" "Normal" ist Ich!" lautet da ein Zitat von jemandem, was dumpf aus dem Hintergrund zu diesem Thema in meinem Kopf erklingt...
...Aber, lass' uns nicht dabei bleiben, das war damals etwas undifferenziert...
...Ich bin mir nicht sicher, welches Verhältnis oder welche Definition von "normal" ich habe.
Zwar habe ich auch solche diffamerende Worte wie "hirnloser Konsumzombie" übrig für Leute, die ich innerhalb des Durchschnitts verordnenen würde - auf der anderen Seite steht dort aber genauso die Erkenntnis, dass Leute, die nicht sind wie ich, auch einige Vorteile haben, solche wie da sind, dass sie in einigen Aspekten deutlich funktionsfähiger sind als ich. Gerade wenn es um das Soziale und das Gesellige geht, sehe ich, dass sie mir überlegen sind - weil sie nicht durch schlechte Erfahrungen gehemmt sind und es vor allen Dingen besser verstehen wie es funktioniert.
(Auf diese Art ist diese Sorte von Fleischklopsen sogar angenehm, wenn sie sich darauf einschießen, dass man anders als sie ist und wenn sie es einigermaßen zu handhaben lernen.)
Also... ich denke, ich unterscheide da nicht besonders zwischen "psychisch krank" oder "normal".
Ja, gerade der erste Begriff, der scheint mir immer wie etwas abwegig. Oder... wie soll man es definieren?
...Mit "psychisch krank" redet sich die Allgemeinheit (also die "Normalos") gern daraus heraus, dass jemand nicht ganz dicht ist, dass sein Urteilsvermögen zwangsläufig eingetrübt ist und er irgendeine Art von "minderwertigeres Wesen", im Vergleich zu ihr, ist.
Bei manchen psychischen Störungen mag das sogar der Fall sein, auf Grund dessen wie sie funktionieren (z. B. Psychose, Schizophrenie), aber generalisieren kann man es eigentlich nicht. Menschen, die psychisch angegriffen sind, sind zum Großteil genauso fähig, richtig und falsch, gesellschaftlich angebracht und unangebracht zu erkennen wie Nicht-angegriffene auch. Nur kann es passieren, dass sie nicht immer in der Lage sind, das in Einklang mit ihrer eigenen inneren Welt zu bringen, respektive dass sie nicht immer so gut darin sind, die Ergebnisse aus diesem Urteilsvermögen in die Praxis umzusetzen.
Manchmal begünstigt die Art der psychischen Störung auch, dass diejenigen weniger Hemmnis gegenüber radikalen oder ungewöhnlichen Methoden haben. (Das kann von Vor- als auch Nachteil sein.)
Deswegen würde ich sagen... es gibt Arschlöcher auf beiden "Seiten". Unter den "Normalos" genauso wie unter den Psychisch-Gestörten.
Wenn ich meine Misanthropie betreibe und warte, dann bezieht sich das in der Regel auf alle Menschen, egal ob irgendjemand meint, sie seien "krank" oder nicht.
Es gibt bestimmte Verhaltensweisen, die ich nicht mag, die Menschen generell an sich haben; die finden sich nicht nur unter solchen wieder, die psychisch außerhalb des gesellschaftlichen Standards funktionieren.
Außerdem ist es so, dass "ich" für mich einmal zu der Erkenntnis gekommen bin, dass ich einfach nicht mit der Art von Menschen warm werde.
Es gibt Individuen, mit deren Art ich zurecht komme, ja, die mir eventuell sogar angenehm ist - aber das umfasst wohl nicht die Mehrheit.
In Folge dessen, empfinde ich mich nicht als besonders geistig verwandt mit ihnen - und ich fluche, wenn, vielmehr aus einer Position heraus über sie wie als wenn einer über Menschen flucht, der selbst keiner ist. (Mit der Einteilung der Dinge komme ich besser klar als wenn ich mich zu ihnen zugehörig empfinden soll.)
Fleischlich kann ich es nicht leugnen - das wäre Realitätsverleugnung -, aber mental kann muss man sich nicht mit allem Identifizieren, wonach man äußerlich aussieht...
...Klingt vielleicht etwas abgespace'd, aber so geht es mir damit nun mal.