Freigabe von Cannabis - Richtig oder Falsch?

  • Ich gehe da voll mit @NK74 mit.


    Ich war selbst abhängig von Cannabis und verstehe überhaupt nicht, warum darüber diskutiert wird diese Droge zu legalisieren.

    "Egal" und "Sowieso" und so weiter sind für mich keine schlagkräftigen Argumente.

    Es ist und bleibt eine völlig unterschätzte Einstiegsdroge, die auch im Erwachsenenalter Schäden im Hirn anrichtet.


    Den Konsum auf Basis der Vernunft der Menschen freizugeben ist aus ganz verschiedenen Gründen riskant und fragwürdig.

    Wie von Vorrednern bereits treffend festgestellt wurde, ist das bei ganz anderen Dingen bereits nach hinten losgegangen.


    Auch wenn ich mich damit unbeliebt machen werde:


    Ich halte diese ganze Pro-Legalisierungskiste für ein Fürsprechen von Destruktion.


    Das ist wenig zielführend für Aufbau und Beibehaltung einer gesunden Gesellschaft.

    Bzw. glaube ich, dass die eh schon vollkommen abgesackte Gesellschaft noch weiter abstürzen wird.

    Menschen denen es schlecht geht, wird es noch schlechter gehen und Jugendliche die Konsumieren, werden sich dabei noch sicherer fühlen, weiter ihre Hirnmasse zerstören/abbauen und der Konsum von Substanzen wird noch viel gesellschaftsfähiger werden.


    Im Übrigen: In anderen Ländern stieg der Konsum nach der Legalisierung um 30% an und das sind nur die offiziellen Zahlen.

    Das ist erst mal eine Tatsache, die von offiziellen Stellen belegt wurde.


    Natürlich müsste man bei Alkohol und co. auch schon lange Grenzen ziehen.

    Denn nachdem Alkohol derart gesellschaftsfähig wurde wie hier in D,

    wird es schwierig dies noch mal zu begrenzen/hoch zu versteuern/etc.

    Dann würden viele auf die Barrikaden gehen.


    Ich sehe bei Cannabis eine ähnliche Gefahr.


    (THC-freies Cannabis zur Behandlung von Krankheiten lasse ich bei meinen Ausführungen komplett außen vor.)


    Sully

    You make believe that nothing is wrong until you're crying.

    You make believe life is so long until you're dying.

    ~Limp Bizkit

    Einmal editiert, zuletzt von Sully ()

  • Ich bin seit 2007 leider quasi "Drehtürpatient" in unserer Akutpschiatrie. Ich bin meistens auf der selben Station. 27 Betten. Seit vier vielleicht fünf Jahren sind dort jetzt auch immer bis zu vier recht junge Patienten, so zwischen 19 und 23 Jahren mit Psychosen und/oder Angststörungen, hervorgerufen durch Cannabis. Hatten wir dort vorher nie. Wie geschrieben ein recht neues Phänomen. Lasse ich einfach mal so unkommentiert stehen.


    Zu medizinischen Zwecken bin ich allerdings für eine leichtere Freigabe von Cannabis. Da sollte insebsondere die Kostenünernahme deutlich erleichtert werden. Auch sollte es weiterhin als Btm eingestuft bleiben.


    Zudem sollte das Strafmaß herabgestetzt werden um die Gefängnisse zu entlasten. Es ist doch Lächerlich das z.B. ein Kinderschäder ein Jahr bis Haftantritt frei rumläuft, während in den Gefängnissen Menschen sitzen die ihre Geldstrafe für den Besitz von größeren Mengen Cannabis absitzen.



    Just my two cents.

    "Freundschaft bedeutet wenig wenn diese nur bequem ist!"

  • Ich bin mir noch unschlüssig, wie genau ich dazu stehe. Wenn man aber sieht, wie Menschen mit Alkohol umgehen, denke ich, dass es keine gute Idee ist. Ich habe viele Angehörige an den Alkohol verloren. Gleichzeitig frage ich mich, ob man dann nicht auch mehr Betreuungsplätze, Beratungsstellen und Betten in Kliniken bereitstellen sollte. Eine Aufklärungskampagne reicht nicht aus. Die Kliniken werden voller werden, weil es evtl. noch mehr Menschen häufiger machen. Und es fehlt ja jetzt schon an Personal.

  • Die Cannabis brauchen holen sich das jetzt illegal und wahrscheinlich überteuert ein. Ich finde es ok, wenn die Aufklärung in den Schulen erfolgt und der legale Verkauf erst ab 18 erfolgt.

    Lg Meera

    Manche Menschen spüren den Regen
    andere werden nur nass :regen:

  • Jetzt ist es durch, ab 1. April ist es (teil-)legal. Da habe ich in meiner Jugend und frühen Erwachsenenalter von geträumt - da dann allerdings eher vom holländischen Modell. Legal Gras kaufen und kiffen dürfen, das wäre toll gewesen. Jetzt muss man entweder selber anbauen oder so einem Cannabisclub beitreten - das ist schon aufwändig und umständlich. Aber ich finde es immerhin einen Fortschritt. Aber für mich kommt es aber 30 Jahre zu spät, heute finde ich kiffen nicht mehr ganz so toll. Kann man machen, kann man aber auch lassen.

  • ...ich glaube in einigen Jahren werden viele auf diese Entscheidung blicken und sich fragen, ob Verlust von so vielen Wählern an Rechts sowie Geschädigte an diverse Ecken das wert war. Je mehr Drogen legal sind, desto übler sind die legalen Kreuzkombinationen und möglichen, legalen Missbrauchspfade. Ich weiß wie es ist mit Cannabis als Erleichterung von Übergriffen sowie Minderungen des Aussagengewichts platt gewalzt zu werden, das wird noch so allerlei üble Folgen haben. Was man im Rausch erlebt, schlägt durchaus später zehnfach ein, wenn man dann nüchtern drauf blickt.

    Kämpfe selbst im Leid/ Kämpfe für die Zeit/ In der du bist befreit/ Und erkennst Schönheit/ In der Wirklichkeit/ Die du erstritten/ :blumen:
    "Bewerte jede Information nüchtern um zu erreichen, was dir verwehrt oder genommen wurde"

  • Ich finde das gar nicht gut, meine angst ist das man dann überall kiffer hat, ich finde den geruch nämlich zum kotzen mir wird davon brutal schlecht.

    Ohne Liebe ist alles nichts.

  • Ich bin gespannt wie es sich entwickeln wird. Vermutlich werden einige mit dem kiffen anfangen, schlicht weil die Verfügbarkeit steigen wird und es wird dann auch öfter in der Öffentlichkeit gekifft.

    Beim privaten Anbau frage ich mich wie sich das entwickeln wird, weil die Strompreise sollen ja weiter steigen und ersteinmal sehe ich hier nur den Vorteil darin das man mehr Kontrolle darüber hat woher das Zeug kommt und das es nicht mit irgendetwas gestreckt wurde.


    Was die kriminellen angeht. Für die kann sich die Freigabe sowohl positiv als auch negativ auswirken. So ein Cannabis Club kann Mal schnell ein lukratives Ziel für Einbrecher werden oder auch Wohnungen, bei denen man vermuten kann das da angebaut wird.


    Der Schwarzmarkt wird nicht verschwinden und die die durch die Freigabe weniger Umsatz machen werden, werden wohl aggressiver werben, ihre Produktpalette mit mehr süchtig machenden Zeug erweitern und ihre Preise anpassen.

  • Der Schwarzmarkt wird nicht verschwinden und die die durch die Freigabe weniger Umsatz machen werden, werden wohl aggressiver werben, ihre Produktpalette mit mehr süchtig machenden Zeug erweitern und ihre Preise anpassen.

    Allein schon der Markt "u18" wird nicht verschwinden. Der bleibt ja illegal, aber die Nachfrage in dem Alterssegment ist nach wie vor ungebrochen vorhanden.


    Zu viel Kiffen wird man in der Öffentlichkeit eventuell auch nicht sehen, da Kiffen letztlich auch "nur" eine Form des Rauchens ist, und dank Rauchverbot an vielen öffentlichen Stellen dürfte sich der Freiraum, der das erlaubt, in Grenzen halten.

    Bei abgetrennten Raucherabteilen oder so wie Raucherkneipen könnte es auch noch sein, dass Betreiber selbst ein Kiff-Verbot bei sich verhängen, weil die das in ihren Räumlichkeiten eventuell nicht wollen. - Von Nikotin drehen Leute schließlich nicht durch oder stellen irgendwelche seltsamen Dinge an; von Gras kann das aber schon passieren. Und die Verantwortung könnte man eventuell nicht übernehmen wollen.

  • Ich finde das gar nicht gut, meine angst ist das man dann überall kiffer hat, ich finde den geruch nämlich zum kotzen mir wird davon brutal schlecht.

    geht mir genauso, das triggert so viel negative Erfahrungen und die Erinnerung an den Geruch hält nach Begegnung mit einem Kiffer auf der Straße dann gefühlt den ganzen weiteren Tag an… ->Dauer- Brechreiz 🤮

  • Mich persönlich (!) stört der Geruch nicht. Ich kann es nämlich nicht riechen, vermutlich weil mein pflege-Onkel immer gekifft hat, auch gerne aufn Balkon bei geöffnetem Schlafzimmerfenster direkt dahinter. Gab immer wieder Streit dann und irgendwie kann ich es bis heute nicht mehr riechen… wir hatten mal den Fall, dass wir im Kino waren. Eine Gruppe junger Menschen muss echt heftig nach Gras gerochen haben. Bei mir kam Nix an :halloweenlaugh: Danke an mein Hirn? Bin ja beeindruckt, wie extrem sowas verdrängt werden kann. Kenne aber auch sonst nur eine Person, die kifft. Bei mir hier in der Kurstadt wird eh kaum bis gar nicht gekifft bzw. gibts so gut wie keine öffentlichen Bereiche in denen es erlaubt ist.

    Es sind die Dinge, die wir am meisten lieben, die uns zerstören.

  • Ich finde, dass der Geruch kaum ein wirklich abstraktes Argument sein kann, solange es beim Rauchen noch erlaubt ist das wirklich überall zu tun und beispielsweise im Bahnhof in nicht gekennzeichneten Bereichen zu rauchen auch überhaupt nicht adressiert wird. Ich lebe mein Leben schon damit, dass mir Menschen Dinge ins Gesicht paffen dürfen, ohne zu fragen. Finde ich das gut? Mitnichten. Aber gesetzt dem Fall, dass das beim Rauchen so groß akzeptiert ist, finde ich die zusätzliche Einschränkung durch das Rauchen von Cannabis vernachlässigbar gering.

    It is like an endless movie that has no happy end (nano - Hysteria)

    We can't undo the scars, all up and down our hearts can't forget how it felt when it all fell apart and we talk a big game like we wanna get well in our prison made of pain only fooling ourselves (Icon for Hire - Get Well II)

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