Abtreibung, wenn das Ungeborene durch eine Vergewalltigung erzeugt wurde?

    "Es ist als ob es tausend Stäbe gäbe
    und hinter tausend Stäben keine Welt"
    - R. M. Rilke

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