Kommen Selbstmörder in die Hölle?

  • @LetzteAusfahrt
    Das scheint mir ein fortschrittlicher und realitätsbezogener Christ zu sein....dein Arbeitskollege.



    Zitat von LetzteAusfahrt


    Keine Ahnung ob das so ist, aber ich habe vorsichtshalber meinen Verzicht schon mal eintragen lassen.


    Sicher ist sicher

    Deinen Verzicht auf den Himmel?

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Deinen Verzicht auf den Himmel ?

    Ja


    Ich schmor lieber auf ewig in der Hölle, als auf ewig in der nähe von jemandem zu sein, der mir mit seiner Ansicht, ein Mann darf nur neben einer Frau schlaffen, am meisten Qualen in meinem Leben verursacht hat.


    Aber da ich sowieso weiss, dass es beide Orte nicht gibt, verursacht mir das keine Angst :s01:

  • Ich glaube an die Wiedergeburt,für mich folgt also auf dem Tod der Neuanfang.
    Das ich also nach Suizid in die Hölle kommen würde,glaube ich daher nicht.


    Für mich ist das in den Religionen mehr ein Schreckgespenst,aber nicht unbedingt ein schlechtest,sondern dient dazu,dass Menschen nicht einfach ihr Leben wegwerfen und eigentlich einen positiven Zweck haben soll, wie "Du sollst nicht töten" "Liebe deinen Nächsten,wie dich selbst".

  • Deinen Verzicht auf den Himmel ?

    Ja
    Ich schmor lieber auf ewig in der Hölle, als auf ewig in der nähe von jemandem zu sein, der mir mit seiner Ansicht, ein Mann darf nur neben einer Frau schlaffen, am meisten Qualen in meinem Leben verursacht hat.


    Aber da ich sowieso weiss, dass es beide Orte nicht gibt, verursacht mir das keine Angst :s01:


    Ich persönlich glaube nicht,dass Jesus,Gott oder wie man es nennt Liebe verurteilt.Was man in den Texten liest ist eine ganz andere Sache,aber da haben ja auch Menschen herumgepfuscht.
    Homosexualität ist keine Krankheit und keine Störung.
    Liebe ist Liebe ist Liebe.
    Du bist gut so wie du bist.

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen.


    Albert Schweitzer

  • Kennt jemand das Kurzvideo 6000 Punkte für den Himmel.
    Rein als Beispiel: Jemand beginge heute Selbstmord.
    Steht dann vor dem Thron des Ewigen. Der, der auf dem Thron sitzt fragt: Hey, was machst du schon hier? Mit dir habe ich nicht gerechnet. Deine Zeit war für mich noch nicht gekommen. Sehen wir zuerst, was ich für dich noch auf dieser Welt gehabt hätte." Gemeinsam geht ihr deine Geschichte durch, was die Zukunft betrifft. Die Person denkt sich, man war ich dämlich, Selbstmord zu begehen.
    Aber dann kommt die Entscheidende Frage: Ob der Name im Buch des Lebens steht.
    Ich verwende oft meinen Blindenstock als Beispiel. Die Rollspitze als vergängliche Jahre auf dieser Welt. Der lange Stil als Beispiel für die Ewigkeit.


    Ich denke, dass sogar Selbstmörder vor der Hölle verschont bleiben, wenn sie im Buch des Lebens stehen.

  • Ich glaube weder an einen Himmel noch an eine Hölle , auf mich wirken solche Unterteilungen in das Gute und das Böse total befremdlich und unrealistisch.

    Menschen sind ja auch nie nur gut oder nur böse. Manche tun vielleicht deutlich mehr Gutes oder deutlich mehr Böses als Andere.

    Absolutheiten nerven mich generell.

    Als Kind hätte ich mich bestimmt von so einem Drohgespinst einschüchtern lassen, denn genau so wirkt so ein konstruiertes Zeugs auf mich, aber als Erwachsener seh ich die Sache deutlich differenzierter.

    Strafende Instanzen/dass über jmd. zu Gericht gesessen wird, gibt es schon genug auf der Welt, mit meist recht fragwürdigem Ergebnis - aber das ist ein anderes Thema. Warum sollen uns auch noch im Jenseits irgendwelche (höheren) Instanzen drangsalieren und hochmütig aburteilen.

    Klingt nach nem Schauermärchen. ^^

    Da mach ich nicht mit bei so nem Käs.

    Irgendwann muss doch mal gut sein. :halloweengrin:

  • Das Problem, welches der Christliche Glaube mit dem Freitod hat ist, dass er das Leben als Geschenk Gottes und als sein großatigstes Werk ansieht. Suizid kommt einer Ablehnung dieses Geschenkes gleich und ist damit die größte Sünde, die man übehaupt begehen kann. Angeblich landen Selbstmörder weder im Himmel, noch in der Hölle, sondern an einem Ort, der noch finsterer sein soll. Ich für meinen Teil würde aber lieber an das Wort Jesu glauben, nämlich dass er an jeden Menschen glaubt und ihn niemals aufgibt. Selbst für seine Peiniger und Mörder soll er in der Stunde seines Todes noch um Gnade und um Vergebung gebeten haben. Ich glaube zwar nicht, dass diese ganze Geschichte wirklich so passiert ist. Aber die Vorstellung, dass es irgendwo - und sei es auch im Jenseits - jemanden gibt, uns und unsere Schmezen versteht, ist auf eine perfide Art beruhigend.

  • Jesus der Wein zu Wasser machen und über's Wasser laufen konnte, hätte sich ja vom Kreuz befreien und entschwinden können. Hat er aber nicht, sondern sich bewußt töten lassen. Also quasi Suizid. Kein gutes Vorbild der Gute. Und damit ist klar, dass ich nicht glaube, dass Selbstmörder in die Hölle kommen.


    Ach ja und Jona der ins Wasser gesprungen ist, um sich umzubringen, bekam auch ne zweite Chance (die Story mit dem Wal) und musste nicht in die Hölle.

  • An dem Thema habe ich lange geknabbert, und tue es noch, da ich Christ bin und dennoch dereinst mein Leben selbstbestimmt beenden möchte. :Bat9:


    Der christliche Glaube erschöpft sich nicht in Keuschheit, den 10 Geboten und den Menschenrechten. Das ist nur der Überbau, der die Gesellschaft am Laufen halten soll. Das Fundament hingegen ist der Glaube an die Erlösung. Der Glaube daran, dass Jesus Christus für unsere Sünden gestorben und wieder auferstanden ist etc. pp. Wer daran glaubt, der nimmt die Gnade Gottes an und kommt in den Himmel. Wer die Gnade Gottes jedoch ablehnt, die Option haben wir schließlich auch, der kommt in die Hölle. Und das ist tatsächlich der einzige Weg in die Hölle.

    Da liegt nun das eigentliche Problem mit dem Selbstmord aus christlicher Perspektive: Wer sein Leben selbst beendet, anstatt sein Leid weiterzutragen und bis zum Schluss auf die Gnade Gottes zu hoffen, der lehnt diese mutmaßlich ab und landet deswegen - und nicht wegen Selbstmord - in der Hölle.

    Das sind zwei unterschiedliche und voneinander unabhängige Fakten: 1) Alle, die die Gnade Gottes ablehnen, landen in der Hölle. 2) Alle, die Selbstmord begehen, lehnen die Gnade Gottes ab. Erst durch die Verkettung von 1 und 2 landen Selbstmörder in der Hölle.

    Fürs Ergebnis mag das egal sein, aber ich finde den Unterschied wichtig, denn in meinem persönlichen Glauben, der wie bei jedem Menschen mehr oder weniger von der organisierten Religion abweicht, hoffe ich einen Weg in den Tod zu finden, der die Gnade Gottes bejaht. Ich vermute, dass das möglich ist, solange man den Tod nicht als Erlösung betrachtet, denn das Erlösen ist die Aufgabe Jesu'.


    Achso, um das noch in Relation zu setzen: Wer da draußen glaubt denn noch an Erlösung? Eben. Und die anderen sind sowieso alle schon in der Hölle. :Bat7:

  • Pippin,woher weißt Du das Alle,die nicht die Gnade Gottes erlangen in die Hölle kommen?Du weißt das von Menschen,die es Dir erzählt haben und Die wissen es von anderen Menschen,usw.Alles,was Du über den christlichen Glauben wissen kannst,stammt aus menschlicher Hand.Du hast es richtig erkannt:"Organisierte Religion",das hat für mich nur wenig mit dem christlichen Glauben zu tun,teilweise sogar etwas mit "organisierter Kriminalität",wenn man an das Mittelalter oder Kindesmißhandlung oder Mißbrauch denkt.Schaun wir uns mal "Satan" an,er ist die ärmste Sau im ganzen Universum,alle Greueltaten der Menschen werden auf ihn geschoben - "Er was vom Teufel besessen","Satan ist in ihn gefahren"...... Er ist der Sündenbock der Menschen,sonst Nichts.Was soll man nun glauben?Ich orientiere mich an der Bergpredigt,denn sie beinhaltet den Schlüssel zum Paradies und sie macht damit Jesus Christus einzigartig.Ich glaube ihm und ich vertraue Ihm.Wie ist das mit Deinem Gottvertrauen? Ich weiß,wie elend Angst,Not und Verzweiflung sein können.Aber gerade in diesen Momenten müssen wir uns ganz auf Ihn verlassen,uns tragen lassen.Das sind keine leeren Worte - ich habe 8 Suizidversuche überlebt,den Ersten mit 8 Jahren.Wenn Du diese Gedanken hast,solltest Du vorher mit mir zusammen die Richtigkeit Deiner Gedanken überprüfen,dann können wir gemeinsam,auch per PN darüber nachdenken.Du glaubst an den Gott der Liebe,der Gnade und der Vergebung,sonst Nichts.Vergiß,was Menschen daraus gemacht haben...... In christlicher Nächstenliebe :kumbaya: :trösten: :freundschaft: :Ratte:

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • Ich glaube nicht das selbstmörder irgendwie bestraft werden, die hölle halte ich für eine erfindung des christentums, um den menschen damaliger Zeit zu manipulieren und zu kontrollieren.

  • Ich glaube eigentlich auch nicht daran, dass Selbstmörder in die Hölle kommen, wenn ich überhaupt an die Hölle glaube. Meiner persönlichen Meinung nach, ist die Person, die sich umbringt, auch kein "Mörder". Natürlich nimmt sich die Person das Leben, aber für mich klingt das so, als hätte die Person ein paar Problemchen und ist zu feige, sich denen zu stellen.

    Aber das ist es eben nicht. Bevor man wirklich diesen Schritt macht, hat man ja oft schon einen langen Leidensweg hinter sich. Man hat immer und immer wieder auf's Neue gekämpft und selbst wenn man keine Kraft mehr zum Kämpfen hat, dann bleibt man dennoch am Leben.

    Und erst, wenn man wirklich keine, nicht mal das kleinste Bisschen Hoffnung hat, dann geht man diesen Schritt.

    Damit möchte ich Suizide natürlich nicht gut heißen, aber wenn ein Mensch kein anderen Weg mehr sieht, wieso sollte er dann in die Hölle kommen (falls es sie wirklich geben sollte). Man kann einen Mensch, der Tag für Tag für sich und andere weitergemacht hat doch nicht in die Hölle "schicken"...

  • Bevor ich auf die eigentliche Frage des Threads eingehe, will ich zum besseren Verständnis eine Vorbemerkung machen.


    Wer daran glauben kann, dass der Mensch eine Seele hat, den dürfte es wohl nicht verwundern, dass die Seele in ihrem irdischen Körper nur temporär zuhause ist, und auch nach dem Tod weiterlebt. Die Seele überdauert aber nicht nur den körperlichen Tod, sondern sie existierte gewissermaßen bereits vor dieser irdischen Inkarnation. Das heißt, jeder von uns hat eine Vorgeschichte, und er bekommt für dieses Erdenleben ein individuelles Aufgabenpaket mit, welches so gestaltet ist, dass die Schwächen, die die Seele mitgebracht hat, möglichst auf dem kürzesten Weg korrigiert werden können. Das beinhaltet einen gewissen Kampf mit sich selbst - denn der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.


    Die Seele hat also bereits vor diesem Leben einen Leidensdruck oder den Wunsch ihren Zustand zu verbessern und sich weiterzuentwickeln. Darum tritt sie den Weg in dieses Erdenleben freiwillig an, und sie weiß auch im Vorfeld bescheid, was ihr im Wesentlichen begegnen wird und warum diese Schritte notwendig sind. Das Erdenleben ist sozusagen die Chance in einer sehr kurzen Zeit (gemessen an der Ewigkeit) einen großen Fortschritt zu machen, wenn man die Aufgabe möglichst gut löst.


    Nimmt man sich selbst das Leben, dann entzieht oder verweigert man sich sozusagen der ursprpünglichen Aufgabenstellung und versperrt sich selbst den bestmöglichen Weg. Im Jenseits muss die Seele dann mit Schrecken erkennen, dass ihre missliche Lage durch den Selbstmord nicht nur nicht besser geworden ist, sondern, dass der Weg den sie nun gehen muss, zwangsläufig noch herausfordernder sein wird. Dieses Erkennen und das Bewusstwerden was eigentlich möglich gewesen wäre, wenn sie durchgehalten hätte, sind die eigentlichen Höllenqualen, die die Seele nun auszustehen hat. Der kürzeste Weg ist versperrt und es muss ein Umweg begangen werden.


    Hinzukommt, dass die Seele womöglich erkennen muss, dass der Grund, der sie in den Selbstmord getrieben hat, aus der jenseitigen Perspektive ein ganz anderes Aussehen hat, und sie sich unter Kenntnis der Gesamtumstände gar nicht für einen Selbstmord entschieden hätte. Wenn sich z.B. jemand aus Liebeskummer das Leben nimmt, und dann im Jenseits hinter die schöne Fassade des vermeintlich geliebten Menschen schauen kann, dann wird er womöglich entdecken, dass es eine Torheit war sich für diesen Menschen umzubringen. In solchen Fällen kommt also eine zusätzliche Last auf die Seele zu, die schwer zu ertragen ist.


    Da auch im Jenseits der freie Wille nicht angetastet wird, kann sich die Seele zwar nun dem notwendig bitteren Weg versperren und einen vermeintlich leichteren Weg einschlagen. Dieser wird sie aber immer weiter vom eigentlichen Ziel wegführen und birgt die Gefahr, dass sie noch tiefer fällt. Erkennt sie ihren Irrtum und stellt sich doch guten Willens der Herausforderung, dann erhält sie Unterstützung in dem Maße in dem es ihr ernst ist.


    Selbstmord ist nicht gleich Selbstmord, denn es macht einen Unterschied, ob sich z.B. jemand nur aus Rachsucht und gekränktem Stolz das Leben nimmt, um einem anderen Menschen dessen zukünftiges Leben durch ein möglichst schlechtes Gewissen zu belasten, oder ob man mehr oder weniger durch die Boshaftigkeit anderer Menschen zum Selbstmord getrieben wurde. In letzterem Fall kann einem eher geholfen werden.


    Himmel und Hölle sind also nicht nur voneinander getrennte Umgebungen, sondern in erster Linie Seelenzustände, die nicht erst im Jenseits eintreten, sondern bereits in diesem Erdenleben wirksam sind. Ein Selbstmörder war bereits zu Lebzeiten in der Hölle, ansonsten er sein Leben nicht vorzeitig beendet hätte.

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