Sowohl, als auch. Wobei ich diese Versuche der letzten 10 Jahre nicht als Beziehungen bezeichnen würde. Alles zusammen bildet dann aber eben das Verhalten von heute... Kann dich gut verstehen, ist immer schwierig, wenn man nicht alleine sein will, aber eigentlich niemanden bei sich haben kann... Naja, er hat genug Leute um sich und hat deswegen auch genug Leute, die ihm schreiben... Es würde nicht auffallen, wenn ich verschwinden würde. Ich denke, selbst wenn er mich anschreiben und ich nicht antworten würde, würde er es nicht merken. Ich meine das gar nicht böse ihm gegenüber... Bin halt niemand, den man vermisst oder dringend im Leben braucht.
Das Problem ich wohl, dass ich selbst nicht weiß, was ich will oder fühle. Meine Therapeutin fragte letztens, ob ich Angst davor habe mich wieder zu verlieben, weil die letzten Male so schmerzhaft und furchtbar waren... Ja, ich denke schon. Ich habe so eine Angst davor, dass ich gar nicht mehr weiß, wie sich das anfühlt verliebt zu sein... Ich will mich aber auch einfach nicht mehr verlieben, weil es so viel kaputt macht...
Ja, wenn's einem zudem psychisch nicht gut geht, hat das ein bisschen was von einem Ertrinkenden, der andere mit runterzieht, ohne das wirklich zu wollen. Aber ganz ehrlich, du machst auf mich wirklich nicht den Eindruck einer austauschbaren Person, wenn es sowas überhaupt geben sollte, aber es gibt natürlich Leute, die markanter oder eigenwilliger sind als andere. Ich schätze dich als reflektiert, schlau und umgänglich ein, was gute Eigenschaften sind, anderen aber nicht immer passen. Nicht Wenige bauen sich ja eine Bubble auf, vielleicht weil sie ein gewisses Päckchen zu tragen haben, und daran lassen sie dann niemanden herumpieksen.
Jedenfalls klingt das alles etwas so, als würde dein, äh, "Experiment" in einer etwas anderen Welt leben als du. Und vielleicht ist die Sache schon deshalb zum Scheitern verurteilt. Ich denke schon, dass es diese Personen gibt, die einem wirklich gut tun und wo es einfach passt, denen man sich zumindest nach und nach öffnen kann. Nur finden muss man den-/jdiejenige(n) erst mal. Vielleicht ist die Suche aufzugeben nicht einmal die schlechteste Option. Ich weiß zwar nicht, warum es so ist, doch immer, wenn ich etwas Gutes nicht explizit wollte, passierte es.